Von: apa
Nach einer mannschaftlich enttäuschenden, für ihn persönlich aber starken Saison will Marco Rossi mit Minnesota Wild wieder angreifen. Der Vorarlberger startet am Donnerstag mit dem Heimspiel gegen die Columbus Blue Jackets in die National Hockey League (NHL) und will mit dem Team aus St. Paul zurück ins Play-off. Rossi ist zum Auftakt wie schon zuletzt Österreichs einziger Profi in der stärksten Eishockey-Liga der Welt.
Der Stürmer hat 2023/24 den Schritt zum NHL-Stammspieler geschafft und sich mit 21 Toren und 19 Assists die Nominierung ins Rookie-Team verdient. Im Sommer ließ Rossi das Olympia-Qualifikationsturnier mit dem ÖEHV-Team aus, um sich in Minnesota auf die neue Saison vorzubereiten.
Es ist ein wichtiges Jahr für den 23-jährigen Center, läuft doch danach sein mit 863.000 US-Dollar dotierter Einstiegsvertrag aus. In seinen letzten drei Vorbereitungsspielen verbuchte er zwei Tore und drei Assists und könnte sich so zum Auftakt den Platz als Center der ersten Linie zwischen den Stürmerstars Kirill Kaprisow und Mats Zuccarello geholt haben.
Nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres will man in Minnesota mit viel Schwung starten. Die Hypothek von nur fünf Siegen aus den ersten 19 Spielen konnten Rossi und Co. nicht mehr wett machen und verpassten gleich um elf Punkte und erstmals seit 2019 das Play-off. Der schwache Herbst kostete Trainer Dean Evason Ende November seinen Job, unter seinem Nachfolger John Hynes zeigte sich die Mannschaft stark verbessert.
Für den nächsten Anlauf wurden nur minimale Änderungen im Kader vorgenommen. Abgegeben wurden Stürmer Vinni Lettieri und die Verteidiger Alex Goligoski und Dakota Mermis, allesamt keine Leistungsträger. Geholt wurden mit Jakov Trenin und Jakub Lauko Stürmer für die dritte oder vierte Linie, dazu hofft man, dass Kapitän Jared Spurgeon nach einer verletzungsgeplagten Saison mit nur 16 Spielen fit bleibt.
“Wir haben die entsprechenden Spieler, dass es keinen Grund gibt, warum wir die Play-offs nicht erreichen können. Wir müssen härter und mutiger werden, ich denke, sie haben es in sich. Wir müssen einen besseren Start hinlegen und vom ersten Bully bereit sein”, erklärte General Manager Bill Guerin.
Minnesota geht allerdings noch einmal mit einem großen Handicap in die Saison. Aufgrund der vorzeitigen Vertragsauflösungen bei Zach Parise und Ryan Suter im Sommer 2021 muss der Club 14,7 Mio. Dollar unter der Gehaltsobergrenze von 88 Millionen Dollar bleiben. Es ist die letzte Saison mit dieser exorbitant hohen “Strafe”, in den folgenden drei Jahren fällt der Betrag auf nur noch 1,66 Mio. Dollar. “Der nächste 1. Juli ist für uns wie Weihnachten. Wir werden Geld zur Verfügung haben”, sagte Eigentümer Craig Leipold vorausblickend.