Philipsen sprintete zu seinem dritten Tagessieg bei dieser Tour

Philipsen gewinnt nach Girmay-Sturz letzte Tour-Flachetappe

Dienstag, 16. Juli 2024 | 21:18 Uhr

Von: apa

Belgiens Sprintstar Jasper Philipsen hat am Dienstag die letzte Flachetappe der diesjährigen Tour de France gewonnen. Der 26-Jährige vom Team Alpecin setzte sich auf dem 16. Teilstück von Gruissan nach Nimes (188,6 km) in Südfrankreich im Massensprint souverän durch. Philipsen verkürzte seinen Rückstand im Kampf um das Grüne Trikot des Topsprinters auf den ebenfalls dreifachen Tagessieger Biniam Girmay aus Eritrea, der rund 1,5 Kilometer vor dem Ziel zu Sturz kam.

Philipsen hatte vergangene Woche bereits die 10. und 13. Etappe der 111. Tour-Auflage gewonnen. Er hält nun bei insgesamt neun Etappenerfolgen bei der “Großen Schleife”. Das Grüne Trikot hatte der Belgier bereits im Vorjahr nach Hause mitgenommen. Mit dem von seinem Team perfekt vorbereiteten Sprint in Nimes holte er in der Spezialwertung 50 Punkte auf Girmay auf und liegt nun nur noch 82 Zähler hinter dem ersten afrikanischen Tour-Etappensieger.

Girmay stürzte in einem Kreisverkehr, zog sich dabei aber keine schweren Verletzungen zu. Laut Angaben seines Intermarche-Teams erlitt der 24-Jährige Prellungen an der Schulter, am Ellbogen und am Knie. Er wurde von seinem Teamkollegen ins Ziel geleitet und soll am Mittwoch wieder antreten können. “Ich hoffe, dass er okay ist. Er hat es sich nicht verdient, so zu verlieren”, sagte Philipsen, der vor dem Deutschen Phil Bauhaus und dem Norweger Alexander Kristoff triumphierte. “Jeder Etappensieg ist schwierig zu holen, also können wir stolz sein.”

Sprint-Oldie Mark Cavendish, der bereits 2008 in Nimes gewonnen hatte, konnte nicht in die Entscheidung eingreifen. Mit Chris Harper (Jayco) und Maxim van Gils (Lotto) gab es vor dem Start die nächsten zwei Aufgaben wegen Corona-Infektionen. Temperaturen von über 30 Grad und teils lästiger Gegenwind hielten Ausreißer davon ab, ihr Glück zu versuchen. Eine Soloflucht des Franzosen Thomas Gachignard 92 km vor dem Ziel war zum Scheitern verurteilt.

In der Gesamtwertung gab es nach der 100. Tour-Etappe von Spitzenreiter Tadej Pogacar erwartungsgemäß keine Veränderungen. Der Slowene führt weiter 3:09 vor Titelverteidiger Jonas Vingegaard, er wird das Gelbe Trikot am Mittwoch zum 35. Mal überziehen. Der Osttiroler Felix Gall ist nach wie vor Elfter. Der anspruchsvolle 17. Abschnitt führt über 177,8 km von Saint-Paul-Trois-Chateaux in die Alpen und endet nach einem Vier-Kilometer-Anstieg im Wintersportort Superdevoluy.

Eine weitere Chance auf einen Massensprintprint wird es aufgrund der Olympischen Spiele nicht geben. Statt weiter nach Norden in Richtung Paris zu ziehen, fährt das Peloton in den kommenden Tagen durch die Berge nach Nizza. Dort endet das wichtigste Radrennen der Welt am Sonntag mit einem Einzelzeitfahren.