Von: bba
Sexten – Gebaut und inoffiziell eröffnet wurde die spektakuläre Via Ferrata auf den Achter der Sextner Sonnenuhr bereits im vergangenen Jahr. Am Sonntag, der mit dem 8. August ein für diesen Gipfel ganz besonders passendes Datum hatte, fand am Kreuzbergpass die offizielle Eröffnungsfeier des Klettersteigs Arzalpenkopf statt, der eine Vielzahl von Ehrengästen beiwohnten. Errichtet wurde dieses Klettersteig-Juwel in den Dolomiten von der Alpinschule Sexten Drei Zinnen.
Bereits um 5.30 Uhr brach eine Delegation vom Kreuzbergpass auf, um gemeinsam mit den Bergführern der Alpinschule Sexten Drei Zinnen den neuen Klettersteig auf den 2371 Meter hoch gelegenen Arzalpenkopf zu besteigen. Am Einstieg wurde jene Plakette enthüllt, die an die beiden Bergsteigerpioniere Much Happacher und Bepi Martini erinnern wird. Ihnen ist der Klettersteig in der Dolomitenregion Drei Zinnen gewidmet. Anschließend wurde die vor allem im Anfangs- und Mittelteil anspruchsvolle Route zurückgelegt, bevor die Alpinisten den Gipfel erreichten. Nebel verwehrte ihnen am Festtag jenen sagenhaften Ausblick auf die östlichen Dolomiten, bzw. das Val Comelico, den die Bergsteiger bei klarer Sicht haben. Der guten Laune nach dem Gipfelsieg tat dies unter den Teilnehmern aber keinen Abbruch.
Nach dem gemeinsamen Abstieg und der Rückkehr zum Kreuzbergpass, begann der offizielle Teil der Feier mit einer kurzweiligen Ansprache von Waltraud Watschinger, Präsidentin des Tourismusvereins Sexten. „Ich möchte mich bei den Bergführern der Alpinschule Sexten Drei Zinnen und den Kollegen aus dem Comelico von Herzen für die Realisierung dieses Klettersteigs bedanken. Ich bin überzeugt, dass diese Via Ferrata sehr viele Alpinisten anziehen wird. Hier wurde nicht nur eine tolle Infrastruktur zum Klettern geschaffen, sondern ein Ort, an dem an die Geschichte zwischen Italien und Österreich erinnert wird. Gleichzeitig wird ein weiterer Gipfel unserer Sextner Sonnenuhr aufgewertet“, betonte Watschinger.
Ein Diamant in den Sextner Dolomiten:
Die Bedeutung des Klettersteigs als „Diamant in den Dolomiten“ für den Sextner Tourimus hob auch Vize-Bürgermeister Christoph Rainer hervor. „Solche Initiativen und solche Infrastrukturen untermauern unseren weltweiten Ruf als Bergsteigerdorf. Diesem Anspruch möchten wir mit Qualität gerecht werden. Dieser Klettersteig gibt uns auch die Gelegenheit darüber nachzudenken, welche Verantwortung wir den Bergen gegenüber haben. Durch diesen Klettersteig können wir unseren Tourismus sensibler und nachhaltiger gestalten, denn er ist bereits im Frühling und bis weit in den Herbst begehbar. Damit müssen wir den gesamten Tourismus nicht auf wenige Wochen im Hochsommer konzentrieren. Statt in dieser Periode komplett überlaufen zu sein, wird die Saison länger und der Tourismus ausgeglichener“, so Rainer.
Christian Sordo, Bergführer und Leiter der Alpinschule Sexten Drei Zinnen, gab einen kurzen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Klettersteigs auf den Arzalpenkopf. „Wir verfolgten schon seit etlichen Jahren das Ziel, einen von Sexten aus leicht erreichbaren Klettersteig zu realisieren. Es gab immer wieder Rückschläge, bis wir mit dem Arzalpenkopf einen weiteren Anlauf wagten. 2019 wurde das Projekt genehmigt und wir befassten uns mit der Finanzierung des Vorhabens. Im Mai des vergangenen Jahres konnten wir mit den Arbeiten beginnen, die wir Ende Juni abgeschlossen haben. Es war kein leichtes Unterfangen, sei es logistisch, sei es was die Routenführung angeht. Auf das Ergebnis sind wir aber sehr stolz und der Zuspruch ist da, wenn man bedenkt, dass sich allein im vergangenen Jahr über Tausend Alpinisten ins Gipfelbuch eingetragen haben“, erklärte Sordo.
Die Verbundenheit zwischen zwei angrenzenden Provinzen:
Als Vertreter der Gemeinde Comelico Superiore sprach Gabriele de Martin Pinter zu den Gästen am Kreuzbergpass. „Auch ich möchte mich für die Realisierung dieses Juwels bedanken. Der Klettersteig ist ja in sehr kurzer Zeit entstanden und drückt die tiefe Freundschaft der Bergführer zu Much Happacher und Bepi Martini aus. Diese Via Ferrata macht uns als Bergdestinationen glaubhaft – und sie drückt auch die Verbundenheit zwischen unseren beiden angrenzenden Provinzen aus.“ Unter den Ehrengästen befand sich mit Helga Happacher die Tochter von Much Happacher: „Sexten hat eine 150-jährige Tradition als Bergsteigerdorf. Dieser neue Klettersteig führt diese Tradition weiter. Es ehrt unsere Familie, dass durch diesen Klettersteig an unseren Vater erinnert wird. Vielen Dank für diese tolle Initiative“, sagte Happacher, bevor dieser besondere Tag im Zeichen des Klettersteigs Arzalpenkopf gemütlich am Kreuzbergpass ausklang.