Von: luk
Moskau – Nach Kühtai (AUT) und Latsch/Laces (ITA) geht es für die Rennrodler auf Naturbahn in der dritten Runde des GRM Group Weltcups nach Russland, genauer gesagt nach Moskau. Dort werden die Rennen vom 13.–15. Jänner abgehalten.
Auf der in Vorobyevy Gory (zu deutsch: Sperlingsberge) gelegenen Strecke mitten in der Hauptstadt Russlands werden die russischen Athleten natürlich ganz besonders motiviert sein. Zum einen genießen sie hier Heimvorteil, zum anderen haben sie auch schon letzte Saison gezeigt, dass sie auf der Bahn in Moskau eine Macht sind. Bei den Doppelsitzern schafften es etwa die Paarungen Aleksandr Egorov/Petr Popov und Aleksei Martianov/Ivan Rodin unter die ersten Drei, lediglich die späteren Weltcup-Gesamtsieger Patrick Pigneter/Florian Clara (ITA) waren noch ein wenig schneller. Bei den Damen wiederum setzte sich Ekaterina Lavrentyeva durch, während die Russen im Herrenbewerb sogar einen Doppelsieg feiern durften: Aleksandr Egorov gewann das Rennen vor seinem Teamkollegen Juri Talikh.
Auch heuer sind die Russen nicht schlecht in die Weltcup-Saison gestartet, wenngleich es noch Luft nach oben gibt: Gregori Bukin, der letztes Jahr in Moskau den vierten Rang belegt hatte, landete beim Parallel Race in Kühtai auf Platz zwei, die Doppelpaarung Pavel Porshnev/Ivan Lazarev wurde sowohl in Kühtai als auch in Latsch/Laces Dritter. Die Siege aber haben andere gefeiert, in Latsch/Laces etwa haben vor allem die Italiener aufgezeigt, die sowohl den Damen- als auch den Herren- und den Teambewerb für sich entscheiden konnten. Nur bei den Doppelsitzern war mit Rupert Brüggler/Tobias Angerer, die ihren allerersten Weltcup-Sieg feierten, eine österreichische Paarung vorne. Doch beim Rennen in Moskau werden die Karten neu gemischt, die Athleten wissen, dass in Russland andere Bedingungen herrschen. Patrick Pigneter, Weltcup-Führender bei den Herren, etwa meint: „Moskau ist ein hartes Pflaster, dort müssen die Russen erst mal geschlagen werden.“
Die Strecke in Moskau, wo nach einer zwölfjährigen Pause nun bereits zum zweiten Mal in Folge wieder ein Weltcup-Rennen ausgetragen wird, ist in mancherlei Hinsicht eine besondere: Zum einen befindet sie sich mitten in der Stadt, nicht weit entfernt vom Lushniki-Stadion, in dem 1980 die Olympischen Sommerspiele stattfanden. Zum anderen ist die Bahn mit etwa 520 Metern sehr kurz. Dies wird für die Sportler ebenso eine besondere Herausforderung darstellen wie das Verfolgungsrennen, das in Russland zum ersten Mal in dieser Saison durchgeführt wird. Bei diesem speziellen Modus gilt es – ähnlich wie bei beim Parallel Race –, den jeweiligen Konkurrenten in einem Zweikampf zu besiegen, um in die nächste Runde aufzusteigen. Die letzten sechs übriggebliebenen Athleten werden schließlich wieder normal gewertet und machen die Plätze unter sich aus. Man darf gespannt sein, wer dieses Mal am Schluss die Nase vorne haben wird.