Von: mk
Salzburg/Reischach – Am 20. Juni 2021 startete das wohl härteste Abenteuerrennen der Welt, das Red Bull X-Alps Rennen, mit seiner zehnten Ausgabe.
Insgesamt 29 Athleten aus 15 verschiedenen Nationen stellen sich der Herausforderung, von Salzburg aus eine über 1.238 Kilometer lange Route nur zu Fuß oder mit dem Gleitschirm zu überqueren. Die diesjährige neue herausfordernde Streckenführung führt nicht – wie in den vergangenen Ausgaben – Richtung Mittelmeer, sondern verläuft quer über die Alpen von Salzburg bis zum Mont Blanc und wieder zurück ins Ziel nach Zell am See. Auf ihrem Weg müssen die Athleten zwölf Turnpoints in fünf verschiedenen Ländern passieren.
Auch der Kronplatz ist erneut zu einem Turnpoint dieses spektakulären Rennens ausgewählt worden. Bereits fünf Athleten haben den Kronplatz, als vorletzten Turnpoint (Turnpoint elf), bezwungen. Vier davon sind bereits im Ziel angekommen. Der Schweizer Chrigel Maurer holt sich seinen siebten Titel, Patrick von Känel und Simon Oberrauner erreichen die Plätze zwei und drei, während Maxime Pinot den vierten Platz ergatterte. Der Franzose Benoit Outters befindet sich kurz vor dem letzten Turnpoint und der italienische Athlet Aaron Durogatti hat Turnpoint zehn erreicht und wird den Kronplatz in den nächsten Tagen passieren. Die Athleten mussten und müssen sich in diesem Jahr nicht nur gegeneinander, sondern auch gegen noch größere Gegner kämpfen – Gewitter, Sturm und sengende Hitze.
In einer Zeit von acht Tage, sechs Stunden, 30 Minuten und 28 Sekunden erreichte Chrigel Maurer an Tag neun, mit 130 km Vorsprung vor dem nächsten Athleten das Ziel in Zell am See. Trotz schlechter Wettervorhersage nördlich des Alpenhauptkammes, entschied sich Maurer, auf dieser Seite zu bleiben und sein Glück auf vertrautem Terrain zu versuchen, anstatt wie Pinot, Outters, Oberrauner und von Känel nach Süden in Richtung Italien zu fliegen. Da keine Thermik vorhanden war, mussten diese Athleten das Rennen zu Fuß fortsetzen, während Maurer seinen Vorsprung Minute um Minute ausbauen konnte. Doch es war ein anstrengender und herausfordernder Flug, mit starken Windböen bis 50 km/h, Turbulenzen und sinkender Luft; mehr als einmal kollabierte sein Schirm.
Am frühen Nachmittag landete er auf dem Gipfel des Kronplatz, von dort holte er zum finalen Schlag aus und erreichte das Landungsfloß im Zeller See um genau 18.00 Uhr.
Das Hike-and-Fly-Rennen fordert eine große Portion Mut, Geschick und Entschlossenheit, um Kopf an Kopf durch das schwierigste alpine Terrain Europas zu navigieren. Bis zum 2. Juli haben die Athleten noch die Möglichkeit das Ziel in Zell am See zu erreichen.