Neumayer sorgte für einen Traumstart der Heimischen

ÖTV-Team mit Traumstart – 2:0 im Davis Cup gegen Finnland

Freitag, 31. Januar 2025 | 21:03 Uhr

Von: apa

Für Österreichs Tennis-Team ist der Auftakt in die erste Davis-Cup-Finals-Qualifikationsrunde nach Wunsch verlaufen. Nach den ersten beiden Einzeln im Schwechater Multiversum liegen die Gastgeber im Duell mit Finnland mit 2:0 in Führung. Lukas Neumayer überraschte am Freitag mit einem 6:4,6:7(4),6:3-Erfolg über die finnische Nummer eins Otto Virtanen. Danach wurde Jurij Rodionov nach Startproblemen beim 2:6,6:3,6:3 über Eero Vasa seiner Favoritenrolle gerecht.

Damit könnte am Samstag (ab 12.00 Uhr) schon Österreichs Paradedoppel Alexander Erler/Lucas Miedler mit einem Sieg den Länderkampf für Österreich entscheiden. Ein viertes Einzel würde es auch beim Stand von 3:0 fix noch geben. “Es war definitiv ein perfekter erster Tag”, resümierte ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer. “Man sieht, wie eng es im Tennis ist, dass jeder gut spielen kann. Im Endeffekt zählt, dass es 2:0 steht, wie das zustande gekommen ist, ist oft Nebensache.”

Finnland bleibt wohl Lieblingsgegner

Vieles deutet nun darauf hin, dass Finnland weiter ein Lieblingsgegner der ÖTV-Auswahl, die nach dessen Fersenoperationen ohne Topspieler Sebastian Ofner auskommen muss, bleibt. Alle sechs Länderkämpfe wurden gewonnen, zuletzt 2019 auswärts mit 3:2. Der Aufsteiger bekommt es Mitte September in der 2. Runde mit Kanada oder Ungarn zu tun. Der dortige Gewinner darf bei den Finals in Bologna mitwirken.

“Es war sicher einer meiner schönsten Siege”, betonte Neumayer und stellte ihn in etwa auf eine Stufe mit dem Erstrundensieg 2024 in Kitzbühel gegen Ofner. Im Davis Cup und vor der Familie spiele er immer besonders gerne. “Da komme ich immer an mein bestes Level heran.” Sein Debüt hatte er vergangenen September gegen die Türkei gegeben, wie beim 7:6,6:2 gegen Cem Ilkel ging er auch jetzt siegreich vom Court.

Neumayer zeigte keine Nerven

Neumayer zeigte bei seinem Premieren-Auftritt als Eröffnungsspieler kaum Nerven, musste nur beim Stand von 1:2 eine Breakchance abwehren. Auf der anderen Seite verwertete er seine zweite Breakmöglichkeit zum 4:3, einen Vorteil, den sich der 22-jährige Salzburger nicht nehmen ließ. Das trotz Problemen beim Ausservieren, wo der sonst starke Aufschlag nach einem 40:0-Vorsprung nicht mehr gut funktionierte. Nach 44 Minuten konnte der ÖTV-Akteur seinen sechsten Satzball verwerten.

Im 2. Satz nahm Neumayer seinem Gegner gleich den Aufschlag ab. Im folgenden Game hatte er auch das nötige Glück, dass ein Richtung Out gehender Ball via Netzkante doch den Weg auf die Linie fand, der Grundstein für das 2:0 war gelegt. Ein Doppel-Break lag in der Luft, Neumayer konnte aber ein 15:40 und vier Breakchancen nicht nutzen. Das rächte sich beim Stand von 4:3, als Virtanen mit einem Zu-Null-Break auf 4:4 stellte. Es ging ins Tiebreak, in dem Virtanen abgebrühter war, immer voran lag und mit 7:4 die Oberhand behielt.

Aus dem Konzept brachte das Neumayer nicht. Auch in Satz drei hielt Österreichs Nummer zwei im Duell mit dem Weltranglisten-97. voll dagegen, war von einem Qualitätsunterschied nichts zu erkennen, wobei beide Probleme beim Service hatten. Der Ranglisten-219. verschaffte sich mit Breaks zum 3:1 und 4:2 einen Vorteil, Virtanen konnte nach letzterem nicht mehr zurückschlagen. Neumayer verwertete nach 2:23 Stunden seinen ersten Matchball.

“War allererste Klasse”

“Dass ich im 2. Satz die Chancen auf das Doppelbreak nicht genutzt habe, war schon ein ziemlicher Rückschlag. Ich habe aber weitergekämpft und bin richtig glücklich über den wichtigen Sieg”, resümierte Neumayer. Melzer war angetan von seiner Vorstellung. “Wie ‘Neumi’ aufgetreten ist, war allererste Klasse”, analysierte der ÖTV-Teamkapitän.

Mit einem Sieg von Rodionov hatte in der Folge jeder gerechnet, dieser legte allerdings gegen den für den verletzten 17-jährigen Oskari Paldanius eingesprungenen Vasa einen Fehlstart hin. Satz eins war nach rund 20 Minuten verloren. Ein Break zum 4:2 im 2. Satz leitete endgültig die Wende ein, die Nummer 155 der Welt zeigte dann, warum sie im Ranking deutlich vor dem 27-jährigen 501. liegt. Im Entscheidungsdurchgang gelangen dem Ex-Top-100-Spieler Breaks zum 2:1 und nach verwertetem ersten Matchball 6:3.

“Natürlich ist es nicht immer eine schöne Situation, wenn man hineingeht und einen fixen Punkt machen muss”, sagte Rodionov. Wenn Vasa wie im ersten Satz spiele, würden viele Akteure gegen ihn schlecht aussehen. “Ich habe ihn auf gar keinen Fall auf die leichte Schulter genommen und auch im ersten Satz nicht so viel falsch gemacht. Dann habe ich versucht, hartnäckig zu bleiben und meine Klasse ausgespielt”, meinte der gebürtige Deutsche. In einer Woche frage keiner mehr, wie er den Punkt geholt habe.

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