Eishockey

Saison an Spannung kaum zu überbieten

Freitag, 26. April 2024 | 16:15 Uhr

Von: mk

Bozen – Heute vor einer Woche kürte sich der EC Red Bull Salzburg zum bereits dritten Mal in Folge zum Champion der win2day ICE Hockey League. In einer dramatischen Finalserie rangen die Red Bulls den EC-KAC mit 4:3 nieder. Auch die übrigen Playoff-Duelle und der Grunddurchgang hatten es in sich. Ein Rückblick auf eine an Spannung kaum zu überbietende Saison.

Am Freitag, 15. September 2023 starteten die dreizehn Teams der win2day ICE Hockey League in die Saison 2023/24. Der Grunddurchgang war von Beginn an sehr abwechslungsreich, mit zunächst zahlreichen Veränderungen an der Spitzenposition. Zwischenzeitlich lag erstmals seit Ligazugehörigkeit der HC Pustertal in Führung, am Ende rutschten die Südtiroler zwar noch auf Platz acht ab, schrieben aber später in den Playoffs erneut Geschichte. Mit Fortdauer der Regular Season war der EC-KAC das Maß der Dinge. Der spätere Finalist schloss den Grunddurchgang mit 102 Punkten an der Spitze ab. Zwischen dem 28. November und dem Ende der Regular Season, am 23. Februar, kassierten die „Rotjacken“ nur zwei Niederlagen nach regulärer Spielzeit. In diesem Zeitraum konnten sie insgesamt 20 von 25 Begegnungen für sich entscheiden.

Als Grunddurchgangssieger qualifizierten sich die Klagenfurter für die Champions Hockey League. Auch der Tabellenzweite Hydro Fehérvár AV19 ist in der CHL-Kampagne 2024/25 vertreten. Die Ungarn spielten ihre beste Regular Season seit Ligazugehörigkeit. Mit insgesamt 95 Punkten übertrumpfte der Finalist von 2022 seine damals aufgestellten 82 Punkte gleich um dreizehn Zähler. Für Fehérvár war es zudem die letzte Saison in der Eishalle „Ifjabb Ocskay Gábor Jégcsarnok“. Ab der kommenden Saison spielt das Team aus Székesfehérvár im neuen Schmuckstück „Alba-Arena“, welches 6000 Zusehern Platz bietet.

Spannung pur im Kampf um die Top sechs

Den Grunddurchgang als Tabellendritter schloss der EC Red Bull Salzburg ab, der sich später nicht nur zum Meister kürte, sondern sich auch das dritte Champions Hockey League-Ticket schnappte. Die Top-3 hatten ihre Playoff-Teilnahme relativ früh fixiert, dahinter war es aber lange Zeit ein Fünfkampf um die übrigen drei vorzeitigen Viertelfinal-Tickets. Erst am vorletzten Spieltag sind die letzten Entscheidungen im Kampf um die Top-6 gefallen. Der HCB Südtirol Alperia sicherte sich Rang vier, trotz verpatztem Saisonstart und neun Niederlagen aus den ersten zwölf Saisonspielen. Danach fanden die „Foxes“ mit neuem, altem Head Coach Glen Hanlon wieder in die Spur und feierten zehn Siege am Stück. Tabellenplatz fünf holten sich die Steinbach Black Wings Linz, das letzte vorzeitige Playoff-Ticket sicherte sich der EC iDM Wärmepumpen VSV. Knapp dahinter landete der HC TIWAG Innsbruck auf Platz sieben, der in der Champions Hockey League mit dem Einzug ins Achtelfinale für Furore sorgte. Für die Tiroler war es die erstmalige CHL-Teilnahme. In der Gruppenphase bezwangen sie unter anderem den späteren Titelträger Servette Genf klar mit 5:2.

Vienna Capitals verpassten erstmals seit 2003/04 die Postseason

Die „Haie“ qualifizierten sich als Tabellensiebenter genauso wie der HC Pustertal, der HK SZ Olimpija und die BEMER Pioneers Vorarlberg für die Pre-Playoffs. Hingegen erstmals seit der Saison 2003/04 nicht in der Postseason waren die spusu Vienna Capitals, die somit nicht mehr alleiniger Rekordhalter betreffend der meisten Playoff-Teilnahmen in Serie sind. Salzburg zog diese Saison mit den Bundeshauptstädtern gleich, es war die 19. Postseason-Teilnahme in Folge für die Red Bulls.

Goalie-Fight und Viererpacks

Den Fans der win2day ICE Hockey League wohl länger in Erinnerung bleiben wird der Torhüter-Fight zwischen Niklas Svedberg (HCB) und Rasmus Tirronen (BWL). Es war eines der „Spektakel“ in einem emotionalen Grunddurchgang. In der Offensive glänzten gleich drei Spieler mit einem Viererpack. Kevin Roy (HCI) benötige dafür lediglich 24 Minuten und 58 Sekunden, ehe es 4:0 für Innsbruck gegen Salzburg stand. Es war der schnellste Viererpack der ICE-Geschichte. Ebenfalls vier Mal in einer Partie waren Graham Knott (BWL) und Regular Season MVP Steven Owre (PIV) erfolgreich.

Pioneers sorgten für Premiere

Nach dem Grunddurchgang begann die Postseason zum dritten Mal mit den Pre-Playoffs und in diesen kam es gleich zu einer Überraschung, denn die Pioneers Vorarlberg ließen Innsbruck keine Chance und qualifizierten sich erstmals für das Viertelfinale. Im zweiten Pre-Playoff-Duell ging es deutlich enger zur Sache. Pustertal setzte sich gegen Ljubljana in der Overtime des Entscheidungsspiels durch.

Spektakuläre Playoffs

Anschließend fand live auf PULS 24 der mit Spannung erwartete Playoff-Pick statt. Regular Season-Champion EC-KAC entschied sich für die Pioneers als Gegner. Mit den Vorarlbergern hatten die Klagenfurter im Viertelfinale aber mehr zu kämpfen als erwartet. Erst im sechsten Spiel fixierten die Rot-Weißen die Halbfinal-Teilnahme. Weniger Probleme hatte im Viertelfinale Salzburg mit Linz (4:1) und Bozen mit Villach (4:1). Pustertal wiederum kämpfte sich gegen Fehérvár in ein Entscheidungsspiel und wie in den Pre-Playoffs behielten die Südtiroler in diesem die Oberhand. Somit qualifizierten sich die „Wölfe“ erstmals für das Halbfinale. In der Vorschlussrunde war für Pustertal aber Endstation. Gegen den KAC schieden sie mit 0:4 aus. Im zweiten Halbfinale kam es zur Finalneuauflage von 2023 und abermals behielt Salzburg gegen Bozen im Entscheidungsspiel die Oberhand. In der Verlängerung von Spiel sieben war es erneut Nicolai Meyer, der den HCB um die Titelchancen brachte. Im Finale 2023 erzielte der Däne das Championship-Winning-Goal knapp vor Ende der regulären Spielzeit.

Auch im Finale gegen den EC-KAC hatte der 30-Jährige großen Anteil am Triumph seiner Mannschaft. Zum zweiten Mal in Folge ging eine Finalserie über die volle Distanz. Beim 6:2-Erfolg im Entscheidungsspiel traf Meyer doppelt, außerdem erzielte er den OT-Game-Winner in Finale fünf. Für Salzburg war es das dritte Championat in Folge.

Neuer Rekord an Postseason-Spielen

Erstmals seitdem im Format „best-of-7“ gespielt wird, gingen drei Playoff-Serien über die volle Distanz. Insgesamt wurden in den Playoffs 46 Spiele absolviert, so viele wie noch nie in der Postseason der win2day ICE Hockey League. Auf dem zweiten Platz folgt die Postseason 2023, mit 44 Partien.

Drei individuelle Auszeichnungen

Auch in der Saison 2023/24 wurden drei Ehrungen für individuelle Leistungen vergeben. Steven Owre von den BEMER Pioneers Vorarlberg wurde von den Fachjournalisten zum Most Valuable Player (MVP) der Regular Season gewählt. Damit gewann erstmals ein Spieler der BEMER Pioneers Vorarlberg diese Auszeichnung. Auf dem zweiten Platz landete Sebastian Dahm (KAC), Dritter wurde John Hughes (VSV).

Mit Abschluss der Finalserie wurde auch die Auszeichnung zum Most Valuable Player (MVP) der Playoffs vorgenommen. Diese erhielt Thomas Raffl von Meister Salzburg. Mit elf Toren war der 37-Jährige Top-Torschütze der Playoffs, außerdem steuerte der Angreifer acht Assists bei. Alleine im Finale traf Raffl fünf Mal. Die von Fans und TV-Expert*innen vorgenommene Wahl zum Young Star der Saison gewann Marcel Mahkovec vom HK SZ Olimpija.

Die Einzelkönner

Regular Season MVP Steven Owre war sowohl Topscorer (72) als auch Top-Torschütze der abgelaufenen Saison (37). Die meisten Assists steuerte Jason Akeson vom HC Pustertal bei (50). Die Torhüter-Wertung gewann KAC-Schlussmann Sebastian Dahm mit einer Fangquote von 93,4 Prozent und einem GAA von 1,83.

Endtabelle win2day ICE Hockey League-Saison 2023/24:
1. EC Red Bull Salzburg *
2. EC-KAC **
3. HCB Südtirol Alperia
4. HC Pustertal
5. Hydro Fehérvár AV19 ***
6. Steinbach Black Wings Linz
7. EC iDM Wärmepumpen VSV
8. BEMER Pioneers Vorarlberg
9. HC TIWAG Innsbruck
10. HK SZ Olimpija
11. spusu Vienna Capitals
12. Migross Supermercati Asiago Hockey
13. Moser Medical Graz99ers

* win2day ICE Hockey League-Champion 2023/24 sowie Österreichischer Eishockey-Meister und CHL-Teilnehmer 2024/25
** win2day ICE Hockey League-Vizemeister 2023/24 und CHL-Teilnehmer 2024/25
*** Zweitplatzierter nach dem Grunddurchgang und CHL-Teilnehmer 2024/25

Bezirk: Bozen, Pustertal