Von: APA/Reuters/dpa
Leon Marchand hat für eine große olympische Schwimm-Party gesorgt. Der 22-Jährige krönte sich am Sonntag in seiner Heimatstadt Paris über 400 m Lagen erstmals zum Olympiasieger und ließ die La Defense Arena dabei emotional beben. Frankreichs Star setzte sich mit großem Vorsprung vor dem Japaner Tomoyuki Matsushita und Carson Foster aus den USA durch. In 4:02,95 Minuten schwamm er Olympia-Rekord – und blieb weniger als eine halbe Sekunde unter seiner eigenen Weltrekordmarke.
Bei der WM 2023 in Fukuoka hatte Marchand den zuvor 15 Jahre bestehenden Weltrekord von Michael Phelps geknackt. Spätestens seit diesem Coup lasteten die Olympia-Hoffnungen der “Grande Nation” auf seinen Schultern. Die Stimmung bei seinem Rennen erinnerte dann auch an jene in einem Fußballstadion. Tausende Fans sangen die französische Nationalhymne. Als Marchand zum Startblock ging, feuerten die Zuschauer ihren Star mit ohrenbetäubenden “Allez Leon”-Rufen an. Später ließ sich der Ausnahmeschwimmer mit erhobenen Armen feiern.
“Definitiv habe ich davon geträumt, jeder von uns tut das. Es in meiner Heimatstadt zu schaffen, ist ziemlich cool”, sagte Marchand über sein erstes Olympia-Gold. “Die Atmosphäre war atemberaubend. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Ich habe vor, während und nach dem Rennen Gänsehaut gehabt.”
Marchand wird von Bob Bowman trainiert, der einst auch US-Superstar Phelps zu einer Gold-Maschine geformt hatte. Der Rekordolympiasieger mit 23 Titelgewinnen schaute seinem Nachfolger als Weltrekordler, dem “französischen Michael Phelps”, wie er bereits genannt wird, als TV-Experte für den US-Sender NBC selbst in der Halle auf Arme und Beine. Marchand hat noch drei weitere Einzelstarts, in denen er als eines der Gesichter der Spiele zuschlagen will.
Über 100 m Brust verwehrte der Italiener Nicolo Martinenghi dem Briten Adam Peaty den dritten Olympiasieg in Serie. Weltrekordler Peaty, der als erst zweiter Schwimmer der Geschichte nach Phelps bei drei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen über dieselbe Strecke hätte triumphieren können, musste sich mit zwei Hundertstelsekunden Rückstand zeitgleich mit dem US-Amerikaner Nic Fink mit Silber begnügen. Bei den Frauen triumphierte Torri Huske über 100 m Delfin vor ihrer US-Landsfrau und Weltrekordhalterin Gretchen Walsh. Bronze ging an die Chinesin Zhang Yufei.