Drei Männer für ein Hallelujah: Gstrein, Raschner, Brennsteiner (v.l.)

Österreicher peilen im Teambewerb glänzenden Start an

Montag, 03. Februar 2025 | 19:18 Uhr

Von: apa

Die 48. alpinen Ski-Weltmeisterschaften beginnen am Dienstag (15.15 Uhr/live ORF 1) in Saalbach-Hinterglemm mit dem Parallel-Teambewerb. Das im Weltcup nicht ausgetragene Format mit zwei Riesentorlauf-Kursen wird in die Eröffnungsfeier eingebettet. Für Österreich gehen Stefan Brennsteiner, Stephanie Brunner, Fabio Gstrein, Dominik Raschner, Julia Scheib und Katharina Truppe an den Start. Seit Silber 2019 in Åre wartet der ÖSV auf eine Teammedaille bei einer WM.

Der Bewerb könne “ein Stimmungsmacher sein für die Weltmeisterschaft”, sagte ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl. “Wir sind im Team immer sehr gut gewesen, wenn es eine Medaille wird, dann ist es allemal positiv für uns. Aber es ist im Teambewerb alles möglich, das hat man auch in der Vergangenheit gesehen.” Peking-Olympiasieger Brennsteiner fügte hinzu: “Natürlich kann es ein bisschen Schwung reinbringen, das werden wir versuchen.” Scheib meinte: “Für eine Medaille sind wir da, dafür kämpfen wir.” Brunner fand es “cool”, mit einem Teambewerb zu starten. “Da kann man gleich beide Geschlechter präsentieren. Der Spirit ist ein ganz ein anderer.”

Los geht der Bewerb gleich mit dem Achtelfinale, für das Österreich ein Freilos hat. Im Viertelfinale trifft das ÖSV-Team entweder auf Schweden oder die Tschechische Republik. Insgesamt nehmen 14 Nationen teil.

Truppe: “Der schwierigste Teambewerb”

Eine Besonderheit in Saalbach ist, dass der Hang für das Parallel-Spektakel wesentlich steiler als gewohnt ist. “Der Charakter hier wird ein wesentlich anderer sein, als das, was wir bis jetzt bei Teambewerben gehabt haben mit diesen eher flacheren Parallel-Riesentorläufen. Hier geht es dann doch zumindest im Steilen ziemlich zur Sache”, sagte Mandl. “Es ist sicher der schwierigste Teambewerb, den es bis jetzt gegeben hat. Es geht flach weg und fällt steil ab”, betonte Katharina Truppe. Auch ein taktisches Element sei dabei, denn beim Übergang dürfe man nicht blind riskieren. Dennoch: “Da abzuschwingen wird wahrscheinlich das Allerbeste werden, was mir in der Karriere passiert.”

Das Rennen findet am unteren Teil der Männer-Strecke “Schneekristall” statt. Der Lauf ist 380 m lang, der Torabstand beträgt 18 Meter. Pro Nationen-Duell gibt es vier Läufe. Der Gewinner oder die Gewinnerin auf dem gut 20-sekündigen Lauf erhält einen Punkt für seine bzw. ihre Nation. Stürzen beide, bekommt jener den Punkt, der als Erster im Ziel oder weiter gekommen ist. Bei Zeitgleichheit zweier Konkurrenten in einem Lauf erhält jede Nation einen Punkt. Bei einem Unentschieden nach dem Durchgang gibt die niedrigere Summe aus schnellster Frauenzeit und schnellster Männerzeit den Ausschlag. Ergibt auch das keinen Sieger, gewinnt die beste Einzelzeit bzw. am Ende die Nation mit dem besseren Ranking.

Gstrein will sich nicht zu sehr unter Druck setzen lassen

“Es ist schon ein anderer Bewerb, mit Riesentorlauf hat es nicht so viel zu tun”, meinte Scheib. “Im Parallelbewerb kannst du in der ersten Runde weg sein”, sagte Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer. “Es ist nicht leicht, es muss alles zusammenpassen, das ist eine Hundertstelentscheidung.” Frauen-Chef Roland Assinger ergänzte: “Und natürlich hat man einen Gegner daneben. Wenn man den im Blickwinkel hat vorne oder hinten, das kann schon ein bisschen Druck erzeugen.”

Gstrein stand vor dem Training in Hinterreit, wo Katharina Liensberger und Patrick Feurstein das Nachsehen hatten, zuletzt in Val d’Isere im Dezember auf Riesentorlauf-Skiern. “Du brauchst ein paar Runden, bis du im Rhythmus bist, aber es funktioniert dann immer erstaunlich schnell”, gab der Tiroler zu Protokoll. “Heim-WM hin oder her, man darf sich nicht zu sehr unter Druck setzen lassen. Es ist cool, dass es daheim ist. Gut umgehen damit und gescheit Skifahren.”

Kommentare

Aktuell sind 1 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen