Tamira Paszek jubelt über den Ausgleich gegen Mexiko zum 2:2

Paszek gleicht aus – Entscheidung in Schwechat im Doppel

Sonntag, 12. November 2023 | 18:16 Uhr

Von: apa

Wie im Vorjahr im letztlich gewonnenen Duell mit Lettland kommt es auch diesmal im Play-off des Billie Jean King Cups für Österreich auf das Doppel an. Im insgesamt vierten Einzel des Länderkampfes gegen Mexiko stellte Tamira Paszek am Sonntag mit einem 7:5,5:7,6:3-Sieg über Giuliana Olmos auf 2:2, nachdem Sinja Kraus das Match der Nummer-1-Spielerinnen gegen Fernanda Contreras 6:0,2:6,4:6 verloren hatte. Im Doppel treffen Kraus/Melanie Klaffner auf Contreras/Olmos.

Paszek erkämpfte sich den Erfolg gegen Olmos. Im ersten Satz glich die Mittelamerikanerin dreimal einen Break-Rückstand aus, doch die Lokalmatadorin nahm der 30-Jährigen den Aufschlag ein viertes Mal ab. Zu Beginn des zweiten Durchganges sah sich die Vorarlbergerin mit einem 0:2 konfrontiert. Paszek drehte den Zwischenstand auch nach einer Behandlung durch ÖTV-Physio Katrin Müllner am Nacken auf 4:2. Olmos glich aber auch da aus und profitierte von einem Doppelfehler Paszeks entscheidend, um dann auszuservieren.

Im dritten Satz startete diesmal Paszek dank aggressiverem Spiel mit einem 2:0, Olmos ließ aber nicht locker. Nach dem Ausgleich der in Salzburg geborenen Athletin ging es bis zum 4:3 mit dem Aufschlag. Im Game danach sah Paszek ihre Chance, schlug entscheidend zu, ehe die 32-Jährige bei eigenem Service die Nerven behielt. “Heute habe ich ein paar graue Haare mehr dazubekommen”, meinte Paszek nach dem Jubel auf und mit der ÖTV-Bank erleichtert in einer ersten Reaktion noch auf dem Platz.

Kraus hatte den Tag fulminant eröffnet, den ersten Satz gegen Contreras hatte sie nach nur 17 Minuten in der Tasche. Mit schönem Tempo und guter Platzierung sowie nur wenigen Eigenfehlern ließ sie Mexikos Nummer eins verzweifeln. “Ich habe im ersten Satz wirklich richtig gut gespielt – genau das, was ich mir vorgenommen habe. Sie war überfordert mit dem Tempo, das ich gespielt habe”, sagte Kraus nach der Partie. Es sei ihr aber klar gewesen, dass das nicht so bis zum Ende weitergehen werde.

Ihre im Publikum anwesenden Eltern und Schwestern erlebten dann aber den Umschwung im Match mit. Kraus: “Sie hat immer mehr Bälle zurückgebracht. Die Ballwechsel sind immer länger geworden, sie hat immer mehr Druck ausgeübt.” Der Schwung in Kraus’ Spiel war plötzlich verflogen. Weg war die Präzision in ihren Schlägen, mit dem Break zum 1:0 wuchs zudem das Selbstvertrauen von Contreras. Nach Satzball gegen sich bei 1:5 schien sich Kraus noch einmal zu fangen, viel mehr ging aber nicht mehr.

Dafür entwickelte sich in der Entscheidung ein ausgeglichenes Duell, auf beiden Seiten war Nervosität zu spüren. Kraus gab ihr Service zum 0:1 und 2:3 ab, es gelang ihr allerdings nur ein Rebreak. Die auch von ihrem persönlichen Coach Emilio Sanchez unterstützte Contreras bekam wieder stärker die Oberhand, nach 1:40 Stunden ging Kraus als Verliererin vom Court. “Ich habe einfach in entscheidenden Momenten zu viele Fehler gemacht”, resümierte die 21-Jährige.

Es folgt das Doppel, die Siegerinnen stehen in der Qualifikationsrunde der Weltgruppe 2024. Die Auslosung dafür erfolgt am 26. November. Olmos ist eine Weltklasse-Doppelspielerin, auch Contreras steht da auf Platz 126. Kraus/Klaffner sind daher nach Papierform Außenseiterinnen, haben in dieser Situation im Vorjahr aber überrascht. Verlieren die Österreicherinnen, spielen sie im Frühjahr ein Turnier der Europa/Afrika-Zone I, von wo die Rückkehr in die Play-off-Phase ein meist kniffliges Unterfangen ist.