Von: apa
Das Team des Gastgebers hat Österreichs Sensationslauf bei der Eishockey-WM gestoppt. Die Österreicher unterlagen am Freitag in Prag Tschechien mit 0:4 (0:1,0:2,0:1), verkauften sich vor 17.500 Zuschauern in der ausverkauften O2 Arena aber auch gegen das nächste Top-Team gut. Ein Penalty (20.) und ein Powerplay-Doppelschlag (36., 37.) ebneten dem sechsfachen Weltmeister den Weg zu den drei Punkten, die praktisch auch das Viertelfinal-Ticket bringen.
“Solche Gegner schlägst du nicht jeden Tag. Das ist eine super Truppe, sie wollen um jeden Preis alles gewinnen. Sind mit allem gekommen, was sie gehabt haben. Über 60 Minuten sind sie immer am Gas geblieben”, sagte Manuel Ganahl. Für ihn und seine Kollegen geht es nach einem freien Tag mit vier Punkten in die entscheidenden Partien um den Klassenerhalt gegen Norwegen (3) am Sonntag (16.20 Uhr) und Großbritannien (0) am Dienstag (12.20 Uhr/beide live ORF Sport +).
Die Tschechen, mit sechs NHL-Spielern in ihren Reihen, legten mit viel Elan los und erspielten sich in den Anfangsminuten viele gute Chancen. David Madlener, der im Zuge der Torhüter-Rotation wieder im Einsatz war, verhinderte mit einigen starken Paraden einen frühen Rückstand. Die Mannschaft von Roger Bader fand wie schon am Vortag bei der Sensation gegen Finnland bald besser ins Spiel und minimierte die gefährlichen Aktionen vor dem eigenen Tor. Ein Penalty nach Foul von Clemens Unterweger an Ondrej Kase brachte kurz vor der ersten Pause doch noch die verdiente Führung des großen Favoriten, Kase verwertete sicher.
Defensiv ließ der sechsfache Weltmeister, von den zwei rot-weiß-roten Sensationen gegen Kanada und Finnland vorgewarnt, lange nichts zu, nur einmal traten die Österreicher im Startdrittel offensiv in Erscheinung. Im Mitteldrittel wurde es aber ein Match auf Augenhöhe, in dem die Tschechen ihren Rhythmus verloren und die Bader-Truppe auch gefährlich wurde. Ein Schuss von Marco Rossi und ein Pass auf Paul Huber, den er nicht verarbeiten konnte, brachten die größte Gefahr.
In Überzahl schafften die Heimischen aber die Vorentscheidung. Zunächst traf Dominik Kubalik (36.), eine Minute später Jakub Flek. Mit einem frühen Tor im Schlussdrittel durch David Tomasek (42.) ließen die Tschechen keine Hoffnungen mehr auf ein neuerliches österreichisches Comeback aufkommen.
“Das war ein starker Auftritt der Tschechen. Wir brauchen nicht diskutieren, dass sie verdient gewonnen haben. Im ersten Drittel hatten wir keine Chance, erneut sind wir im zweiten Drittel viel besser ins Spiel gekommen, da hatten wir auch unsere Möglichkeiten, ein Tor zu schießen. Das Powerplay-Tor hat ein bisschen den Stecker gezogen”, analysierte Teamchef Bader, der aber auch lobende Worte für seine Mannschaft fand. “Im zweiten und dritten Drittel haben wir viele gute Momente von uns gesehen, wir haben gut verteidigt und auch gute Angriffe geführt. Schade fand ich, dass wir ein paar Torchancen, die wir hatten, nicht in Tore ummünzen konnten”, meinte der Schweizer.