Ortlieb will auf die Rennpiste zurück

Nina Ortlieb will wieder zurück auf die Rennpiste

Freitag, 07. Februar 2025 | 16:08 Uhr

Von: apa

Mit klaren Worten hat Skirennläuferin Nina Ortlieb in einem Online-Pressegespräch am Freitag formuliert, dass sie rennmäßig zurück auf die Piste will. Zunächst steht am 17. Februar eine weitere Operation im UKH Graz an, in der ein Marknagel im Unterschenkel gesetzt werden soll. “Die Chancen auf vollständige Heilung stehen gut”, sagte die Vorarlbergerin. Im besten Fall wird es besser als zuvor. Darin sieht die 28-jährige Abfahrts-Vizeweltmeisterin von 2023 auch ihre Chance.

Ortlieb erlitt am 25. Jänner bei einem Sturz und Aufprall ins Sicherheitsnetz der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen erneut einen Bruch im rechten Bein. Dabei verbog sich auch die Platte darin stark, diese wurde entfernt und durch eine neue ersetzt. “Dann haben wir feststellen müssen, dass es mit einer Platte nicht vollständig heilen wird und man einen Verfahrenswechsel machen muss”, berichtete Ortlieb. Das Bein wurde mit einem externen Fixateur stabilisiert, die Endversorgung erfolgt am 17. Februar.

Ortlieb will nächste Saison wieder Ski fahren

Mit einer Teilbelastung von zwanzig bis dreißig Kilogramm kann Ortlieb derzeit auf Krücken gehen. “Es geht mir den Umständen entsprechend sehr gut, von den Schmerzen her bin ich sehr gut versorgt und allgemein in besten Händen. Ich bin zuversichtlich, das Ärzteteam um mich herum ist auch zuversichtlich.” Und zwar zuversichtlich, dass sie den Weg zurück finden und in der nächsten Saison wieder Skifahren könne.

“Ich weiß, das ist nicht nachvollziehbar. Dass die Leute das schockierend finden, ist mir bewusst. Aber ich habe das nie hinterfragt. Mir war klar, dass ich da wieder hin möchte. Ich sehe das jetzt auch als Chance, dass es vollständig heilen kann. Und besser wird als davor. Das Bein war nicht perfekt. Es war die schwächste Stelle im Körper”, sagte Ortlieb. Der Alltag sei nach Skifahren und Krafttraining von Schmerzen geprägt gewesen.

Zeit kann man nicht zurückdrehen

Ortlieb erklärte, dass sie beim Sturz Glück gehabt habe, dass nichts Schlimmeres passiert sei. Es sei kein Gelenk betroffen gewesen, nicht der Kopf, die Wirbelsäule oder das andere Bein. “Das kann wieder werden. Ich habe das schon so oft erlebt, man kann die Zeit nicht zurückdrehen, auch wenn man wollte. Den Blick nach vorne richten, das ist meine Aufgabe”, sagte die Rennläuferin, die wegen zahlreicher Verletzungen schon weit über zwanzig Operationen in ihrem Leben hatte.

Sie frage sich daher nicht, warum das schon wieder ihr passiert sei. “Ich könnte mir auch andere Fragen stellen. Ich kann auch fragen, warum kann ich besser Skifahren als andere.” Es sei das Talent, das sie antreibe. Sie wolle die Chance ergreifen und das Beste daraus machen. Sie habe die neue Situation akzeptiert und nehme sie an.

Verfolgt WM und lernt dabei

Große Anteilnahme hilft Ortlieb in diesen Zeiten, mit der am Donnerstag bei der WM gestürzten und am Knie verletzten Teamkollegin Ricarda Haaser hat sie bereits am Freitag telefoniert. Nicht selbst bei der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm am Start stehen zu können, sei “doppelt bitter”, das habe sie in den vergangenen 13 Monaten – seit dem Beinbruch in St. Moritz – angetrieben.

Auch beim Zuschauen lerne man aber einiges, weshalb sie die WM, sofern es die Behandlungen erlauben, verfolgt. “Es ist ein weinendes Auge dabei, aber es werden wieder Weltmeisterschaften kommen, Olympische Spiele. Man findet neue Ziele, die einen motivieren.” Psychologische Hilfe habe sie in der Vergangenheit immer wieder in Anspruch genommen, bis zu ihrer Rückkehr will sie den Sturz auch aufgearbeitet haben.

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