Jakob Schubert auf dem Weg zum ersten Top der Konkurrenz

Schubert Boulder-6.: “Mega-Ausgangslage” für Lead-Semifinale

Montag, 05. August 2024 | 14:20 Uhr

Von: apa

Österreichs Kletter-Hoffnung Jakob Schubert ist mit einer guten Leistung in den Olympia-Bewerb von Paris eingestiegen. Im Boulder-Semifinale belegte der Tiroler am Montag mit 44,7 Punkten Rang sechs, Bester war der japanische Top-Favorit Sorato Anraku mit 69,00 Zählern. Die Top acht gesamt nach dem Vorstieg-Semifinale (10.00 Uhr) erreichen im Bouldern/Lead-Bewerb das für Freitag (10.15 Uhr) angesetzte Finale. Schubert hat gute Chancen auf die Finalqualifikation.

Denn der Vorstieg (Lead) ist seine Spezialdisziplin und da macht er für gewöhnlich noch Boden gut. “Es sieht gut aus, das ist eine Mega-Ausgangslage”, sagte der sechsfache Weltmeister. “Vorstieg ist meine Disziplin, und jetzt unter den Top acht sein, das passt gut.” Aufgrund eines schwierigen Kursbaus liege das 20-köpfige Feld aber recht eng beisammen, daher müsse er nun schon auch im Vorstieg abrufen, was er draufhabe. “Einen Mega-Vorsprung habe ich nicht.” Allerdings hält sich auch der Rückstand in Grenzen: “20 Punkte Rückstand ist im Vorstieg ganz locker aufzuholen.”

Schubert kam im Kletterzentrum Le Bourget als einer der letzten Konkurrenten an die Reihe und löste mit dem Erreichen des Tops am ersten Boulder recht rasch einen Jubelsturm auf der voll besetzten Tribüne aus. “Das war mega. So in die Runde reinstarten, ist mega-wichtig.” Abgeschirmt vom Geschehen habe er nicht mitbekommen, was in den eineinhalb Stunden davor abgegangen sei. Der 33-Jährige habe aber gewusst, dass es eine schwierige Runde sei. “Da zählt jeder Punkt und jedes Top. Dann gleich das Top zu holen, gibt dir so einen Boost für die Runde.”

Grundsätzlich seien ihm die ersten beiden, kräftigeren Boulder gelegen. Auch beim zweiten sei er knapp am Top gewesen, aber immerhin in der zweiten Zone. Zone eins wurde es hingegen jeweils nur auf den Bouldern drei und vier. “Da habe ich mich nicht so gut gezeigt.” Deswegen sei es in Summe keine spektakuläre Runde von ihm gewesen, aber im Vergleich zu den anderen eine gute Runde. “Das ist wichtig, wenn es um den Finaleinzug geht.” Zu schaffen gemacht hätten die warmen Temperaturen: “Wenn dann noch die Runde so schwer ist, saugt das extrem Energie.”

Anraku gelangen zwei Tops, je einer außer Schubert Tomoa Narasaki (JPN), Toby Roberts (GBR), Sam Avezou (FRA) und Adam Ondra (CZE). Nur sieben Tops seien viel zu wenig, meinte Schubert, da habe der Routenbauer etwas daneben gegriffen. “Es war eine Spur zu schwer. Es ist das Ziel, dass jeder Boulder zumindest einmal gelöst wird.” Beim dritten war das nicht der Fall. Schubert jedenfalls werde den freien Dienstag genießen, sich erholen. Selbstvertrauen und Form seien da. “Aber wenn ich Gold gewinnen will, muss ich bei den anderen beiden Bouldern schon besser performen.”

OKV-Sportdirektor Heiko Wilhelm erlebte die Einstiegsleistung des Olympia-Dritten von Tokio 2021 angespannt, aber letztlich erleichtert mit. “Das ist extrem wichtig, wie er den ersten Boulder gemacht hat. Rational betrachtet ist das eine gute Voraussetzung, denn seine Hauptdisziplin kommt noch – dann hat er alles in der Hand.” Top-Favorit sei aber Anraku. Am Dienstag (10.00 Uhr) beginnt der Kombinationsbewerb aus Bouldern und Lead für die Frauen, mit dabei für Rot-weiß-rot ist die Tokio-Siebente Jessica Pilz.

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