Von: apa
Olympiakos Piräus hat die Conference League gewonnen und damit als erster griechischer Club überhaupt einen Europacup-Triumph gefeiert. Der Marokkaner Ayoub El Kaabi entschied das Finale gegen AC Fiorentina am Mittwoch mitteleuropäischer Zeit in Athen mit seinem Treffer in der 116. Minute der Verlängerung. In der griechischen Hauptstadt war es bereits weit nach Mitternacht, als das 1:0 fiel. Die Fiorentina verlor wie im Vorjahr gegen West Ham das Endspiel.
Viele hatten nach umkämpften zwei Hälften bereits mit einer Entscheidung im Elfmeterschießen gerechnet. Doch dann warf sich El Kaabi im Strafraum in eine Flanke von links und lenkte den Ball per Kopf ins Tor. Der VAR kontrollierte noch wegen einer möglichen Abseitsstellung und gab das Tor schließlich. Es war das 16. in dieser Europacup-Saison für den 30-Jährigen.
Die Fiorentina hatte sich im Play-off für die Conference League qualifiziert. Die Mannschaft aus der toskanischen Hauptstadt hatte sich Ende August 2023 in zwei Spielen hauchdünn mit 2:1 gegen den SK Rapid durchgesetzt. Im Finale verließ das Glück den Achten der Serie A.
Die beiden Teams waren sich im Stadion von AEK Athen von Anfang an auf Augenhöhe begegnet. Der erste ansatzweise gefährliche Abschluss der Partie war aufseiten der Griechen zu verzeichnen. Beim Schuss von Daniel Podence (4.) von der Strafraumgrenze musste Fiorentina-Torhüter Pietro Terracciano eingreifen. Die Italiener hielten aber sofort dagegen und bejubelten in der 10. Minute kurz sogar schon einen Treffer, der jedoch wegen Abseits nicht zählte.
Nach der wilden Anfangsphase beruhigte sich die Partie etwas, ehe Fiorentinas Giacomo Bonaventura in der 21. Minute für eine Doppelchance verantwortlich war: Erst wurde sein zu zentraler Schuss mit der Innenseite zur leichten Beute für Konstantinos Tzolakis, nur wenige Sekunden später rettete der griechische Keeper im Eins-zu-Eins gegen den 34-Jährigen. In der Schlussphase wurde der Marokkaner El Kaabi erstmals im Strafraum der Violetten vorstellig. Der Olympiakos-Goalgetter krachte mit Terracciano zusammen und wurde mit einem Foulpfiff bestraft.
Die zweiten 45 Minuten verliefen eher zerfahren. Viele unterbrochene oder zufällige Aktionen und Ballverluste prägten auf beiden Seiten das Geschehen. Die Intensität war weiter hoch – sowohl auf den Rängen als auch am Rasen. Erwähnenswerte Chancen gab es aber lange nicht zu sehen, bis Fiorentinas Christian Kouamé in der 69. Minute im Strafraum völlig frei zum Schuss kam. Der Ivorer traf den Ball mit der Innenseite nicht ideal, Tzolakis musste sich dennoch strecken und klärte den Aufsetzer zur Ecke.
Bei den Griechen erwischte Vicente Iborra (80.) im Strafraum eine Flanke, sein Kopfball verfehlte die linke Stange nur knapp. Teamkollege El Kaabi (84.) verpasste ebenso knapp eine Freistoßflanke – der berühmte “Lucky Punch” wollte nicht gelingen. Unerbittlich tickte die Uhr inklusive sieben Minuten Nachspielzeit herunter, und die unvermeidbar scheinende Verlängerung wurde kurz vor Mitternacht Ortszeit Gewissheit. In dieser wehrte Terracciano einen Distanzschuss von Stevan Jovetic (96.) ab, auf der Gegenseite scheiterte Jonathan Ikone an Tzolakis (110.). Dann kam es zur griechischen Tragödie für die “Viola”.