Von: apa
Das Riesentorlauf-Nachtrennen von Schladming hat am Dienstag einen norwegischen Doppelsieg gebracht. Alexander Steen Olsen gewann auf der wetterbedingt verkürzten Strecke um 39/100 Sek. vor seinem Landsmann Henrik Kristoffersen. Dritter wurde Vorjahressieger Marco Odermatt, der Schweizer hatte schon 0,60 Sek. Rückstand. Hinter dessen Landsmann Loic Meillard kam Stefan Brennsteiner als bester Österreicher auf Rang fünf, dem Salzburger fehlten nur 9/100 auf einen Stockerlplatz.
“Das Skifahren an sich war heute, glaube ich, ganz gut. Leider sind mir die neun Hundertstel abgegangen. Wo ich die genau verloren habe, weiß ich nicht. Irgendwo würde ich sie schon finden. Es war eigentlich nicht so schlecht, aber es ärgert mich trotzdem ein bisschen”, meinte Brennsteiner im ORF-Interview. “Ich bin schon zufrieden und freue mich jetzt auf die WM.”
Marco Schwarz arbeitete sich in einem spannenden Finale noch um zehn Plätze nach vorne und belegte als zweitbester ÖSV-Skirennläufer Rang elf. Manuel Feller fiel hingegen von Rang zehn auf 18 zurück, Raphael Haaser und Patrick Feurstein mussten sich mit dem geteilten Platz 20 zufriedengeben. Lukas Feurstein sammelte als 23. noch Weltcuppunkte ein. Noel Zwischenbrugger und Joshua Sturm verpassten die Top 30. Am Mittwoch findet auf der Planai noch ein Slalom (17.45 und 20.45 Uhr/live ORF 1) statt.
Unwirtliche und langsame Verhältnisse auf der Planai
Bei Regen, Schnee und Nebel präsentierte sich die Planai von ihrer langsameren Seite. Am besten damit zurecht kam Steen Olsen, der nach dem ersten Lauf Zweiter war und in der Entscheidung den Halbzeitführenden Meillard noch abfing. “Ich bin gut gestartet. Dann habe ich ein paar Fehler im Steilen gehabt und habe gedacht, das wird nicht gut genug sein. Dann habe ich das grüne Licht gesehen, da waren so viele Emotionen”, sagte der Norweger nach seinem dritten Weltcupsieg. Der 23-Jährige hatte bereits den Saisonauftakt in Sölden gewonnen.
Steen Olsen und Kristoffersen sprengten damit die nächtliche Schweizer RTL-Vorherrschaft in Schladming. Die Nightrace-Premiere hatte 2023 Meillard gewonnen, 2024 hatte Odermatt nach einer beeindruckenden Aufholjagd triumphiert. Auch diesmal rollte der Weltcupleader, der nach dem ersten Durchgang nur Zwölfter war, das Feld von hinten auf. “Es hat wenig zusammengepasst im ersten Lauf. Aber mit sehr, sehr, sehr viel Glück heute trotzdem auf dem Podest. Die Bedingungen waren nicht einfach, um Gas zu geben”, sagte Odermatt.
Schwarz bestätigt aufsteigende Tendenz
Brennsteiner hat mit dem fünften Rang sein Saalbacher WM-Ticket fix in der Tasche. Auch Schwarz hat nach dem neunten Platz in Adelboden vor zwei Wochen seine aufsteigende Form bestätigt, der Kärntner hatte allerdings mit den Bedingungen in Schladming zu kämpfen. “Im ersten (Durchgang, Anm.) habe ich mir brutal schwer getan, die Ski auf Zug zu bringen. Das war im zweiten besser, wir haben ein bisschen was am Set-up geändert. Wenn es dreht, brauche ich noch mehr Trainingstage, da tue ich mir noch schwer”, resümierte Schwarz.
Feller war vor allem mit seinem zweiten Lauf unzufrieden (“Es waren sehr wenig gute Schwünge dabei”), eine wirkliche WM-Empfehlung lieferte der Tiroler nicht ab. Technik-Gruppencoach Martin Kroisleitner zog unterdessen eine mittelprächtige Bilanz, man habe die aussichtsreiche Position im Finale nicht ganz nutzen können. “Man sieht schon, dass die Athleten teilweise ganz gut mithalten können, aber nach ganz vorne fehlt einfach ein bisschen, und an dem müssen wir arbeiten, dass wir näher hinkommen”, so Kroisleitner.
Sein WM-Team hat er noch nicht im Kopf. “Da müssen wir uns jetzt zusammensetzen mit Marko Pfeifer und Herbert Mandl und das Ganze analysieren, dann werden wir eine Aufstellung haben. Ich glaube auch, dass man es noch gar nicht entscheiden muss gleich zu Beginn der WM, weil ja da schon vorher (vor dem Riesentorlauf; Anm.) ein paar Events sind.”
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