Von: luk
Alta Badia – Ein perfekter Start mit milden Temperaturen und strahlend blauem Himmel. Unter diesen Bedingungen starteten um 6.30 Uhr die 9.236 Teilnehmer (davon 978 Frauen) an der 32. Auflage des Maratona dles Dolomites – Enel 2018.
Eine Herausforderung in der Herausforderung, eine Leidenschaft, die mehr als 32.400 Radfahrer vereinte, die eine Voranmeldung gesendet haben, um angesichts der geschlossenen Teilnehmerzahl an der Startplatzverlosung teilzunehmen. Die lange Schlange an Radfahrern zu sehen, die für mehr als 30 Minuten die Straße von La Villa bis zum Campolongo-Pass bunt erstrahlen lassen, ist immer ein tolles Gefühl für alle: für diejenigen, die die Live-Übertragung auf dem Italienischen raitre Sender von 6.15 bis 12.00 Uhr ansehen und für diejenigen, die die Teilnehmer direkt am Start erleben. Das Ziel ist wie immer Corvara. Als dieses Jahr der Startschuss fiel, befand sich auch die Weltlegende des Radsports Eddy Merckx am Start.
Für die wichtigste unter den internationalen Amateur-Langstreckenrennen war wie immer eine rege internationale Teilnahme zu verzeichnen: Insgesamt 4.900 Teilnehmer aus 68 verschiedenen Staaten (aus den fünf Kontinenten), nahmen zum ersten Mal teil. Und wie immer waren die Startplätze je zur Hälfte auf italienische Teilnehmer und auf ausländische Teilnehmer aufgeteilt.
Drei Streckenverläufe entlang der Pässe, an denen die Geschichte des Radsports geschrieben wurde und die für den Verkehr gesperrt waren: Pordoijoch, Sellajoch, Campolongo-Pass, Falzarego-Pass, Grödner Joch, Valparola-Pass, Giau-Pass.
Die Länge der Strecken: Die lange Strecke umfasst 138 km und hat einen Höhenunterschied von 4.230 m, die mittlere Strecke erstreckt sich über 106 km mit einem Höhenunterschied von 3.130 m und die Sellaronda mit 55 km hat einen Höhenunterschied von 1.780 m.
Viele bekannte Persönlichkeiten nahmen am Maratona dles Dolomites-Enel teil, von Spitzensportlern über Manager von internationalen Unternehmen bis hin zu TV-Promis.
Das Motto des diesjährigen Rennens war das Gleichgewicht, im Sattel ebenso wie im Leben, aber auch die Solidarität, die der Marathon jedes Jahr für verschiedene Wohltätigkeitsprojekte vorlebt, die dank der solidarischen Anmeldungen unterstützt werden können. Mit Präzision und Engagement wurden die Finanzierungen auf folgende Initiativen aufgeteilt: Südtiroler Sporthilfe (www.sporthilfe.it), die wahre Sporttalente unterstützt, Jugendliche, die nicht die Möglichkeit haben, ihre Teilnahme an Wettkämpfen zu finanzieren; der Verein „Alex Zanardi Bimbingamba” (www.bimbingamba.com), der Prothesen für Kinder herstellt, denen Gliedmaßen amputiert wurden und die keinen Zugang zu Gesundheitsfürsorge haben; die gemeinnützige NGO „Insieme si può…” (www.365giorni.org), die ein Projekt an der Schule Kangole Boys Primary School in Norduganda für die Schulbildung und die Heimunterbringung der Schüler unterstützt; und schließlich die Costa Family Foundation für den Bau eines neuen Heims im Tawang-Distrikt in Indien.
Und um das Thema des Gleichgewichts noch besser hervorzuheben, wird auch auf den Verbrauch geachtet, in perfekter Übereinstimmung mit dem Begriff der Umweltverträglichkeit: Der Marathon fördert seit jeher Initiativen zur Reduzierung der Emissionen und des Energieverbrauchs.
Das Rennen. Der Startschuss fiel um 6.30 Uhr, mit den Rennfahrern, die bereits nach wenigen Kilometern die erste Durchfahrt am Campolongo-Pass um 6.52 Uhr in Angriff nahmen. Die ersten Rennläufer fuhren dann über das Pordoijoch, Sellajoch und Grödner Joch (das um 8.09 Uhr erreicht wurde), wo Michiel Minnaert (Granfondoteam.be) vor einer Gruppe von sechs Rennfahrern in Führung ging. Die Gruppe erreichte dann die erste Durchfahrt im Zielbereich in Corvara unter der Führung von Kristof Houben (Storex GF Team) und beendete die Sella Ronda in 1h49’49”. Die zweite Durchfahrt am Campolongo wurde um 8.36 Uhr erreicht, an der Spitze das Duo Francesco Avanzo (Biemme Garda Sport) und Matteo Cipriani (Infinity Cycling Team a.s.d.), die für die mittlere Strecke angemeldet waren. Die erste Dame an der zweiten Durchfahrt am Campolongo war Ilaria Lombardo (A.S.D. Team Perini Bike) in 2h24’03”.
An einem Tag mit herrlichem Sonnenschein begann die Auffahrt auf den Giau-Pass durch eine Gruppe von vier Rennfahrern, an der Spitze der Belgier Michiel Minnaert mit einer Zeit von 2h45’46” und seine ersten Verfolger in nur elf Sekunden Abstand. Das Ende der schwierigsten Steigung des Rennens, mit einer durchschnittlichen Steigung von zehn Prozent über eine insgesamt 9,9 km lange Auffahrt, erreichten Michiel Minnaert und Cristian Nardecchia (USC Team Nardecchia) in 3h24”06.
An der Spitze der Damen platzieren sich Ilaria Lombarda und Christina Rausch (Pacopeluche) in 3h55’19”. In der Zwischenzeit siegte Matteo Cipriani bei der mittleren Strecke nach einer Flucht vor Francesco Avanzo in einer Zeit von 3h29’09”. Drittplatzierter ist Dario Giovine (Team Isolmant Specialized) mit einem Abstand von 3’01”. Siegerin der mittleren Strecke ist Annalisa Prato (Team De Rosa Santini) mit einer Zeit von 4h05’39”, vor ihrer Teamkollegin Olga Cappiello mit einem Abstand von 10’11” und Laura Cosentino (ASD Swatt Club) mit einem Abstand von 11’52”. Für Aufsehen sorgte bei der Auffahrt auf den Falzarego-Pass der Ausschluss von Michiel Minnaert vom Rennen. Der Belgier ist ein Profi und hätte gemäß den Teilnahmebedingungen nicht am Rennen teilnehmen können. Bei der Auffahrt auf den Falzarego-Pass veränderte sich das Rennen: Die Führung übernahm der Sieger des Vorjahres Tommaso Elettrico (Team CPS) solo mit einem Vorsprung von 35” vor seinen beiden Verfolgern Paolo Castelnovo (ASD Team MP Filtri) und Igor Zanetti (Scott Team Granfondo).
Auch bei der Abfahrt zur gefürchteten Katzenmauer bleiben die Abstände ungefähr dieselben, sodass Tommaso Elettrico aus Matera mit einer Zeit von 4h38’13” zum zweiten Jahr in Folge siegte, vor Igor Zanetti und Paolo Castelnovo, beide mit einem Zeitabstand von 50”. Siegerin des Damenrennens wurde die Deutsche Christina Rausch.
Der Sieger der 32. Auflage des Maratona dles Dolomites erklärte mit Tränen in den Augen: „Ich glaube, dass mit heute etwas ganz Großartiges passiert ist. Seit April träumte ich davon, dieses Rennen zum zweiten Mal zu gewinnen und damit ein Zeichen zu setzen. Nun bin ich ohne Worte. Nach so viel Anstrengung und Mühe ist es mir heute gelungen, einen neuen Traum zu verwirklichen. Ich danke all jenen, die mich unterstützen, allen voran CPS und Franco Lauria, denn sie wissen, wie wichtig mir dieses Rennen ist. Anders als im letzten Jahr, wo ich eine 80 km lange Flucht alleine angetreten hatte, bin ich heuer bei der zweiten Durchfahrt am Campolongo-Pass zum Angriff übergegangen. Dann ist mir klar geworden, dass die Auffahrt zum Falzarego-Pass siegentscheidend werden konnte. Dort habe ich dann noch einen draufgelegt und habe verstanden, dass ich es schaffen würde.“
DIE RANGLISTE
138 KM MEN
1. Elettrico Tommaso 1987 Team CPS 4:38.13,4
2. Zanetti Igor 1978 Scott Teamgranfondo 4:39.04,0
3. Castelnovo Paolo 1984 ASD Team MP Filtri 4:39.04,1
4. Paoloni Gianluca 1982 ASD Team Paoloni Marcellina 4:42.58,4
5. Pisani Vincenzo 1981 Team Falasca Zama Greco 4:45.02,2
138 KM WOMEN
1. Rausch Christina 1973 Pacopeluche 5:19.03,5
2. Lombardo Ilaria 1970 ASD Team Perini Bike 5:22.58,6
3. Maltha Martha 1984 Derustit 5:32.27,0
4. Lancioni Barbara 1981 Somec-MG. K VIS-LGL 5:33.05,4
5. Van der Moeren Ils 1974 Grinta! Granfondoteam 5:35.04,1
106 KM MEN
1. Cipriani Matteo 1983 Infinity Cycling Team ASD 3:29.09,9
2. Avanzo Francesco 1987 Biemme Garda Sport 3:29.10,2
3. Giovine Dario 1992 Team Isolmant Specialized 3:32.11,7
4. Pontalto Andrea 1987 Alé Cipollini 3:32.14,4
5. Gonzalez Martinez Bladimir 1978 ASD TRZ Zenato 3:35.27,7
106 KM WOMEN
1. Prato Annalisa 1998 Team De Rosa Santini 4:05.39,0
2. Cappiello Olga 1963 Team De Rosa Santini 4:15.50,0
3. Cosentino Laura 1990 ASD Swatt Club 4:17.31,6
4. Bonfanti Monica 1975 ASD Dilettantistica Rodman Azimut Squadr 4:19.39,1
5. Turchi Chiara 1970 Cicloteam San Ginese 4:28.47,8
55 KM MEN
1. Ferrari Davide 1976 ASD Team Perini Bike 1:55.31,1
2. Coertjens Rien 1990 Granfondoteam.be 1:57.52,5
3. Siviero Fabio 1985 New Team 2007 1:59.38,3
4. Alberti Nicola 1981 Il Team Pinarello 2:04.04,2
5. Wisthaler Wilfried 1973 ASV Dolomiti Superbike 2:04.18,1
55 KM WOMEN
1. Nicolussi-Leck Vera 1976 ASV OK DOLOMITI SUPERBIKE 2:29.12,5
2. Wierer Dorothea 1990 Rasun di Sotto (BZ) 2:29.59,1
3. Tonini Beatrice 1985 FP Race ASD 2:38.41,9
4. Luypaert Katleen 1976 Granfondoteam.be 2:40.10,0
5. Purifico Sabina 1964 Speedwheel Genova 2:41.54,5