Am Ende jubelte wieder einmal Marco Odermatt

Odermatt zum vierten Mal in Folge RTL-Sieger in Adelboden

Sonntag, 12. Januar 2025 | 15:09 Uhr

Von: apa

Bei Schweizer Riesentorlauf-Festspielen in Adelboden ist die österreichische Ski-Mannschaft in einem Technikrennen erneut ohne Podestplatz geblieben. Marco Odermatt holte sich am Sonntag seinen vierten Sieg in Folge auf dem Chuenisbärgli, er fing seinen Landsmann Loic Meillard, der zur Halbzeit geführt hatte, noch ab. Dritter wurde der Italiener Luca de Aliprandini, der sich von Platz zwölf nach vorne katapultierte. Marco Schwarz wurde als bester Österreicher Neunter.

Der Kärntner verlor in beiden Durchgängen vor allem im oberen Teil Zeit, ihm gelang aber sein mit Abstand bestes Ergebnis im Saisonverlauf. Auch Manuel Feller und Lukas Feurstein verbesserten sich im zweiten, von ÖSV-Gruppencoach Martin Kroisleitner gesetzten Durchgang. Für Feller ging es von Platz 24 auf 15 nach vorne, Feurstein wurde im ersten Rennen nach seiner Handoperation 17. Patrick Feurstein belegte den 21. Platz, Noel Zwischenbrugger war am Ende 22.

Machtdemonstration von Swiss-Ski

Odermatt, nach dem ersten Durchgang Dritter, war zwei Zehntelsekunden schneller als Meillard, auf De Aliprandini hatte er 0,69 Sekunden Vorsprung. Es war der vierte Doppelsieg in dieser Saison der Schweizer Männer. Mit Thomas Tumler, der Vierter wurde, und dem Siebenten Luca Aerni kamen noch zwei weitere Eidgenossen in die Top zehn. Und angesichts des Umstands, dass De Aliprandini Verlobter von Michelle Gisin ist und nahezu perfekt Schweizerdeutsch spricht, könnte man mit Augenzwinkern auch von einem Vierfachsieg sprechen.

“Wenn man zu Hause gewinnt, ist man immer happy. Es war wieder sehr, sehr schwierig, sehr knapp heute, Loic war extrem stark”, sagte Odermatt im ORF-Interview nach seinem 42. Weltcup-Erfolg. Er habe vor dem Zielhang-Einfahrt nach einem Fehler kurz gezittert. “Da hatte ich sehr, sehr viel Glück.” Adelboden sei vielleicht für alle Athleten “das coolste Rennen” auf der Weltcup-Tour. Abgesehen von der hervorragenden Stimmung sei das Publikum “extrem fair hier”. Viermal nacheinander den Riesentorlauf in Adelboden zu gewinnen, hat außer Odermatt nur der Schwede Ingemar Stenmark (1979 bis 1982) geschafft.

Schwarz, Feller einigermaßen zufrieden

Schwarz sprach von einem “Schritt in die richtige Richtung” im Anschluss. “Wenn man so am Limit fährt wie Luca de Aliprandini, kann man da sauber Zeit aufholen. Ich habe im letzten Übergang vielleicht ein bisschen rausgenommen”, erklärte der Kärntner. Alles in allem könne er von dem Wochenende einiges Positives mitnehmen.

“Der zweite Durchgang war okay”, sagte Feller und berichtete von großen Veränderungen am Set-up nach einem verpatzten ersten Lauf. “Da habe ich am Anfang einmal nicht gewusst, wie es reagiert, und bin daher ein bisschen zu vorsichtig weggefahren, habe mich dann von Tor zu Tor wohler gefühlt und ein bisschen mehr Selbstvertrauen gekriegt.” Im Riesentorlauf war es in dieser Saison das erste Top-30-Resultat für den Tiroler.

Brennsteiner im ersten Durchgang out

Feurstein zeigte sich einigermaßen froh über seine Leistung. “Mit der einen oder anderen Passage bin ich nicht ganz zufrieden, aber ich glaube, es war ein guter Lauf von mir, auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Auf dem kann ich aufbauen”, meinte der Vorarlberger, der die drittbeste Laufzeit im Finale fuhr. Seine linke Hand, die während der Fahrt in einer Manschette steckt, mache mittlerweile keine großen Probleme mehr. “Das haben wir relativ schnell gut in den Griff gekriegt.”

Stefan Brennsteiner rutschte im ersten Durchgang schon beim fünften Tor über den Innenski weg und schied aus. “Das darf leider nicht passieren”, gab der Salzburger zu. “Drittes, viertes Tor waren noch halbwegs okay, nachher habe ich einen leichten Schlag am Ski.” Die Enttäuschung war Brennsteiner klar anzumerken. “Ich schaffe es, dass ich nur vier Tore fahre, das ist schon bitter.” Lucas Pinheiro Braathen war wenig später ein weiterer prominenter Ausfall, im zweiten Durchgang verabschiedeten sich die Norweger Henrik Kristoffersen, Atle Lie McGrath und Alexander Steen Olsen unfreiwillig.

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