Von: ka
Wolkenstein – Nach den beiden Events der Herren (ITF M15) und Damen (ITF W50) in Wolkenstein steigt in St. Ulrich (ITF W35) der dritte und letzte Akt der internationalen Grödner Indoor-Tennisevents – erneut starkes Teilnehmerfeld mit zwölf Top 300-Spielerinnen – Laura Mair bekommt Wildcard.
Das ITF-W50-Topevent von Wolkenstein schickt sich an, mit den Viertelfinalbegegnungen am heutigen Donnerstag in seine heiße Phase einzutreten – und einige Kilometer weiter bereitet man sich schon auf das nächste Tennis-Highlight in Gröden vor, das am kommenden Sonntag in St. Ulrich beginnen wird: nach den beiden internationalen Bewerben der Herren (vor gut einem Monat) und der Damen in Selva rückt nämlich die Hartplatzhalle des TC Urtijei in den Fokus des internationalen Damentennis. Das „Raiffeisen ITF Women’s Val Gardena Südtirol“, im Jahre 1999 ins Leben gerufen und, bis auf einer fünfjährigen Unterbrechung, seither stets durchgeführt, steht mit 25.000 US-Dollar Preisgeld vor seiner insgesamt 21. Auflage.
ZWISCHEN REICHER GESCHICHTE UND AMBITIONIERTER ZUKUNFT
Für viele Spielerinnen geht es zum Jahresausklang nämlich um wichtige Weltranglistenpunkte, um in der Qualifikation des ersten Grand Slam-Turniers der neuen Saison, die Australian Open 2025, antreten zu können: das Turnier auf den schnellen Hardcourts in St. Ulrich bietet dazu die optimale Möglichkeit und liegt im Kalender der ITF-Tour somit genau richtig. Der Bewerb in Ortisei wurde vor exakt 25 Jahren ins Leben gerufen und weist bereits eine reiche Historie auf, die Zeugnis für die hervorragende Arbeit des Organisationskomitees um Martina Moser und Turnierdirektor Ambros Hofer ablegt: von 1999 bis 2009 durchlief das damals noch „ITF Future – Internazionali Tennis Val Gardena“ genannte Damenevent sämtliche Preisgeldklassen, ehe man 2010 auf die ATP Challenger-Ebene zu den Herren wechselte. 2015 fügte man wieder ein kleineres ITF-Damenturnier hinzu, dessen Preisgeld 2021 wieder auf 25.000 US-Dollar aufgestockt wurde und seither unverändert blieb. In Zukunft möchte man im ambitionierten St. Ulrich wieder einen Quantensprung wagen: für das kommende Jahr ist bereits ein WTA 125-Bewerb (etwa vergleichbar mit einem Challenger-Turnier bei den Männern) mit 125.000$ an Siegprämie in Planung. Einzig die Finanzierung durch Sponsoren steht noch aus. Sollte diese Hürde jedoch genommen werden, könnte sich das Grödnertal endgültig als feste Größe im internationalen Tenniszirkus etablieren.
VON HEIMISCHEN HOFFNUNGEN ZU INTERNATIONALER STRAHLKRAFT
Wie auch in Wolkenstein wird Laura Mair – Aushängeschild des TC Gherdeina, aber auch des gesamten Tals – eine Wildcard für das Hauptfeld erhalten. Die 21-Jährige, aktuell die Nummer 799 der WTA und kommende Woche wohl wieder auf Rang 753 zu finden, befindet sich zurzeit auf Comeback-Tour: trotz noch mangelnder Matchpraxis nach Verletzungssorgen konnte Mair in Selva die erste Runde überstehen und in Angelica Sara ein Nachwuchstalent der Extraklasse mit 7:6(5), 6:3 ausschalten. Im Achtelfinale war dann gegen die an Nummer 9 geführte Stacey Fung (WTA #279) aus Kanada Endstation, Laura jedoch zeigte sich nach dem Aus trotzdem optimistisch: „Ich bin froh, nach zwei Monaten wieder schmerzfrei spielen zu können.“
Die Wildcard des TC Urtijei für die Qualifikation wird aller Voraussicht nach Sofia Selle zuteilwerden, jene des nationalen Verbandes wurden zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels noch nicht bekanntgegeben.
Die Entry List wird von der aktuellen Nummer eins Österreichs, Sinja Kraus, angeführt – sie steht zurzeit auf Rang 222 der WTA-Rankings und ist die erste von insgesamt zwölf Top 300-Spielerinnen, die für das Turnier in St. Ulrich gemeldet haben. Kurios: neben Kraus werden in Justina Mikulskyte (Litauen, WTA #247) und Lina Gjorcheska (Nordmazedonien, WTA #286) gleich drei der besten Spielerinnen ihres jeweiligen Landes zu sehen sein. Die letzteren beiden haben sich außerdem ins Viertelfinale von Wolkenstein gespielt [Stand Donnerstag, A. d. R.].
IMMER FÜR GROßE NAMEN ODER EINE COMEBACK-STORY ZU HABEN
Während in der ersten Phase des ITF-Damenevents von St. Ulrich (1999-2009) mehrere spätere Grand Slam-Siegerinnen im Einzel (z.B. Flavia Pennetta, Francesca Schiavone oder Caroline Wozniacki) wie im Doppel (etwa Mara Santangelo, Roberta Vinci oder Barbora Strycova) im Einsatz waren, so wurde das Turnier auch in seiner zweiten Phase von mehreren Spielerinnen als Sprungbrett zu neuen Höhen genutzt: seit 2015 schlugen unter anderem Rebecca Sramkova (heute WTA #43), Liudmila Samsonova (aktuell WTA #27, war bereits die Nummer 12) oder Billie Jean King-Cup-Siegerin Lucia Bronzetti in Gröden auf.
In der jüngeren Vergangenheit jedoch haben viele ehemalige Top-Spielerinnen Ortisei als Teil ihrer Comebacks auserkoren, wie etwa Timea Babos (ehemals die Nummer 25 im Einzel und Weltranglistenerste im Doppel), Ana Konjuh (Siegerin 2022, war zuvor die #20), Viktoria Kuzmova (Finalistin 2022, früher die #27), Tamira Paszek (Career High #25) oder aber auch Titelverteidigerin Mona Barthel (Best Ranking #23).
INFORMATIONEN ZUM TURNIER
Das „Raiffeisen ITF Women’s Val Gardena Südtirol“ von St. Ulrich beginnt am kommenden Sonntag, den 1. Dezember, mit der Qualifikation. Der Spielbetrieb im Hauptfeld wird einen Tag später, am Montag, den 2. Dezember, aufgenommen. Die Auslosung des Quali-Rasters wird für Samstag erwartet, jene des Main Draw hingegen für Sonntag. Das Team von Plopp Tennis wird das Turnier die gesamte Woche über auf seiner Website und auf seinen Social Media-Kanälen begleiten. Die Tableaus sowie die täglichen Spielpläne sind, stets nach Veröffentlichung, auf der offiziellen Turnierseite oder ebenfalls auf Plopp zu finden.
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