Von: apa
Monate- wenn nicht jahrelang haben Österreichs Handball-Frauen der Heim-EM entgegengefiebert. Am Donnerstag (18.00 Uhr/live ORF 1) ist es soweit: In Innsbruck steht die Auftaktpartie gegen die Slowakei an, ein Sieg ist quasi Pflicht, wenn der Aufstieg in die Hauptrunde gelingen soll. “Das erste Spiel wird richtungsweisend sein”, sagte Kreisläuferin Josefine Hanfland. “Wir werden aufgeregt sein, aber die positive Euphorie zu unseren Gunsten nutzen.”
Neo-Teamchefin Monique Tijsterman, die ihre erste Bewährungsprobe mit Österreich erlebt, versprühte einmal mehr Selbstbewusstsein. “Wir sind bereit”, betonte die Niederländerin vor der ersten Frauen-EM mit rot-weiß-roter Beteiligung seit 2008. Die Vorfreude auf das Großereignis war beim letzten Medientermin am Mittwoch spürbar. “Für alle von uns geht ein kleiner Traum in Erfüllung”, erklärte Kapitänin Petra Blazek. Die Torfrau ist seit 2004 an Bord und hat schon viel erlebt. “Druck ist natürlich da, auch von außerhalb. Wir müssen selbstbewusst sein, und das haben wir uns in den vergangenen Spielen auch erarbeitet.”
Im letzten Test gegen die DHB-Auswahl gab es am vergangenen Sonntag am EM-Spielort in Innsbruck eine knappe 26:28-Niederlage, davor feierte man zwei Siege über Nordmazedonien und setzte sich auch gegen die Ukraine und Tschechien durch. Die Richtung unter Tijsterman scheint zu stimmen, die Wahrheit liegt aber am Boden der Innsbrucker Olympiahalle. Diese wird am Donnerstag mit über 3.000 Zuschauern nicht ganz bis zur Hälfte (Kapazität: 8.000) gefüllt sein, es ist noch Luft nach oben. Mit einem Auftaktsieg will man die Fans in Bewegung setzen. “Wir brauchen die Unterstützung”, meinte Blazek.
Slowakinnen mit wenig Erfahrung
Die Slowakinnen gelten als Außenseiter, sie nehmen zum erst sechsten Mal an einer EM- oder WM-Endrunde teil. Im Gegensatz zur ÖHB-Equipe sind die meisten Spielerinnen in der Heimat engagiert, zwei sogar in Österreichs WHA. “Sie haben drei, vier gute Spielerinnen, gerade im Rückraum”, sagte Tijsterman. “Wir müssen kämpfen und wach bleiben.” Rückraum-“Bomberin” Katarina Pandza (43 Länderspiele/183 Tore) erwartete ein “schnelles, hartes Spiel”. Für die in der Defensive kompromisslose Hanfland wird die Abwehr “der Schlüssel” sein. “Wir müssen alle auf dieses aggressive Level kommen und die Slowakei niederkämpfen”, meinte die Deutschland-Legionärin aus Schwaz vor ihrem “Heimspiel”.
Gelingt das Unterfangen, kann man gelöst ins “Bonusspiel” gegen Titelverteidiger Norwegen (Samstag) gehen, ehe am Montag die erwartete Schlüsselpartie gegen Slowenien ansteht. Platz zwei ist zum Aufstieg in die Hauptrunde nötig, dort würde man in die Wiener Stadthalle übersiedeln. Spätestens dann sollte der heimische Anhang noch stärker mobilisiert sein.
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