Von: mk
Bozen – Dass ein motivierter Mensch zu Höchstleistungen fähig ist, das hat der 21-jährige Bozner Riccardo Galesso vor Augen geführt. Der Ausdauerextremsportler hat in fünf Tagen schwimmend die Insel Elba umrundet. Dabei hielt er sich ununterbrochen im Wasser auf.
Rund zwölf Stunden täglich hat der 21-Jährige zurückgelegt und dabei ein Strecke von 118 Kilometern überwunden. Um seinen Zustand zu überwachen, hat ihn ein Team untertags im Schlauchboot begleitet, das ihn auch mit Wasser, Obst und Energieriegeln versorgte.
Übernachtet hat er im Segelboot einer Familie, die er in den sozialen Netzwerken kennengelernt hatte.
„Ich will zeigen, was ein Mensch alles leisten kann, wenn er von Überzeugung und Motivation geleitet wird – vor allem auf mentaler Ebene“, erklärt der 21-Jährige.
Ansporn lieferte nicht zuletzt die Corona-Pandemie. Nachdem der junge Bozner in dieser Zeit eine etwas dunklere Phase erlebt hatte und übergewichtig geworden war, war er zum Schluss gekommen, dass er so nicht weitermachen möchte. Verstärkt interessierte sich für persönliches Wachstum und Selbstmotivation. Seitdem strebt er Höchstleistungen an.
Galesso ist kein Schwimmer im eigentlichen Sinne. Um sich auf die Herausforderung vorzubereiten, hat er sich unter anderem dem Physiotherapeuten Martino Grandesso anvertraut. Doch nicht nur körperlich war seine Leistung ein Kraftakt: Auf seinem Weg im Wasser musste er an 45 Quallen und sogar an einer Muräne sowie an einem Hai vorbei. Auch fünf Delfine hat der Extremsportler angetroffen.
Olympiatrainer und Extremsportler Paul Dalsass, der den 21-Jährigen ebenfalls unterstützt hat, erklärt, dass bestimmte Herausforderungen nicht zufällig auftauchen. „Er hat diese Erfahrung nötig, um über sich selbst hinauszuwachsen und sich selbst kennen zu lernen“, so Dalsass.
Auch die Wetterbedingungen waren nicht immer ideal: Regen und hoher Wellengang erschwerten die Unternehmung. Dazu kam noch Seekrankheit. Trotz all der Widrigkeiten hat Riccardo Galesso während seiner Unternehmung nie Land betreten – und war letztendlich erfolgreich.
Der 21-Jährige hatte schon in der Vergangenheit die körperliche Herausforderung gesucht. Im Jahr 2022 wurde er Siebter bei den Judo-Italienmeisterschaften. Im selben Jahr zog er einen Pkw mit drei Insassen mittels Seil über eine Strecke von 21 Kilometern.
Bereits jetzt – unmittelbar nach seiner Elba-Erfahrung – hat er sich ein neues Ziel gesteckt. Um was es geht, verrät er nicht. Nur so viel: Es handelt sich um etwas Großes.