Kraft nicht vom Glück verfolgt

Podestserie von Kraft endet in Klingenthal

Sonntag, 10. Dezember 2023 | 18:18 Uhr

Von: apa

Skispringer Stefan Kraft hat am Sonntag beim Weltcup in Klingenthal erstmals in dieser Saison einen Podestplatz verpasst. Der vom Windpech verfolgte Gesamtweltcupführende aus Salzburg landete beim sechsten Saisonbewerb nur auf dem neunten Platz. Kraft war mit vier Siegen und einem zweiten Platz in den Winter gestartet. Einen Doppelsieg in der Heimat feierte der deutsche Lokalmatador Karl Geiger, der mit Sprüngen auf 141,0 und 141,5 m wie schon am Samstag überzeugte.

“Die Gunst der Stunde war sicher nicht ganz bei mir. Der zweite Sprung war aber leider auch nicht gut, da war ich zu spät. Da ist mal ein Sprung im Wettkampf missglückt, vom Wind war es nicht ganz einfach”, sagte Kraft, der auf Weiten von 134,5 und 131 m kam. “Da hat man sicher das Quäntchen Glück gebraucht, aber vielleicht kommt es irgendwann zurück.” Der 30-jährige Weltcup-Dominator war davor saisonübergreifend zehn Mal in Serie aufs Stockerl gesprungen.

Bester ÖSV-Adler wurde Manuel Fettner, kurz zuvor Zweiter in der Qualifikation, nach einem starken zweiten Durchgang als Sechster. Der Schweizer Gregor Deschwanden (-4,3 Punkte) sprang auf Platz zwei und stand damit erstmals auf einem Weltcup-Podium. Dritter wurde mit Andreas Wellinger (-4,8) ein weiterer Deutscher, der genauso wie Deschwanden im zweiten Durchgang den Schanzenrekord von 146,5 m eingestellt hatte.

“Das war leider nichts”, sagte Kraft, der im Vergleich zur Konkurrenz mit deutlich mehr Rückenwind zu kämpfen hatte, im Auslauf. Die weiteren ÖSV-Adler taten sich auf der Schanze unmittelbar neben der tschechischen Grenze schwer. Daniel Tschofenig landete auf Rang 16, Michael Hayböck wurde 21. und Jan Hörl, in dieser Saison schon zweimal auf dem Podest, kam nicht über den 23. Platz hinaus. Daniel Huber, der am Samstag den zweiten Durchgang verpasst hatte, sprang als 25. wieder in die Weltcup-Punkte.

Am kommenden Wochenende finden zwei Bewerbe in Engelberg/Schweiz statt, ehe nach der Weihnachtspause die 72. Vierschanzentournee auf dem Programm steht. “Klingenthal war ein kleiner Rückschlag, aber wir werden etwas daraus mitnehmen und uns in Engelberg von unserer besten Seite zeigen”, betonte Kraft.