Zwiespältige Gefühle bei Rapid-Coach Klauß nach 1:1 bei Borac

Rapid lässt in Banja Luka Achtelfinal-Vorentscheidung liegen

Freitag, 07. März 2025 | 05:03 Uhr

Von: apa

Rapid hat am es am Donnerstag verabsäumt, frühzeitig die Weichen in Richtung Viertelfinale der Fußball-Conference-League zu stellen. Das 1:1 im Achtelfinal-Hinspiel in Banja Luka gegen Borac hinterließ einen schalen Beigeschmack, denn einige vergebene Chancen, ein vom VAR aberkannter Treffer und ein spätes Gegentor aus einem unglücklichen Handelfmeter bescherten den Hütteldorfern für das Retourmatch in einer Woche im Allianz Stadion eine knifflige Ausgangsposition.

Trainer Robert Klauß haderte mit dem Verpassen eines klaren Erfolges. “Wir sind natürlich mit dem Ergebnis nach diesem Spielverlauf nicht zufrieden”, gestand der Deutsche. Zunächst präsentierte sich Rapid noch effizient und ging mit der ersten echten Chance durch Dion Beljo in Führung, wobei die Leistung in den ersten 45 Minuten zu wünschen übrig ließ. “Wir hatten in der ersten Hälfte ein paar Probleme, die haben wir zur Pause korrigiert. Die zweite Hälfte war dann besser”, sagte Klauß.

Bei Sangare-Großchance “war das Tor leer”

Nach dem Seitenwechsel boten sich mehr Räume und dadurch auch mehr Gelegenheiten, Beljo und Mamadou Sangare vernebelten jedoch Sitzer. Vor allem der Fehlschuss von Sangare lag dem Coach im Magen. “Das Tor war leer. Es ist schwer nachzuvollziehen, dass der Ball nicht reingegangen ist. Größer wird die Chance nicht mehr.”

Zu allem Überfluss verursachte Sangare dann auch noch den Elfmeter für Borac. “Wenn der Schuss nicht an seinen Arm geht, geht er irgendwo hin, nur nicht ins Tor. Aber so etwas passiert halt, so nahe liegt es beinander”, meinte Klauß auch in Anspielung auf den vom VAR zurückgenommenen Treffer von Beljo. Der Kroate hatte den Ball via Oberarm ins Tor bugsiert. “Der Ball war 10 oder 20 Zentimeter unter der Schulter”, sagte Klauß.

Nur mit Pech allein sei das Resultat allerdings nicht zu erklären. “Wir müssen einfach das 2:0 machen. Dann kommt es gar nicht mehr so weit und der Gegner ist nicht mehr so im Spiel drin”, betonte Klauß. Dass man mit einem 1:1 heimfliegen musste, sei “sehr ärgerlich”, so der 40-Jährige. “Es ist ein bisschen Frust da. Aber die Ausgangsposition ist immer noch in Ordnung.”

Lob für Wurmbrand

Klauß setzte den etatmäßigen Kapitän Matthias Seidl wie schon im Derby auf die Bank. Bereits zur Pause tauschte er Jonas Auer aus, weil “wir die linke Defensivseite stärken wollten. Dort ist der Gegner zu oft drübergekommen.” Dafür überzeugte Nikolaus Wurmbrand nicht nur als Assistgeber beim Beljo-Tor. “Er hatte viele gute Aktionen und sorgte immer für Torgefahr”, erklärte der Coach.

Der Stürmer kam aufgrund des Ausfalls des an einer Schulterverletzung laborierenden Isak Jansson zum Einsatz. “Wir wussten seit Montag, dass Isak wahrscheinlich nicht spielen kann. Eigentlich wollten wir unbedingt, dass er spielt, damit er im Rhythmus bleibt, weil er gut in Form ist”, berichtete Klauß. Erst am Matchtag sei die Entscheidung gefallen, auf Jansson zu verzichten. “Wir brauchen ihn. Heute haben wir es gut kompensiert, doch es wäre schon gut, wenn er uns bald wieder zur Verfügung steht.” Die Verletzung von Jansson sei “nichts Schwerwiegendes, aber schmerzhaft”, erzählte der Coach.

Im Rückspiel könnte der Offensivspieler wieder einlaufen und mithelfen, dass es Rapid erstmals seit der Finalsaison im Cup der Cupsieger 1996 in ein Europacup-Viertelfinale schafft. Ein Aufstieg würde zusätzliche 1,3 Millionen Euro an Prämien bringen, rund zehn Millionen haben die Grün-Weißen bereits kassiert. Für die Partie wurden bisher über 18.000 Tickets abgesetzt, obwohl es keinen freien Vorverkauf gibt. Karten können nur von Mitgliedern, Abonnenten oder jenen Personen erworben werden, die in dieser Saison schon Conference-League-Heimspiele von Rapid besucht haben. Ein Borac-Auswärtssektor ist wegen einer UEFA-Sanktion gegen die Bosnier nicht zugelassen.

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