Von: mk
Kalch/Köln – Genau ein Jahr, nachdem der zweite Doping-Skandal von Alex Schwazer an die Öffentlichkeit geraten ist, gibt es nun neue Entwicklungen. In wenigen Wochen wird das Berufungsgericht in Köln entscheiden, was mit seiner Urinprobe vom 1. Jänner geschieht.
Schwazer ist überzeugt, dass die Probe nicht nur seinen Urin enthält, wie er Medien gegenüber erklärte. Die deutsche Justiz muss entscheiden, wo die DNS der mutmaßlich verunreinigten Probe analysiert wird, nachdem sämtliche Unterlagen der Verteidigung studiert wurden: In Frage kommen das kriminaltechnische Labor in Parma, wie es im Dezember 2016 vom Bozner Landesgericht angeordnet wurde, oder das akkreditierte Labor der Welt-Anti-Doping-Agentur, wie es sich der Weltleichtathletikverband wünscht.
„Ich bin wütend, weil ich meine Karriere nicht als disqualifizierter Athlet beenden will. Ich will die Wahrheit“, erklärte Schwazer Medienberichten zufolge. Ansonsten habe er mit dieser Welt abgeschlossen. Dies gelte auch für den Fall, dass sich der Manipulationsverdacht bestätigt.
Dass ihm die Chance einer Teilnahme bei den Olympischen Sommerspielen in Rio verwehrt worden sei, habe ihn verbittert.
Mehr Glück erfuhr Alex Schwazer in seinem Privatleben. Am 9. März ist seine Tochter Ida zur Welt gekommen, es ist sein erstes Kind.
Auch Sandro Donati, eine Gallionsfigur im Kampf gegen Doping, der Alex Schwazer bei seinen Vorbereitungen auf Rio begleitet hat, setzt seinen Kampf bei der Suche nach der Wahrheit fort. Er bezeichnete die Vorfälle rund Schwazer als „obszönes Schauspiel“.