Von: apa
Österreichs Nationalteam bekommt es am Freitag bei der EURO mit einem der prominentesten europäischen Fußballer der jüngeren Vergangenheit zu tun. Gegner Polen wird angeführt von Robert Lewandowski, einem Torgaranten allererster Güte. ÖFB-Goalie Patrick Pentz ist sich der Herausforderung bewusst, zeigte sich aber am Mittwoch dennoch betont gelassen. “Wir sind gewarnt, trotzdem müssen wir vor ihm keine Angst haben”, erklärte der Salzburger.
Pentz wurde bereits von Tormann-Trainer Michael Gspurning mit Videosequenzen auf Lewandowski und dessen Offensivkollegen eingestellt. Eine Erkenntnis daraus: “Es kommt nicht nur auf Lewandwoski an. Wir bereiten uns auf den ganzen Polen-Kader und alle ihre Stürmer vor.”
Dennoch ist der von einer Muskelblessur genesene Goalgetter Polens herausragende Persönlichkeit. “Wir wissen, dass Lewandowski in den letzten 15 Jahren einer der besten Stürmer Europas war. Er hat brutale Qualität in der Box und kann so circa mit jedem Körperteil ein Tor schießen”, sagte Pentz. Große Sorgen mache er sich deshalb jedoch nicht. “Weil wir zuletzt wenig Tore bekommen haben.” Vier waren es in fünf Länderspielen in diesem Jahr. Pentz blieb in seinen bisher sieben ÖFB-Einsätzen einmal ohne Gegentor – im März im Test in der Slowakei (2:0).
Bei der Verhinderung von Gegentreffern sei das Kollektiv gefordert, meinte Pentz. “Wir müssen als gesamte Mannschaft gut verteidigen, so wenig wie möglich zulassen und unser Spiel durchziehen.” Beim 0:1 gegen Frankreich gelang das zumindest teilweise, was dem Keeper zuversichtlich für das Duell mit Polen stimmt. “Man hat gesehen, dass wir auch den Franzosen wehtun können. Wir haben den Respekt vor dem Turnier abgelegt und werden zu 100 Prozent fokussiert in die Partie gehen”, versprach Pentz.
Für den Dänemark-Legionär und seine Mitspieler geht es am Freitag zudem um das Ende eines Negativlaufs – Österreich wartet seit 30 Jahren auf einen Sieg gegen Polen. “Es gibt für alles ein erstes Mal. Wir werden alles dafür tun, damit diese Serie reißt”, kündigte Pentz an. Auch die Polen starteten mit einer Niederlage, gegen die Niederlande setzte es ein 1:2. Dabei präsentierte sich die Truppe von Coach Michal Probierz aber als über weite Strecken ebenbürtiger Gegner. “Wir unterschätzen sie keinesfalls”, erklärte Pentz. Der 27-Jährige geht von einem kampfbetonten Match aus. “Es wird sicher physischer als gegen Frankreich.”
Gegen “Les Bleus” überzeugte Pentz als Österreichs Nummer eins, dabei schien er vor wenigen Monaten noch nicht einmal im Teamkader auf. Die Spielpraxis bei Bröndby und die Verletzung von Alexander Schlager machten ihn schließlich zum Stammgoalie. “Für mich ist es wichtig, bei diesem Turnier jede Sekunde zu genießen. Es ist cool, bei so einem Großereignis dabei zu sein und sich mit großen Spielern zu messen. Ich werde Gas geben und meine bestmögliche Leistung abrufen”, meinte Pentz, der sich im EURO-Camp in Berlin unter anderem als Golfspieler die Zeit vertreibt.