Red-Bull-Chef Mintzlaff verstimmt

Red Bull kritisiert Wolff wegen Werben um Verstappen

Sonntag, 05. Mai 2024 | 10:29 Uhr

Von: APA/dpa

Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hat das Dauerwerben von Mercedes-Teamchef Toto Wolff um Formel-1-Weltmeister Max Verstappen kritisiert. Mercedes muss ab kommender Saison Rekordchampion Lewis Hamilton ersetzen, der zu Ferrari wechselt. Wolff würde gerne schon zum neuen Jahr den dreimaligen Weltmeister Verstappen von Red Bull weglotsen, der allerdings noch bis 2028 an den Branchenprimus gebunden ist.

“Ich verstehe den Druck, den Toto Wolff und vielleicht auch andere Teams nach Jahren des Hinterherfahrens haben. Aber ich finde, dass sich Toto Wolff auf seine Herausforderungen konzentrieren sollte. Davon hat er genug. Und es hat auch was mit Respekt zu tun, wenn ich immer wieder über das Personal anderer Teams spreche. Das gehört sich nicht”, sagte Mintzlaff der “Bild am Sonntag”.

“Max hat hier noch einen langfristigen Vertrag und mit keinem Wort gesagt, dass er den nicht erfüllen möchte. Ich habe nicht ansatzweise Sorge, dass er mit einem Wechsel liebäugelt”, äußerte Mintzlaff. “Es muss jetzt einfach wieder Ruhe einkehren. Das will Max – und das wollen auch wir. Die braucht es auch, wenn man im Sport, egal, ob im Fußball oder der Formel 1, auf Dauer erfolgreich sein möchte.”

Red Bull erlebt eine tiefgreifende Zäsur. Star-Designer Adrian Newey verlässt den Rennstall spätestens Anfang 2025. Dafür soll auch der interne Konflikt verantwortlich sein zwischen den thailändischen Mehrheitseigentümern, die nach einem Skandal Teamchef Christian Horner stützen, und der österreichischen Seite des Getränke-Konzerns um die Erben des 2022 verstorbenen Mitgründers Dietrich Mateschitz.

Eine Affäre um Horner hat vor Saisonbeginn den Rennstall erschüttert. Eine Mitarbeiterin hatte dem Briten unangemessenes Verhalten vorgeworfen. Nach einer internen Untersuchung war die Beschwerde abgewiesen worden. Danach wurden jedoch anonyme Mails mit pikanten Details an Journalisten und Formel-1-Offizielle versendet, die Horner erneut unter Druck brachten. Er weist jegliche Vorwürfe zurück.