Ofner gratuliert Neumayer zum ersten Toursieg

Ofner scheidet wie im Vorjahr zum Kitzbühel-Auftakt aus

Dienstag, 23. Juli 2024 | 17:48 Uhr

Von: apa

Die Olympia-Generalprobe für Sebastian Ofner ist beim Heimturnier in Kitzbühel misslungen, allerdings spielte er mit Schmerzmitteln wegen seinen angeschlagenen Fersen und nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Der als Nummer 5 gesetzte Steirer verlor am Dienstag das Österreicher-Duell mit dem erst 21-jährigen Salzburger Lukas Neumayer nach 2:14 Stunden mit 4:6,6:4,6:7(3).

Für Neumayer, den Schützling von Günter Bresnik, war es bei seinem zweiten ATP-Tour-Einsatz (nach Kitz 2021) der erste Sieg auf der Tour. Der Salzburger trifft nun im Achtelfinale am Mittwoch (2. Match nach 11.00 Uhr/live ServusTV) auf den wie er selbst mit einer Wildcard versehenen US-Amerikaner Nicolas Moreno De Alboran.

“Ich habe am Freitag noch nicht einmal gewusst, dass ich spielen werde, dann hat Alex (Antonitsch, Anm.) angerufen und gesagt, dass ich eine Wildcard kriege. Ich wusste, dass es vor vollem Haus gegen Ofi geht, das war mit Sicherheit mein bestes Erlebnis bist jetzt”, freute sich Neumayer. Erst die Absage von Topstar Casper Ruud hatte ihn die “Freikarte” für Kitz ermöglicht.

“Ich bin extrem glücklich. Der Ofi hat mir ein bisserl was geschenkt im Tiebreak und ich habe die ersten zwei Punkte ziemlich glücklich gewonnen, aber ich habe von Punkt zu Punkt geschaut.”

Dass er mit 21 im Kitzbühel-Achtelfinale steht, ist ein wichtiger Meilenstein für ihn. “Ich weiß, dass ich gegen solche Gegner gewinnen und auf dem Level mitspielen kann. Ich probiere geduldig zu bleiben, bis ich noch weiter nach oben komme. Ich trainiere jeden Tag so hart wie ich kann und dieser Sieg fühlt sich extrem gut an.”

Dass auf der anderen Seite eine österreichische Nummer eins mit großen körperlichen Problemen stand, will Neumayer nicht sonderlich bemerkt haben. Doch Ofner spielte wie in der Vergangenheit schon so oft von Beginn an mit Schmerzmitteln. “Ich weiß nicht, ob es ohne überhaupt möglich gewesen wäre”, gestand Ofner, für den der Auftritt überhaupt keinen Spaß gemacht hat. “Das war nur Arbeit. Natürlich mache ich mir schon Sorgen, weil wenn da wieder was sein sollte, dann weiß ich wie mühsam und zach das ist”, sprach er die wieder aufgeflammte Verletzung an.

Dennoch hätte der 28-jährige Schützling von Wolfgang Thiem bzw. Touringcoach Stefan Rettl fast die Wende geschafft. “Ich habe schon ein gewisses Niveau, dass ich selbst, wenn es so ist wie jetzt, gewisse Matches gewinnen kann. Aber es ist im Schädel relativ tough, weil ich habe schon lange Zeit damit Probleme gehabt und das es jetzt wieder so akut, ist nicht so lustig, auch mental, macht es weniger Spaß auf dem Platz zu stehen.”

Im ersten Satz ging es vor ausverkauftem Haus und somit 5.800 Fans ausgeglichen bis ins siebente Game, das der bis dahin sehr souverän servierende Ofner abgeben musste. Ofner vergab bei 15:40, Aufschlag Neumayer zwei Möglichkeiten zum sofortigen Rebreak und geriet mit 3:5 in Rückstand. Neumayer servierte danach nach 35 Minuten souverän zum 6:4 aus.

Ofner musste im zweiten Satz gleich im Eröffnungsgame den Aufschlag wieder abgeben und geriet 0:2 in Rückstand, doch mit einem Rebreak zu Null zum 2:2 und einem neuerlichen Serviceverlust Neumayers zum 4:2 für Ofner schienen die Weichen zum Satzausgleich gestellt. Aber bei Ofner schlichen sich auch von der Grundlinie wieder mehr Fehler ein und er gab postwendend selbst den Aufschlag ab. Neumayer, der im ATP-Ranking als 289. weit hinter Ofner (56.) liegt, glich zum 4:4 aus. Mit einem Break zum 6:4 rettete sich Ofner aber dann doch noch in den dritten Satz.

In diesem wogte das von beiden Seiten auch fehlerhafte Match vorerst weiter hin und her. Nach Break und Rebreak ging es bis zum 3:3, ehe wieder Ofner erneut nach einem Serviceverlust das sofortige Rebreak gelang. Österreichs Nummer eins wehrte bei 5:5 zwei Breakbälle ab und nach 2:07 Stunden ging die Partie ins Tiebreak. Dieses verlief für Ofner etwas unglücklich, Neumayer nutzte bei 6:3 gleich den ersten Matchball zu seinem bisher größten Erfolg.

Für Neumayer ist ein weiterer Sieg auch aufgrund des Gegners nicht unmöglich. “Er ist nicht so ein großer Name wie der Ofner, aber der kann auch ziemlich gut Tennis spielen.” Allerdings hat er im bisher einzigen Duell 2022 in Madrid im Finale eines 25.000-Dollar-Turniers einen Zweisatz-Sieg über den US-Amerikaner (ATP-143.) gefeiert.

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