Von: mk
Buchenstein – Die Italiener Tadei Pivk und Filippo Barazzuol sind die Sieger des 22. Sellaronda Skimarathons, in diesem Jahr mit Start und Ziel in Arabba-Buchenstein in der Provinz Belluno, nachdem sie die vier bekanntesten Dolomitenpässe entlang der gleichnamigen Skirundtour im Herzen der Dolomiten bewältigt haben. Bester Südtiroler wird Philipp Götsch aus Dorf Tirol gemeinsam mit dem Österreicher Christian Hoffmann. Das Damenrennen geht an die Italienerin Martina Valmassoi und die Schweizerin Viktoria Kreuzer. Südtiroler Sieg in der Mixed-Kategorie durch Birgit Stuffer und Alexander Polig aus dem Wipptal. Große Zufriedenheit der Veranstalter um OK-Chef Oswald Santin.
Das Rennen wurde pünktlich um 18.00 Uhr in Arabba in der Provinz Belluno gestartet und die 650 Zweiterteams aus 19 Nationen wurden auf die teils neugestaltete Strecke dieses Skitourenrennens geschickt, welches zu den größten seiner Art auf dem internationalen Parkett gehört. Die erste Neuheit war der steile Anstieg über die Lezuo-Piste von Arabba in Richtung Pordoijoch, da die originale, viel sanftere Strecke nach Pont de Vauz, nicht begehbar war. Aus demselben Grund mussten die Athleten auch das Pordoijoch über Sass Becé und die Pisten von Belvedere überschreiten. Zahlreiche Herrenteams zählten zu den Favoriten um die 4.000 Euro Preisgeld, da die Rekordzeit in diesem Jahr nicht zur Debatte stand, da die veränderte Rennstrecke keinen fairen Vergleich zu den anderen Jahren zuließ.
Die ersten beiden Dolomitenpässe Pordoijoch und Sellajoch, letzterer ab Lupo Bianco anstatt von Canazei aus begangen, wurden von den Spitzenteams ohne große Ausritte in Angriff genommen. Die Würfel fallen meist auf den letzten beiden Anstiegen, vorher wird taktiert und die Konkurrenz studiert.
Auf dem dritten Anstieg von Wolkenstein in Gröden zum Dantercepies am Grödnerjoch geben die Teams von Philip Götsch/Christian Hofmann, Filippo Barazzuol/Tadei Pivk und Filippo Beccari/Martin Stofner den Ton an, wobei auch das Duo Bazzana/Collé ein Wörtchen mitreden will. Nach diesem Anstieg stehen die lange Abfahrt und die Fußpassage nach Corvara, sowie der neue, schwere Anstieg zum Campolongopass über Boé noch an. Am Grödnerjoch weisen dann der Friulaner Pivk und sein Teamkamerad Barazzuol rund 30 Sekunden Vorsprung auf Bazzana/Collé, während Philip Götsch aus Dorf Tirol und der Österreicher Christian Hoffmann einen kleinen Einbruch des Österreichers zahlen und als Dritte in Richtung Corvara in Alta Badia abfahren. Bei den Damen dominieren die Bellunesin Martina Valmassoi und die Schweizerin Viktoria Kreuzer unangefochten bis zum dritten Anstieg.
Die Reihenfolge der führenden Teams bleibt auch beim letzten Fellwechsel in Corvara die selbe, nachdem die Athleten die Teilstrecke zwischen Kolfuschg und Corvara zu Fuß zurücklegen mussten. Der letzte Anstieg führt dieses Jahr nicht über Planac zum Campolongopass, sondern über die weitaus steilere Variante von Boé, bestimmt bereits das Podest, mit Pivk/Barazzuol in Führung, gefolgt von Bazzana/Collé und Götsch/Hoffmann. Hohe Schrittfolge des erfahrenen Guido Giacomelli und des Gadertalers Michael Moling aus Kolfuschg, auf der Jagd nach den Drittplatzierten kurz vor dem letzten Pass.
Als am Bec de Roces die Felle das letzte Mal abgenommen werden, können sich der Friulaner Tadei Pivk und der Piemontese Filippo Barazzuol bereits als Sieger des 22. Sellaronda Skimarathons wähnen, was schlussendlich nach 2:52.03, 42 km Strecke und 2.700 Hm zur Wirklichkeit wird. Im Kampf um den zweiten Platz können sich die Italiener Fabio Bazzana/Franco Collé gegenüber Philipp Götsch aus Dorf Tirol und Christian Hoffmann aus Österreich behaupten. Die beiden Teams weisen einen Rückstand auf das Siegerduo von jeweils +2.43 und +3.39 auf. Für Tadei Pivk ist es der 4. Sieg in den letzten 5 Jahren, immer mit einem anderen Teamkameraden.
Für Spannung pur sorgen hingegen die Damen, bei denen das Führungsteam Valmassoi/Kreuzer mit der defekten Stirnlampe der Eidgenossin zu kämpfen haben. Diese bremst sie auf den schnellen Abfahrten, sodass ihnen ihre Verfolgerinnen Dimitra Teocharis aus dem Friaul und Verena Krenslehner-Schmid aus Österreich gefährlich nahe kommen können. Die Entscheidung fällt auf der letzten Abfahrt, auf der die Führenden einen minimalen Vorsprung von 12 Sekunden auf die Verfolgerinnen bis zur Ziellinie in Arabba halten können. Die Siegerzeit bei den Damen ist somit 3:45:02. Der dritte Platz geht an die Italienerinnen Corinna Ghirardi und Tatiana Locatelli, um ganze 11 Minuten abgeschlagen.
Die Mixed-Kategorie feiert hingegen einen Südtiroler Sieg mit den Wipptalern Birgit Stuffer und Alexander Polig mit einer Gesamtzeit von 3:41.04 vor den Österreichern Verena Hoffmann/Daniel Aschbacher (+3.30) und dem zweiten Österreichischen Team um Marita Kröhn/Niklas Kröhn (+4.43).