ÖTV-Doppel Erler/Miedler hier zu sehen beim ATP-Turnier in Wien

ÖTV-Team bezwingt Finnland in Davis-Cup-Qualirunde

Samstag, 01. Februar 2025 | 19:11 Uhr

Von: apa

Österreichs Tennis-Team hat den Aufstieg in die zweite Qualifikationsrunde für die Davis Cup Finals geschafft. Die ÖTV-Auswahl setzte sich im Erstrundenduell im Schwechater Multiversum gegen Finnland nur auf dem Papier klar mit 4:0 durch. Alexander Erler/Lucas Miedler sorgten am Samstag mit einem 4:6,7:6(7),7:6(6) gegen Patrick Kaukovalta/Patrik Niklas-Salminen nach Abwehr eines Matchballs für den entscheidenden dritten Punkt. Als nächste Hürde wartet Kanada oder Ungarn.

Die beiden Teams treffen erst am Samstagabend und Sonntag in Montreal aufeinander. Gegen Kanada hätten die Österreicher im Kampf um einen Platz bei den Finals in Bologna zwischen 12. und 14. September Heimrecht, gegen Ungarn würde es auswärts gehen. “Ich würde Kanada nehmen, weil ein Heimmatch wäre schon ein Pluspunkt”, sagte Miedler. ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer sah eine kanadische Auswahl in Bestbesetzung als “sehr hohen Favoriten”. “Außenseiter sind wir gegen beide. Wir können es uns eh nicht aussuchen. Aber es ist lässig, dass wir um einen Platz in Bologna spielen dürfen. Das taugt mir extrem.”

Melzer “überglücklich”

Und das dank eines Zu-Null-Erfolgs und trotz der Tatsache, dass mit dem an beiden Fersen operierten Sebastian Ofner der Topspieler fehlte und auch deshalb derzeit kein Top-100-Mann im Aufgebot vorhanden ist. “Ich bin überglücklich über den Sieg. Es ist sehr wichtig für unseren Sport, dass wir ihn vor allem in unserem Heimatland so gut repräsentiert haben”, resümierte Melzer. Ein 4:0 schaue sehr glatt aus. “Aber alle Matches waren sehr eng. Das ist das Schöne und Gute, was man der Mannschaft anrechnen muss, dass sie in den entscheidenden Situationen perfekt gespielt haben.”

Gegen die Finnen wurde die “weiße Weste” gewahrt, auch im siebenten Länderkampf gab es ein Happy End. “Wir haben uns das erarbeitet und uns den Sieg als Team verdient”, resümierte Miedler. Laut Erler fühle sich der Sieg viel besser an als ein 6:2,6:2. “Wir genießen das jetzt einmal”, betonte der 27-jährige Tiroler nach seinem womöglich längsten Doppel-Match seiner Karriere. Erst nach 2:52 Stunden war der Sieg in der Tasche.

Krimi vor knapp 1.000 Fans

Erler/Miedler waren trotz ihrer Trennung auf der Tour Ende Oktober 2024 klar favorisiert in die Partie gegangen. Miedler schwächelte allerdings vor knapp 1.000 Zuschauern in der neuerlich nicht ausverkauften Halle bei seinem ersten Aufschlagspiel, das Break zum 1:2 war die Folge. Die Finnen waren in allen Belangen leicht besser und verwerteten nach 39 Minuten ihren ersten Satzball.

Im 2. Satz gab Erler gleich sein Service ab, diesmal gelang zum 3:3 das Rebreak. Die Entscheidung fiel im Tiebreak, in dem ein finnischer Matchball durch einen kurzen Erler-Volley abgewehrt wurde. Das ÖTV-Duo hingegen verwertete Satzball Nummer zwei zum 9:7. Das warf die Finnen nicht zurück, sie hielten das Geschehen offen, es blieb extrem eng. Erler/Miedler ließen eine Breakchance bei 3:3 aus.

Sonst gab es bis zum neuerlichen Tiebreak keine. Da lagen Erler/Miedler schnell 0:5 zurück, erarbeiteten sich mit sechs Punkten aber sensationell einen Matchball. Dieser wurde zwar vergeben, der zweite dafür genutzt. “Wir haben es nach dem 0:5 irgendwie geschafft, zurückzukommen. Viel Zeit zum Nachdenken hat man nicht, man muss einfach schauen, dass man liefert”, sagte Erler. Und Miedler ergänzte: “Bei so engen Matches machen es Kleinigkeiten aus, ein bisschen Glück war auch dabei.”

Erler/Miedler weiter mit nur einer Niederlage

Auch Melzer war sich dessen bewusst. “Ein 0:5 dreht man nicht alle Tage. Aber gute Doppel sind da, wenn sie da sein müssen”, sagte der Niederösterreicher. Im Hinterkopf habe er sich zu dem Zeitpunkt schon mit Einzel Nummer drei auseinandergesetzt. “Ich bin sehr froh, dass wir es vermieden haben, ein drittes oder entscheidendes viertes Einzel spielen zu müssen”, gab Melzer zu. Österreichs Paradedoppel hat nun bei sieben Davis-Cup-Einsätzen weiter nur eine Niederlage kassiert.

Die ersten beiden ÖTV-Punkte hatten am Freitag Lukas Neumayer (6:4,6:7,6:3 gegen Otto Virtanen) und Jurij Rodionov (2:6,6:3,6:3 gegen Eero Vasa) geholt. Im bedeutungslosen vierten Einzel feierte auch noch Filip Misolic gegen Vasa einen 6:4-6:0-Erfolg.

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