Venier wurde als Neunte von Garmisch beste Österreicherin

ÖSV-Speedteam patzt in Garmisch – Super-G an Gut-Behrami

Sonntag, 26. Januar 2025 | 15:55 Uhr

Von: apa

Lara Gut-Behrami hat den Super-G von Garmisch-Partenkirchen gewonnen und sich im letzten Speed-Rennen vor der WM mit dem ersten Weltcupsieg seit März 2024 zurückgemeldet. Die Schweizerin war 0,35 Sek. schneller als die Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie, dahinter zeigten die von Federica Brignone (+0,38) angeführten Italienerinnen ihre Tiefflieger-Qualitäten bei Schatten. Bei den Österreicherinnen ist vom Hochgefühl zu Saisonbeginn ausgerechnet vor der WM nicht mehr viel übrig.

Stephanie Venier belegte als beste ÖSV-Läuferin Platz neun (+1,13), Ricarda Haaser wurde 15. (+1,73), Nadine Fest 22. (+2,29). Der Seilbahnsprung im oberen Streckenteil mutierte zum Österreicherinnen-Loch. Cornelia Hütter, Ariane Rädler und Mirjam Puchner schieden allesamt an dieser Stelle aus. Spektakulär flog Rädler ab, die Vorarlbergerin stand trotz Verschneiders und Salto rasch wieder selbst auf den Beinen. Weil sie über Schmerzen im unteren Rücken klagte, wurde ein MRT gemacht, das dann laut Verbandsangaben bis auf einen Bluterguss Entwarnung gab.

Hütter: “Zipft mich an”

Hütter und Puchner verpassten nach einer Welle ebenfalls das Tor. “Ich bin in Fahrtrichtung zu weit nach rechts gefahren, hätte gleich nach links runterstechen müssen”, sagte Hütter im ORF. “Ich war einen Meter zu weit rechts, dann kriegt man Luft und kann nicht mehr reagieren. In der Luft kann ich keine Kurve fahren.” Die Schlüsselstelle sei am Start sehr wohl thematisiert worden – laut Hütter auch von Cheftrainer Roland Assinger. Sie konnte es aber nicht wie erhofft umsetzen. “Es zipft mich gscheit an”, sagte Österreichs schon sechs Rennen podestlose “Speed Queen”.

“Ich muss sagen, ich bin nicht so unzufrieden”, meinte Venier. “Ein Zehntel schneller, dann bin ich Sechste. Es war nicht alles schlecht, ein paar Passagen waren richtig cool.” Der Mittelteil sei ihr wie schon in der Abfahrt nicht gut gelungen. “Das war ein bisschen mein Endgegner. Aber ich bin gesund im Ziel, nach diesem Wochenende ist es das, was zählt.”

Nur 1 Stockerlplatz in 6 Rennen

Nach sechs Rennen mit nur einem Podestplatz (2. Venier/St. Anton) bestreitet das so stark geglaubte ÖSV-Speedteam der Frauen das Heim-Höhepunkt in der Jäger-Rolle. Auf der Kandahar konnte sich keine entscheidend in den Vordergrund fahren. Vielmehr wurde das Team um die am Samstag gestürzte Nina Ortlieb dezimiert. “Es war nicht ganz unser Wochenende, einen Podestplatz wollten wir schon erreichen, um uns Selbstvertrauen für die WM zu erarbeiten”, sagte Assinger. Er kündigte ein Ausscheidungsrennen für Saalbach an.

Puchner etwa wird auf der Ulli Maier Strecke bereits vor der Medaillenentscheidung ihre Gleiterqualitäten beweisen müssen. Die kränkliche Salzburgerin musste in Bayern ein Wochenende zum Vergessen abhaken. Nach dem Liniefehler war sie am Sonntag nur noch Passagier. “Ich habe gemerkt, es ist meinem Zustand nicht möglich, dass ich dann schnell reagiere.” Es heiße nun, rasch neue Energie zu tanken.

Gut-Behrami kommt in Form

Gut-Behrami, die Gesamtweltcupsiegerin des Vorjahres, reduzierte mit dem 46. Weltcupsieg ihrer Karriere den Punkterückstand gegenüber Brignone auf 70 Punkte. “Ich will nicht sagen, es ist eine Erleichterung, aber es ist schon eine andere Freude, wenn man gewinnt und nicht Vierte oder Fünfte wird.” Ihre Saison habe auch wegen einer Verletzung “komisch” begonnen, es sei letztlich auch eine Frage des Selbstvertrauens. Zu gewinnen sei nie selbstverständlich. “Es gibt viele, die gut fahren.”

Altmeisterin Lindsey Vonn konnte auf einer ihrer Lieblingsstrecken als 13. (+1,40) wie am Vortag (Ausfall) nicht um die Spitzenplätze mitreden. Sofia Goggia landete – erneut hinter Brignone – auf Platz vier.

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