Von: ka
Antholz – Die Biathlon Weltmeisterschaften in Antholz werden am Samstag mit dem Sprint der Männer fortgesetzt. Dabei ist das Feld der Favoriten groß – sehr groß.
Vor dem Showdown zum ersten individuellen Wettkampf der Männer, der um 14.45 Uhr beginnt, deutet alles auf ein Duell zwischen den beiden Biathlon-Superstars Martin Fourcade (Frankreich) und Johannes Thingnes Bø (Norwegen) hin. Während Weltcup-Gesamtsieger und Titelverteidiger Bø die ersten beiden Sprints in dieser Saison für sich entschied (Östersund, Hochfilzen), nutzte Fourcade dessen Abwesenheit in Oberhof und Ruhpolding. Bei den beiden deutschen Weltcup-Etappen hatte jeweils der 31-Jährige aus Villard de Lans die Nase vorn.
Nach der verpatzten Mixed-Staffel – die Franzosen beendeten den ersten WM-Wettkampf in Antholz als einer der Mit-Favoriten auf dem enttäuschenden siebten Platz – wird der zweifache Sprint-Weltmeister Fourcade (2012, 2016) mit besonders viel Wut im Bauch die insgesamt zehn Kilometer „kurze“ Strecke mit den beiden Schießeinheiten (liegend, stehend) in Angriff nehmen. Bø hatte bei den Titelkämpfen in Südtirol als frischgebackener Mixed-Staffel-Weltmeister bereits Grund zum Jubeln und durfte sich auf der Medal Plaza in Mittertal von Tausenden begeisterten Fans aus aller Welt feiern lassen.
Setzt ein Geheimfavorit zum großen Wurf an?
Doch nicht nur die beiden Biathlon-Superstars sind ganz heiße Anwärter auf den Tagessieg. Der Russe Alexander Loginov hat bei den letzten Titelkämpfen in Östersund die Silbermedaille geholt, kletterte in dieser Saison in Hochfilzen als dritter aufs Podium und war im Winter 19/20 nie schlechter als auf Rang 11 klassiert. Quentin Fillon Maillet hat in diesem Winter zwei Podiumsplatzierungen zu Buche stehen, außerdem gewann der Franzose vor elf Monaten bei der WM in Schweden die Bronzemedaille. Sein Landsmann Simon Desthieux liegt in der Sprint-Wertung 27 Zähler hinter Leader Fourcade auf dem zweiten Platz und ist ebenfalls für den ganz großen Wurf gut. Genauso wie Tarjei Bø, der ältere Bruder von Johannes Thingnes Bø, der in dieser Saison schon zwei Mal auf dem Podium stand.
Deutschlands größte Medaillenhoffnungen ruhen auf Johannes Kühn, der in Oberhof auf Rang drei landete und in der Sprint-Wertung Platz sieben einnimmt, bzw. auf Benedikt Doll, der in Annecy-Le Grand Bornand den Sieg davontrug und bei der WM-Generalprobe in Ruhpolding als dritter vom Podium strahlte. Und die Gastgeber? Lukas Hofer und Dominik Windisch haben in diesem Winter zwei Top-Ten-Ergebnisse zu Buche stehen, mehr war bisher aber noch nicht drin. Vielleicht beflügelt die beiden „Azzurri“ ja das in der Mixed-Staffel gewonnene WM-Silber und lässt sie in der Südtirol Arena vor den eigenen Fans über sich hinauswachsen.