Von: luk
Sexten – Der Schweizer Extrembergsteiger Dani Arnold ist der zwölfte Träger des Paul-Preuss-Preises zur Erinnerung an den großen Freikletterer Paul Preuss aus Altaussee im steirischen Salzkammergut. Damit reiht er sich ein in die Liste großartiger Bergsteiger wie Reinhold Messner, Alexander und Thomas Huber sowie Catherine Destivelle. Preisträger des Jahres 2023 war der Slowene Marko Prezelj.
Die Jury der veranstaltenden Internationalen Paul-Preuss-Gesellschaft (IPPG) hatte sich für den Schweizer entschieden, womit sie die alpinen Leistungen des 40-jährigen im Sinne der Philosophie des Dr. Paul Preuss (1886-1913) würdigt. Der große österreichische Kletterer war der damals wohl bekannteste Vertreter des Freikletterns, der streng danach handelte, dass man nur solche Wände klettern sollte, denen man sich ohne Hilfsmittel gewachsen fühlt. „Das Können ist des Dürfens Maß“ war seine Maxime, für die auch Dani Arnold mit seinen alpinistischen Leistungen steht.
Dani Arnold, aufgewachsen in der Urner Bergsiedlung Biel oberhalb von Bürglen im Schächental, begann mit etwa 20 Jahren mit dem Free-Solo-Eisklettern und machte danach vor allem durch seine Speed-Klettereien eine breite Öffentlichkeit auf sich aufmerksam. So hält er die Speed-Rekorde Free Solo aller sechs großen Nordwände der Alpen: Eiger, Matterhorn, Grandes Jorasses, Petit Dru, Pizzo Badile und Große Zinne; so durchstieg er 2011 beispielsweise die Eiger-Nordwand in 2:28 Stunden.
Weitere alpinistische Höhepunkte von Dani Arnold sind die erste Winterbesteigung des Torre Egger in Patagonien mit Thomas Senf und Stephan Siegrist, die erste Begehung der zentralen Headwall an der Ostwand des Mooses Tooth in Alaska „Bird of Pray“, die Free-Solo-Begehung des Carlesso (VIII-) an der Südwand des Torre Trieste in 68 Minuten, der Eisroute Betablocker Super (WI 7), die Erstbegehung der Schweizer Nase (VIII/A4) an der Nordwand des Matterhorns und die erste Wiederholung der Anubis, einer Mixed-Route in Schottland, Bird of Pray zusammen mit David Lama ( ︎ 2019), sowie der Broad Peak.
Der Preis wird Dani Arnold am Samstag, den 28. September 2024 am Helm bei Sexten verliehen, und zwar im Panoramasaal, dem großartigen neuen Projekt von Reinhold Messner, dem “Helm Projekt” in der Dolomitenregion 3 Zinnen, das derzeit aus der Bergstation der alten Seilbahn in Sexten am Helm entsteht. Reinhold Messner begeht wenige Tage zuvor seinen runden Geburtstag. Im Rahmen der Preisverleihung wird er einen Vortrag über „traditionellen Alpinismus“ halten. „Bei den Begehungen von Dani Arnold steht nicht das ‚was‘, sondern das ‚wie‘ im Vordergrund“, sagt Alexander Huber, Danis Freund und Seilpartner großer Unternehmungen; der Paul-Preuss-Preisträger 2017 wird auch die Laudatio halten.