Von: APA/dpa/Reuters
Ein mit Chips werfender Fan hat am Samstag bei der Tour de France für Ärger bei den Radstars gesorgt. Der Anhänger hatte sich am Schlussanstieg zur Skistation Pla d’Adet am Straßenrand positioniert, zuerst den Führenden Tadej Pogacar und dann seinen Verfolger Jonas Vingegaard mit Chips beworfen. Von der Aktion kursierte ein Video. “Es war viel Gebuhe und einer hat mich mit Chips beworfen. Tadej ist das auch passiert, habe ich gehört. Das ist etwas seltsam”, sagte Vingegaard.
Der Däne hatte eine Botschaft für alle Fans: “Bleibt doch einfach an der Straße und feuert alle an. Es gibt keinen Grund für Buhrufe. Ich verstehe nicht, warum man zu einem Radrennen geht und andere ausbuht und mit Chips bewirft.” Laut Informationen der Fahrer-Gewerkschaft CPA hat die Polizei den verantwortlichen Fan ausfindig gemacht und festgenommen. Demnach musste er die Nacht im Gefängnis verbringen.
“Wir danken der Gendarmerie für ihre schnelle und großartige Arbeit”, sagte CPA-Präsident Adam Hansen bei “X”. Dies sei ein Zeichen, den Radfahrern so etwas nicht anzutun. Die Gewerkschaft hatte angekündigt, gegen den Anhänger vorzugehen. In der Vergangenheit war die Polizei bei ähnlichen Aktionen eingeschritten. So wurde im Frühjahr gegen eine Frau ermittelt, die beim Klassiker Paris-Roubaix eine Stoffmütze vor das Rad des Führenden Mathieu van der Poel warf. Sie stellte sich daraufhin der Polizei.
Bei der Tour 2021 verursachte eine Frau einen Massensturz, als sie ein Schild auf die Straße hielt, um ihre Großeltern zu grüßen. Die Frau wurde zu einer Geldstrafe von 1.200 Euro verurteilt.
Die Tour-Organisatoren hatten in der Vergangenheit diverse Maßnahmen ergriffen, um solche unliebsamen Aktionen zu verhindern und mehr Abstand zwischen Profis und Fans zu schaffen. So ist bei Bergankünften der letzte Kilometer abgezäunt, bei anderen Anstiegen werden Zuschauer mit einem gespannten Seil und viel Polizeipräsenz zurückgehalten.
