Carlos Alcaraz/l gratulierte dem Australier Li Tu zu dessen Leistung

Leichte Startprobleme von Sinner und Alcaraz bei US Open

Mittwoch, 28. August 2024 | 11:36 Uhr

Von: APA/Reuters

Zwei der Top-Favoriten auf den Gewinn der Tennis-US-Open sind nicht ohne Satzverlust durch Runde eins gekommen. Der Weltranglistenerste Jannik Sinner kam wohl unter dem Eindruck der viel diskutierten “Doping-Causa” nur schwer in die Gänge, besiegte den US-Amerikaner Mackenzie McDonald dann aber 2:6:6.2,6:1,6:1. Carlos Alcaraz wiederum hatte beim 6:2,4:6,6:3,6:1 gegen den Australier Li Tu im zweiten Durchgang einen Hänger. Mühe hatte auch die erstgereihte Polin Iga Swiatek.

Sinner war in der Woche und in den Tagen vor Beginn dieses Grand Slams wegen zweier im März abgegebener Dopingtests und folgendem Freispruch im Mittelpunkt der Tennis-Diskussionen gestanden. “Der erste Satz in so einem Turnier ist nie leicht, aber ich habe versucht, mental stark zu sein”, sagte Sinner nach dem Match. Grundsätzlich war der Südtiroler glücklich, dass die Zuschauer ihn trotz der Causa ungebrochen unterstützten. “Die Reaktion der Fans war großartig”, meinte der 23-Jährige. Er habe schon während der Trainings die Unterstützung gespürt.

“Es ist immer noch nicht einfach”, bezog sich Sinner allerdings nachdenklich auf seine Gesamtsituation. Es habe direkte Reaktionen anderer Spieler gegeben, berichtete Sinner – ohne genauer ins Detail zu gehen, wie diese ausgefallen seien. “Ich kann nicht wirklich kontrollieren, was sie denken und was sie reden.” Insgesamt sei die Reaktionen jedoch “nicht schlecht” gewesen. Sportlich geht es für Sinner in der zweiten Runde mit Alex Michelsen erneut gegen einen US-Amerikaner. In einem möglichen Halbfinale könnte es zum Duell mit Alcaraz kommen.

Tu hatte sich 2014 für sechseinhalb Jahre von der internationalen Tennis-Bühne zurückgezogen, gründete eine Tennis-Akademie, kämpfte sich nun durch die Qualifikation und endete auf Arthur Ashe. “Er hat mich ein bisschen überrascht”, musste Alcaraz eingestehen. “Er hat etwas nervös begonnen, aber nach dem Verlust des ersten Satzes hat er großartiges Tennis gespielt.” Er wollte Tus weiteren Weg nun verfolgen. “Ich bin ziemlich sicher, dass man ihn bald wiedersehen wird.” Der Spanier selbst zeigte keine Einschränkungen von einer im Training erlittenen Knöchelblessur.

Swiatek beging beim 6:4,7:6(6)-Sieg gegen die Russin Kamilla Rakimowa 41 unerzwungene Fehler und wehrte drei Satzbälle ab. Hatte die Polin 2022 den US-Open-Titel geholt, war es im Jahr davor Emma Raducanu gewesen. Seither ihrem damaligen Lauf aus der Qualifikation heraus hat sie dort aber kein Match mehr gewonnen. Im Vorjahr fehlte sie verletzungsbedingt, diesmal schied sie mit einem 1:6,6:3,4:6 gegen die US-Amerikanerin Sofia Kenin wie 2022 zum Auftakt aus. “Ich bin niedergeschlagen und traurig”, sagte Raducanu. “Hier würde ich wirklich gerne gut spielen.”

Ausgeschieden sind u.a. Stefanos Tsitsipas (GRE) und Danielle Collins (USA). Tsitsipas musste sich nach fast vier Stunden Thanasi Kokkinakis beugen. Der Australier zog mit einem 7:6(5),4:6,6:3,7:5 zum zweiten Mal in die zweite US-Open-Runde ein. Tsitisipas wiederum prolongierte seine schwache US-Open-Statistik, nie kam er über die dritte Runde hinaus und hat in Flushing Meadows nun mit 6:7 eine negative Matchbilanz. Collins bestritt wie am Vortag Dominic Thiem ihr letztes Major-Match, ihre Bezwingerin nach einem 6:1,5:7,4:6 war Landsfrau Caroline Dolehide.

Ein Hit in der Eröffnungsrunde der Frauen war das Aufeinandertreffen von Jelena Ostapenko mit Naomi Osaka. Und die ehemalige Weltranglistenerste aus Japan wies die als Nummer zehn eingestufte Lettin mit 6:3,6:2 ganz klar in die Schranken. Noch deutlicher kam mit Caroline Wozniacki eine andere frühere Nummer eins weiter, die Dänin ließ der Japanerin Nao Hibino nur ein Game. Das Aus bei den Männern kam für den als Nummer 19 positionierten Felix Auger-Aliassime, und das glatt. 6:2,6:4,6:2 gewann der erst 18-jährige Tscheche Jakub Mensik gegen den Kanadier.

Der Brite Dan Evans und der Russe Karen Chatschanow sorgten für das bis dato längste US-Open-Match der Profi-Ära. Das 6:7(6),7:6(2),7:6(4),4:6,6:4 für Evans dauerte 5:35 Stunden. Den bisherigen Rekord hatten 1992 mit 5:26 Stunden der Schwede Stefan Edberg den US-Amerikaner Michael Chang aufgestellt.

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