Auch im abschließenden Zeitfahren nicht zu schlagen: Tadej Pogacar

Pogacar veredelt Tour-Triumph mit sechstem Etappensieg

Sonntag, 21. Juli 2024 | 20:36 Uhr

Von: apa

Der Slowene Tadej Pogacar hat seinen dritten Triumph bei der Tour de France am Sonntag mit dem sechsten Etappensieg veredelt. Der 25-Jährige gewann das abschließende Zeitfahren von Monaco über die Anstiege La Turbie und Col d’Eze nach Nizza haushoch vor Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel. Die beiden landeten auch im Endklassement deutlich hinter Pogacar auf den Ehrenplätzen. Felix Gall beendete die Frankreich-Rundfahrt nach einem schlechten Schlusstag auf Platz 14.

Gall verlor im finale Kampf gegen die Uhr über 33,7 km als lediglich 103. über sieben Minuten auf Pogacar, der auch schon bei seinem klaren Giro-d’Italia-Sieg im Mai sechs Tagessiege gefeiert hatte. Der 25-Jährige fixierte das erste Double aus Italien- und Frankreich-Rundfahrt in einem Kalenderjahr seit Marco Pantani 1998.

“Das ist unglaublich. Die Tour zu gewinnen, ist ein anderes Level. Und dazu noch das Double ist noch ein anderes Level” sagte Pogacar und ergänzte: “Das ist die erste Tour, in der ich jeden Tag voller Zuversicht war. Ich hatte keinen schlechten Tag. Ich bin sehr glücklich. Ich kann nicht beschreiben, wie glücklich nach zwei harten Jahren bei der Tour. Dieses Jahr ist alles perfekt gelaufen.”

Pogacar hält nach fünf Tour-Teilnahmen bei bereits 17 Etappenerfolgen. Das Gelbe Trikot des Gesamtsiegers hatte er auch schon 2020 und 2021 erobert, danach war zweimal Vingegaard jeweils vor ihm siegreich gewesen. Heuer war der Däne nach einem schweren Sturz um Frühling nicht ideal vorbereitet angetreten.

Pogacar gewann die 111. Auflage der Frankreich-Rundfahrt über sechs Minuten vor Vingegaard. Dieser hatte sich mit seiner Visma-Mannschaft gegen Pogacar und dessen dominantes UAE-Team nach Kräften, aber letztlich vergeblich gewehrt. Auf Rang drei landete bei seinem Tour-Debüt deutlich hinter Vingegaard der Belgier Evenepoel. Der Zeitfahrweltmeister aus dem Soudal-Rennstall durfte sich wie Vingegaard über einen Etappensieg freuen.

Während die besten drei und die anderen Trikotgewinner Biniam Girmay (Punkte) sowie Richard Carapaz (Berg) mit dem abtretenden Etappenrekordsieger Mark Cavendish gefeiert wurden, gab es an der Cote d’Azur auch enttäuschte Gesichter. Einer, der die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte, war Gall. Der Osttiroler landete ein Jahr nach seinem sensationellen Königsetappensieg und dem achten Gesamtrang nicht wie erhofft im Spitzenfeld. Am Schlusstag verlor er noch eine Position, auf Pogacar fehlten letzten Endes 46 Minuten, auf die Top Ten war es eine Viertelstunde.

Gall lag zwei Wochen auf Kurs in Richtung Top-Ten-Platz, in den entscheidenden Alpenetappen kam der mit großen Ambitionen angetretene Kletterspezialist aber nicht mehr mit den Besten mit. In den drei Wochen war ein achter Etappenrang das Topergebnis des 26-Jährigen, der in den beiden Zeitfahren besonders viel Zeit verlor. Seine Decathlon-Mannschaft gehörte ohne Etappensieg wie Red Bull-Bora mit Marco Haller zu den Verlierern. Der österreichisch-deutsche Rennstall hatte nach dem Verletzungs-Aus von Primoz Roglic in der Schlusswoche gegen Pogacar und Co. wenig zu melden.