Große Freude bei Truppe und Venier über Bronze

Bronze für Venier/Truppe – Kombi-Gold an Johnson/Shiffrin

Dienstag, 11. Februar 2025 | 15:44 Uhr

Von: apa

Stephanie Venier und Katharina Truppe haben am Dienstag in der Teamkombi der Frauen bei der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm die Bronzemedaille gewonnen. Das Duo musste sich nach der Abfahrt und dem Slalom nur Breezy Johnson/Mikaela Shiffrin aus den USA und Lara Gut-Behrami/Wendy Holdener aus der Schweiz geschlagen geben. Dem Team “Immerlustig” gelang der Sprung von sieben auf drei, Shiffrin glänzte bei ihrem Saalbach-Einstieg mit der 15. WM-Medaille.

Für Österreich war es die fünfte Medaille, zuvor hatte es Gold im Super-G für Venier sowie jeweils Silber für Raphael Haaser (Super-G), Mirjam Puchner und Vincent Kriechmayr (jeweils Abfahrt) gegeben. Venier eroberte damit ihr zweites Edelmetall. Mirjam Puchner/Katharina Liensberger fielen in der ersten Medaillenentscheidung der zweiten WM-Woche von Zwischenrang drei auf Platz fünf zurück, Cornelia Hütter/Katharina Huber behielten Platz sechs.

Immerlustig setzte sich durch

Super-G-Weltmeisterin Venier fuhr ihr Rennen mit der nötigen Sicherheit und dem nötigen Risiko, sie sei zufrieden und könne sich nichts vorwerfen, meinte sie nach Platz sieben. Auch Truppe erledigte ihre Aufgabe gut, für eine zwischenzeitliche Führung reichte es knapp nicht – und dennoch wurde es Edelmetall. “Man hat gesehen, dass der Spirit passt. Und das notwendige Glück hatten wir heute definitiv”, sagte Österreichs Frauen-Cheftrainer Roland Assinger. “Die Coolheit war heute definitiv bei der Truppe da. Die Venier hat einen soliden ersten Durchgang gefahren. Mit einer super Ausgangsposition, wo alles möglich war.”

“Der oben hat es heute gut gemeint mit den Hundertstel. Ich habe eigentlich gedacht, dass die 14 Hundertstel hinter der Wendy zu viel sein werden. Aber so – es ist ein Traum”, sagte Truppe. “Ich war am Start deutlich nervöser als sonst, weil ich gewusst habe, dass ich nicht für mich alleine fahre.” Venier hatte von Truppe “all in” verlangt, danach war der Jubel im Team “Immerlustig” grenzenlos. “Wir haben uns sooo gefreut, das hat man, glaube ich, gesehen.”

Auf die 28-jährige Truppe ist in Teambewerben – in welchem Format auch immer – Verlass: 2022 wurde sie in Peking Olympiasiegerin im Mixed-Parallel-Bewerb, bei der WM holte sie Silber 2019 Aare. Es ist ihr drittes Edelmetall bei Großereignissen.

Emotionaler Tag für Shiffrin

Größer war die Freude wohl nur noch bei den davor platzierten Teams. Shiffrin war nach Verletzungspause erst am 30. Jänner als Zehnte im Weltcup-Slalom von Courchevel zurückgekehrt. Nun gewann sie ihre 15. WM-Medaille, die achte in Gold. Johnson ist nach dem Triumph in der Abfahrt die erste Doppelweltmeisterin in Saalbach. Nicht mehr mit einer Medaille gerechnet hatte wohl Gut-Behrami, die in der Abfahrt nicht über Platz zwölf hinausgekommen war. Holdener riss das Ruder noch herum.

“Ich bin schon den ganzen Tag sehr emotional. Es war schon ein wenig verrückt, sich vom Riesentorlauf zurückzuziehen und hier diese Kombi zu fahren. Das ist schon ein anderes Level, wenn du sagst, du fährst nicht nur für dich”, meinte Shiffrin. “Du willst für dich gewinnen, aber es geht auch viel darum, mit wem du diesen Erfolg teilst”, sagte Johnson. Die beiden kennen sich, seit sie elf Jahre alt waren.

Zwei ÖSV-Paarungen knapp am Podest vorbei

Puchner/Liensberger fehlten nur 16/100 Sekunden auf Bronze. Platz drei sei eine gute Ausgangsposition für “die Kathi”, hatte die Abfahrtszweite gemeint und vorsorglich gesagt: “Wir gewinnen gemeinsam, wir verlieren gemeinsam.” Liensberger erklärte, dass sie nicht in den Rhythmus gekommen sei. “Es war ein super Event, es hat Spaß gemacht. Miri hat super vorgelegt. Für mich gilt es, das das nächste Mal besser zu machen.”

Die Leistungen von Hütter/Huber zusammengerechnet waren um 22/100 zu wenig für das Podest. Hütter hatte mit Platz sechs vorgelegt und sich anschließend nicht auf das Mitzittern gefreut. “Zuschauen ist hart. Das Event hat definitiv eine Zukunft bei Großereignissen.” Huber sprach von einem “nervenaufreibenden” Tag, ein Fehler vor dem Flachen sei sicher nicht von Vorteil gewesen. “Da findet man die zwei Zehntel.”

“Ich hoffe, dass die Kathi irgendwas in ihrer Trickkiste hat”, hatte Christina Ager nach ihrem 17. Platz in der Abfahrt gemeint. Katharina Gallhuber hatte bei ihrer Fahrt dann allerdings einen Steher, es wurde letztlich nur der 21. Rang unter 26 Teams. “Vertrauen sammelt man durch gute Rennen, heuer habe ich noch nicht viele gehabt”, meinte Gallhuber. Sie hatte gewusst, sie müsste schon etwas ganz Besonderes zünden, damit noch etwas möglich sei. Das sei nicht aufgegangen.

Nichts wurde es aus einer Medaille für Deutschland. Hinter der US-Amerikanerin Lauren Macuga (mit Paula Moltzan/letztlich Vierte) war die Deutsche Emma Aicher Zweite in der Abfahrt gewesen, Lena Dürr brachte den Slalom aber nicht wie geplant hinunter (17.).

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