Von: mk
Innichen – Die Haunold-Piste in der Dolomitenregion „3 Zinnen“ war am Freitagnachmittag Schauplatz des ersten von insgesamt zwei Weltcuprennen der Skicrosser in Innichen. Der Franzose Jonathan Midol und die Schweizerin Fanny Smith holten sich dabei den Tagessieg. Südtirols Skicross-Ass Siegmar Klotz, zweiter in der Qualifikation am Donnerstag, kam im Viertelfinale zu Sturz und schied aus. Am Ende belegte der 31-Jährige aus Pawigl bei Lana Rang 13. Die Trentinerin Lucrezia Fantelli wurde als beste „Azzurra“ siebte.
Spannender hätte das erste Skicross-Weltcuprennen in Innichen nicht verlaufen können. Vor allem das Finale bot Nervenkitzel und Spannung pur. Denn zunächst schaute es ganz danach aus, als ob der Trainingsschnellste Bastien Midol aus Frankreich souverän den Tagessieg davontragen würde. Doch ausgerechnet auf der Zielgeraden zog dessen Bruder Jonathan Midol an ihm vorbei und schnappte ihm den sichergeglaubten Erfolg noch weg. In seinem 73. Weltcuprennen feierte der 30-Jährige aus La Grand Bornand, der 2014 in Sotschi Olympia-Bronze gewonnen hatte, seinen ersten Weltcuperfolg. Bastien Midol, der Vize-Weltmeister von 2013, belegte den zweiten Platz und übernahm die Führung im Gesamtweltcup. Das Podium komplettierte Olympiasieger Brady Leman aus Kanada, der sich gegen den Deutschen Paul Eckert durchsetzte.
Bei der Siegerehrung wäre auch Siegmar Klotz gerne dabei gewesen. Nach zwei zweiten Plätzen in der Qualifikation hatte der 30-Jährige aus Pawigl bei Lana auch berechtigte Hoffnung dazu. Nachdem Klotz das Achtelfinale souverän überstanden hatte, kam es in der Runde der letzten 16 zu einem Kontakt mit dem US-Amerikaner Tyler Wallasch. Klotz stürzte und schied aus. Am Ende schaute für den ehemaligen Alpinen der 13. Rang heraus. „Natürlich bin ich sehr enttäuscht, denn ich hatte mir nach den starken Leistungen in der Qualifikation schon einiges ausgerechnet. Im Viertelfinale bin ich schon beim Start nicht ganz gut weggekommen. Aber ich kann es jetzt nicht mehr ändern. So habe ich halt Kraft gespart für das Rennen am morgigen Samstag“, schmunzelte Klotz nach seinem bitteren Viertelfinal-Aus.
Bei den Frauen wurde Fanny Smith ihrer haushohen Favoritenrolle gerecht. Vier Tage nach ihrem Sieg beim Weltcupauftakt in Arosa setzte sich die 26-jährige Schweizerin auch in Innichen durch. Für Smith war es bereits der dritte Sieg auf der Haunold-Piste in der Dolomitenregion „3 Zinnen“. Hier hatte sie 2010 auch zum allerersten Mal in ihrer Karriere gewonnen. Nun, acht Jahre später, verwies die Eidgenössin bei ihrem insgesamt 15. Weltcupsieg Vorjahressiegerin Sandra Naeslund aus Schweden, sowie die Französin Marielle Berger Sabbatel auf die Plätze. Für Berger Sabbatel handelte es sich um das neunte Weltcup-Podium ihrer Karriere, für Naeslund um das 25. Top-drei-Ergebnis ihrer Laufbahn. Olympiasiegerin Marielle Thompson aus Kanada ging als vierte hingegen leer aus.
Sehr erfolgreich schnitt bei ihrem Heimweltcup auch die einzige „Azzurra“ im Feld ab. Lucrezia Fantelli kämpfte sich bis ins Halbfinale vor, wo sie als vierte den Kürzeren zog Im „kleinen“ Finale wurde sie dritte und belegte damit den siebten Gesamtrang.
Der Weltcup in Innichen wird am Samstag mit dem zweiten Rennen abgeschlossen. Mit Siegmar Klotz und Lucrezia Fantelli sind – neben der gesamten anderen Elite der olympischen Sportart Skicross – wieder zwei Athleten der italienischen Nationalmannschaft mit von der Partie. Das Achtelfinale der Männer beginnt um 10.15 Uhr, die Runde der letzten 16 steigt ab 11.15 Uhr. Der Eintritt zu den Rennen ist frei.
AUDI FIS Skicross Weltcup und Cross Alps Tour 2018 in Innichen – Ergebnisse Rennen 1