Von: apa
Der Tiroler Bernhard Reitshammer ist bei den Olympischen Spielen in Paris über 100 m Brust auf Rang 15 geschwommen. In 1:00,18 Min. blieb er acht Zehntel hinter den Top acht, auf seine Vorlaufzeit fehlte dem 30-Jährigen exakt eine halbe Sekunde. Sein Landsmann Felix Auböck hatte am Vormittag über 400 m Kraul körperlich angeschlagen den Aufstieg ins Finale um fast fünf Sekunden verpasst. In 3:50,50 Min. blieb der 27-Jährige 7,26 Sek. über seiner Zeit vom Belgrader EM-Goldlauf.
So wurde Auböck nur 24. Sein Antreten am Sonntag über 200 m Kraul scheint offen, hatte er doch Samstagabend leicht erhöhte Temperatur und verzichtete auf einen Besuch in der Halle. Reitshammer aber wird am Sonntag den Vorlauf über 100 m Rücken bestreiten, primär als Staffel-Test für nächstes Wochenende. Den Aufstieg ins Semifinale erwartet er sich da keinen, so wie ursprünglich über 100 m Brust. “Daher sind es gemischte Gefühle. Semifinale war super, aber natürlich habe ich mir dann eine bessere Zeit jetzt erhofft. Daher bin ich nicht ganz zufrieden.”
Im Vorlauf hatte der Kurzbahn-Europameister über 100 m Lagen in 59,78 Sek. seine persönliche Bestzeit egalisiert. Seine Voraussage, dass eine Zeit von 59,3 bis 59,4 für den Endlauf reichen würde, bewahrheitete sich schließlich. “Ich habe versucht, vorne mehr zu geben, es war aber langsamer”, meinte der Routinier. “Es ist einfach nicht so flüssig dahingegangen. Auf der zweiten Länge habe ich es bei 80 m in den Armen extrem gespürt. Das ist es nicht mehr wirklich vorwärtsgegangen.”
Auböck hatte nach seinem Lauf über körperliche Probleme geklagt. “Da ist was nicht in Ordnung. Ich bin vor einer Woche relativ gut drauf gewesen. Im Training sind seit Dienstag die Zeiten nicht so gekommen wie davor. Eigentlich habe ich ein großes Fragezeichen, was das Problem ist. Ich weiß es nicht, vielleicht werde ich krank. Ich habe das heute schon beim Einschwimmen gemerkt, das Herz-Kreislauf-System ist heute überhaupt nicht angesprungen.” Der Niederösterreicher fasste schon auf der ersten der acht Längen einen Rückstand aus, dieser vergrößerte sich sukzessive.
Technisch habe soweit alles gepasst, sagte er vor der Analyse mit seinem Trainer Balasz Fehervari. Jedenfalls wollte er sich auf seine weiteren Einsätze konzentrieren. Vorerst sei die Enttäuschung freilich groß gewesen. “Auf der anderen Seite kann ich damit umgehen, aber es tut natürlich weh, weil man weiß, wofür man in der Lage ist. Es ist aber wichtig, zu akzeptieren, was passiert ist und den nächsten Schritt zu machen.” Auböck war vor drei Jahren in Tokio 0,13 Sek. hinter Bronze Vierter gewesen, galt auch in Paris als Medaillenkandidat.
In der La Defense Arena herrschte schon beim ersten Vorgeplänkel der Stars eine fantastische Stimmung. Die 17.000 Zuschauer fassende Halle war voll, die Fans waren schon zwei Stunden vor Beginn der Session vor den Eingängen Schlange gestanden. Reitshammer war schon am Vormittag begeistert: “Ein geiles Gefühl. So viele Zuschauer hatte ich noch nie.”