Von: apa
Bayer Leverkusen und Atalanta Bergamo stehen im Finale der Europa League. Der neue deutsche Fußball-Meister musste nach einem Hinspiel-2:0 bei der AS Roma am Donnerstag noch zittern und behielt den Triple-Traum mit einem späten 2:2 (0:1) im Halbfinal-Rückspiel am Leben. Atalanta setzte sich zuhause gegen Olympique Marseille verdient mit 3:0 (1:0) durch und schaffte nach dem Hinspiel-1:1 erstmals den Sprung in ein europäisches Finale. Dieses findet am 22. Mai in Dublin statt.
Dank eines Last-Minute-Treffers von Josip Stanisic (97.) setzte die “Werkself” ihre unglaubliche Serie fort und stellte mit dem wettbewerbsübergreifend 49. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage einen Europa-Rekord auf. Der Mannschaft von Erfolgstrainer Xabi Alonso gelang zudem die Revanche für das Halbfinal-Aus im Vorjahr gegen die Römer. Erstmals seit 2002 dürfen die Leverkusener wieder ein europäisches Finale bestreiten, die AS Roma verpasste indes das dritte Europacup-Endspiel in Serie.
Nach einem Foul von Leverkusen-Verteidiger Jonathan Tah schoss Leandro Paredes die Roma entgegen des Spielverlaufs mit einem Elfmeter in die Tormitte in Führung (43.). Die Hoffnung auf ein Comeback nährte ein weiterer Elfmeter des argentinischen Weltmeisters ins linke Eck (66.), nachdem Adam Hlozek den Ball tollpatschig mit der Hand berührte und Schiedsrichter Danny Makkelie nach Ansicht der Videobilder auf den Punkt zeigte. Ein Eigentor von Roma-Verteidiger Gianluca Mancini nach einem Eckball (82.) brachte die Gastgeber ins Finale, ehe Stanisic mit einem Schuss ins lange Eck noch einen drauflegte.
Alonso verzichtete zunächst auf den zuletzt angeschlagenen Florian Wirtz und Robert Andrich, die beiden Torschützen im Hinspiel. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase wurden die Gastgeber immer besser und hatten mehrmals die Führung auf dem Fuß. Exequiel Palacios traf mit einem Distanzschuss die Innenstange, der Ball prallte auf den Rücken des überragenden Roma-Goalies Mile Svilar, aber nicht ins Tor (29.).
Leverkusen drückte auf das Tor, die Führung erzielte aber die Roma. Nach dem Seitenwechsel zeichnete sich Svilar erneut mehrmals aus, unter anderem gegen Jonas Hofmann (59.). Wieder waren es die Gäste, die jubeln durften. Amine Adli verfehlte das Tor nur um Zentimeter (73.), ehe Mancini und Stanisic die Hoffnung auf eine perfekte Saison am Leben hielten.
In Bergamo brachte Ademola Lookman den Gruppengegner von Sturm Graz mit einem abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze auf Finalkurs (30.). Zuvor hatten Charles de Ketelaere aus spitzem Winkel (6.) und Torjäger Gianluca Scamacca nach einem Eckball (24.) jeweils Aluminium für die Mannschaft von Gian Piero Gasperini getroffen. Nach dem Seitenwechsel traf Iliman Ndiaye mit der ersten Marseille-Chance per Lupfer das Tor nicht (49.), ehe Matteo Ruggeri (52.) auf der Gegenseite den Ball zur Vorentscheidung für den Tabellenfünften der Serie A im Kreuzeck versenkte. Begleitet von Feuerwerken traf El Bilal Toure in der 95. Minute zum Endstand.