Von: ka
Bozen – Der Gesamttiroler Olympiatraum, der in Innsbruck mit einer schillernden und prominent besetzten Pressekonferenz angestoßen wurde, brachte auch manch Südtiroler Oppositionellenherz zum Träumen.
Die Nordtiroler Einladung an die Südtiroler Sportpolitik, doch bei der Olympiabewerbung mitzumachen, wurde von einigen Politikern gerne aufgegriffen. Zu schön schien die Idee, mit der gemeinsamen Bewerbung für die größte Sportveranstaltung, die es gibt, dem in letzter Zeit kriselnden Gesamttiroler Verhältnis wieder Leben einzuhauchen.
Aber die, die in Südtirol das Sagen haben, zeigten schnell die kalte Schulter. Ist auch kein Wunder. Die letzten Winterspiele blieben wegen Korruption, Schulden und Geldverschwendung in schlechter Erinnerung. Die hohen Kosten und die daraus erwachsenden Schulden sind den Tirolern aller Länder, von denen viele zu kämpfen haben, mit dem Geld überhaupt bis ans Monatsende auszukommen, kaum zumutbar.
Zudem haben die Südtiroler Landesväter nach all den andernorts verlorenen Abstimmungen – in München, Hamburg und Graubünden scheiterten die Bewerbungen am Nein der Bürger – keine Lust nach der verlorenen Flughafenschlacht wieder auf die Schnauze zu fallen.
Olympia hat bei uns erst wieder eine Chance, wenn die Spiele wieder schlank, klein und kostengünstig wie damals in Innsbruck und Cortina ausfallen. Seit diesen seligen Zeiten haben sich die Winterspiele leider zu einem teuren Moloch entwickelt, bei dem sich die Sportfunktionäre die Taschen vollstopfen, während die Ausrichter leer ausgehen.
Wir würden gerne die Winterspiele ausrichten. Für „schlanke Winterspiele“ wären wir bereit!