Von: APA/dpa/Reuters
Kolumbien hat das von Ausschreitungen überschattete zweite Halbfinale der Copa América gewonnen und trifft im Endspiel auf Argentinien um Superstar Lionel Messi. Gegen Uruguay siegten die Kolumbianer im Bank of America Stadium in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina mit 1:0 (1:0), obwohl sie die zweite Hälfte mit zehn Spielern auskommen mussten. “Wir haben in dieser Nacht Geschichte geschrieben”, sagte ein sichtlich gerührter James Rodríguez nach dem Schlusspfiff.
Jefferson Lerma traf in der 39. Minute nach einer schönen Flanke per Kopf zum 1:0. Kurz darauf musste Kolumbien einen Dämpfer einstecken, nachdem Daniel Muñoz mit Gelb-Rot vom Platz flog. Nach der Partie kletterten Uruguays Stürmer Darwin Núñez, Ronald Araujo und weitere Spieler auf die Tribüne inmitten von kolumbianischen Fans. Auf einem Video ist zu sehen, wie Núñez einen Mann in einem gelben Trikot schlägt.
Es dauerte etwas, ehe Sicherheitskräfte einschritten und die Situation beruhigten. Der südamerikanische Fußball-Verband CONMEBOL verurteilte die Ausschreitungen und kündigte eine Untersuchung an. Uruguay-Kapitän Jose Maria Gimenez sagte, die Spieler hätten nur versucht, ihre Familien zu verteidigen.
Die zweite Halbzeit war anfangs geprägt von vielen Fouls und Unterbrechungen. In Unterzahl zog sich Kolumbien zunehmend in die eigene Hälfte zurück, während Uruguay immer mehr Druck ausübte. Ein Stangenschuss von Luis Suárez, der erst in der 66. Minute eingewechselt wurde, war nur eine von vielen Chancen. Am Ende brachte Kolumbien die knappe Führung über die Zeit.
Kolumbien hat durch den Sieg die Chance auf den zweiten Copa-Titel – der bisher einzige liegt mittlerweile 23 Jahre zurück (2001). Uruguay verpasste ein Duell der Rekordsieger mit Titelverteidiger Argentinien, beide Mannschaften haben die Copa América schon 15 Mal gewonnen. In der Nacht auf Sonntag geht es gegen Kanada noch um Platz drei. Das Finale in Miami steigt am Sonntag (Nacht auf Montag MESZ).