Von: apa
Sofia Goggia hat sich nach Verletzungspause eindrücklich zurückgemeldet. Am Samstag bereits Abfahrtszweite hinter Cornelia Hütter holte sich die Italienerin am Sonntag den Sieg im Weltcup-Super-G von Beaver Creek. Sie setzte sich zum Abschluss der Speedwoche der alpinen Ski-Frauen auf der Birds of Prey 0,48 Sek. vor Lara Gut-Behrami aus der Schweiz und 0,55 vor Ariane Rädler durch, die zum zweiten Mal in ihrer Karriere auf das Weltcup-Podest fuhr. Hütter wurde Vierte (+0,60).
Für die 29-jährige Vorarlbergerin Rädler, die bereits vier Kreuzbandrisse hinter sich hat, war das Ergebnis auch “eine Genugtuung”, wie sie im ORF-TV-Interview im Zielraum erzählte. “Wenn du ein gutes Ergebnis hast, kommt immer wieder, was du alles durchgemacht hast. Es war sehr viel, aber in den letzten Jahren habe ich mich erfangen und stabilisieren können.” Es habe sich aber nicht nach einer so guten Fahrt angefühlt, merkte sie an.
Trotz ihrer Leidensgeschichte habe sie nur einmal und das nach ihrem vierten Kreuzbandriss daran gedacht, aufzuhören. “Da habe ich nicht gewusst, ob ich es noch kann, ob ich es noch will, ich war einfach müde.” Was die Situation deutlich verschlimmerte, war der Tod der Mutter in dieser Phase. “Sie war immer die Person, die mich zu der gemacht hat, die ich bin. Sie hat mir geholfen. Sie ist sicher sehr stolz auf mich. Sie ist einfach die Beste”, sagte Rädler.
25. Weltcupsieg von Goggia
Die Steirerin Hütter berichtete, dass sie nach dem Golden Eagle “mit einem Hunderter mit der Hand gegen das Plastik-Stangerl” geschlagen und gedacht habe: “Au, das tut weh. Dabei hätte ich einfach nur rennfahren müssen, aber ich habe Zeit liegen gelassen.” Vom Kopf her sei es nach dem Erfolg vom Vortag nicht leicht gewesen. “Es war gestern schon emotional das Ganze. Ich bin froh, dass ich es so hingebracht habe.”
Goggia legte auf dem von ihrem Trainer Giovanni Feltrin recht gerade und damit auf Highspeed gesetzten Kurs eine bravouröse Fahrt zum 25. Weltcupsieg hin. Sie hatte sich im Februar beim Riesentorlauf-Training in Ponte Di Legno das Schienbein und den Schienbeinknöchel im rechten Bein gebrochen und später in Medieninterviews erklärt, dass sie zwischenzeitlich durch eine tiefe Krise gegangen sei. Ehe sie neue Kraft schöpfte und sich auf das Comeback vorbereitete.
Es fühle sich nicht wie Comebackrennen an, sondern einfach wie ein Rennen, meinte Goggia am Sonntag. “Es war ein Rennen mit Attacke, so wie ich bin. Aber es war kein Risiko.” Sie habe drei, vier Kilogramm weniger wie vergangene Saison und eine harte Vorbereitung und viel Physiotherapie hinter sich, die Platten seien im September entfernt worden und Ende Oktober sei sie erstmals wieder auf Skiern gestanden.
Stephanie Venier kam auf Platz 13 (+1,48), Christina Ager auf 14 (+1,50) und Mirjam Puchner auf 15 (+1,52). Zählbares gab es auch für Magdalena Egger als 23. und Lisa Grill als 30. Michelle Niederwieser schrammte als 31. an einem Punkt vorbei. Nina Ortlieb und Ricarda Haaser schieden aus.
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