Von: apa
Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam hat im zweiten Anlauf die ersten Punkte in der EM-Qualifikation eingefahren. Die ÖFB-Auswahl setzte sich am Dienstag in Gdynia gegen Polen dank Toren von Sarah Puntigam (15.), Lilli Purtscheller (66.) und Eileen Campbell (92.) mit 3:1 durch und wurde der Favoritenrolle gerecht. In der Gruppe A4 liegen die Österreicherinnen jetzt punktgleich vor Island auf Rang zwei. Deutschland ist nach einem 3:1 gegen Island weiter ohne Punktverlust.
ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann änderte ihre Startelf im Vergleich zum Heim-2:3 in Linz gegen die DFB-Truppe nicht, auch die zuletzt angeschlagene Katharina Schiechtl war als Rechtsverteidigerin mit von der Partie. Im Gegensatz zum Freitag fanden die Österreicherinnen diesmal als Favorit schwer ins Spiel. Die Polinnen waren von Beginn an aggressiver in den Zweikämpfen und zumindest im Ansatz auch immer wieder gefährlich.
Der erste Treffer fiel trotzdem auf der anderen Seite und gewissermaßen aus dem Nichts heraus. Einmal wurde von Purtscheller und Celina Degen gut in den Strafraum kombiniert und Puntigam traf mit ihrem starken linken Fuß wuchtig ins lange Eck. Für die US-Legionärin war es der 20. Treffer im 144. Länderspiel. Puntigam war es auch, die kurz vor der Pause bei einem Kopfball (45.+2) beinahe einen Doppelpack geschnürt hätte. Kurz zuvor hatte Manuela Zinsberger bei der einzigen polnischen Topchance in Hälfte eins in höchster Not bei einem Abschluss von Natalia Padilla retten müssen (41.).
Den Wiederbeginn verschliefen die Gäste wie auch schon in Linz ein wenig und wurden dafür bestraft. Ewelina Kamczyk (55.) wurde überhaupt nicht attackiert, zog aus fast 20 Metern ab und glich via Unterkante der Latte aus. Das war aber nur kurz ein Schock, nach einigen Minuten kam wieder etwas mehr Stabilität in das ÖFB-Spiel. Vorne vergaben zuerst Schiechtl (59.) und Marie-Therese Höbinger (63.) Chancen, ehe Purtscheller im zehnten Einsatz über ihren Premierentreffer im ÖFB-Dress jubeln durfte.
Die 20-jährige Offensivspielerin von der SGS Essen lenkte eine Dunst-Hereingabe ins Tor ab, die eingewechselte Polin Kayla Adamek konnte den Ball nur hinter der Linie klären. Purtscheller belohnte sich damit für einen wie auch schon gegen Deutschland starken Auftritt am rechten Flügel. Dunst hätte den Sack zumachen können, zielte aber am langen Eck vorbei (78.). Dadurch blieb es noch spannend, die polnische Topstürmerin Ewa Pajor, die in einigen Aktionen ihre Klasse aufblitzen ließ, und Co. konnten Zinsberger vor mehr als 4.000 Zuschauern aber nicht noch einmal bezwingen.
In der Nachspielzeit traf Campbell nach Kamczyk-Fehlpass noch ins kurze Eck. Für die Vorarlbergerin war es Tor Nummer sieben im 15. Ländermatch, gegen Deutschland hatte sie früh doppelt getroffen. Danach ließ Viktoria Pinther (94.) noch einen Sitzer aus. Zu dem Zeitpunkt war auch schon Nicole Billa auf dem Feld, die ab der 73. Minute ihr 100. Länderspiel machte.
Österreich überstand auch die vierte Partie gegen Polen in Folge ungeschlagen, wie auch im jüngsten Duell im Zypern-Cup-Finale 2016 gab es einen vollen Erfolg. Die Qualifikation wird am 31. Mai (18 Uhr) mit einem Heimspiel in der Rieder Innviertel Arena gegen Island fortgesetzt.