Von: apa
Christina Schweinberger hat am Sonntag im Rad-WM-Einzelzeitfahren den sechsten Platz belegt. Einen Erfolg wie im Vorjahr, als sie in Glasgow sensationell die Bronzemedaille gewonnen hatte, konnte die 27-Jährige nicht ganz wiederholen. Nach 29,9 Kilometern von Gossau nach Zürich hatte das ÖRV-Ass aus Tirol im Kampf gegen die Uhr 1:44,14 Minuten Rückstand auf die australische Weltmeisterin Grace Brown. Bei den Männern schrieb Topfavorit Remco Evenepoel neuerlich Geschichte.
Der 24-jährige Belgier avancierte auf der 46,1 Kilometer langen Strecke zum ersten Mann, der im selben Jahr Olympiasieger und Weltmeister wurde. Bei den Spielen in Paris hatte er schon einen historischen Double-Erfolg gefeiert. Zudem verteidigte er nun seinen WM-Titel aus dem Vorjahr erfolgreich und hielt damit dem Druck stand. “Es war wieder ein richtig toller Tag für mich”, sagte Evenepoel. 6,43 Sekunden betrug im Ziel der Vorsprung auf den im Finish extrem schnellen Italiener Filippo Ganna, als Dritter schaffte mit Edoardo Affini ein weiterer Italiener den Sprung auf das Podest. Österreicher war keiner am Start.
Auch Frauensiegerin Brown hatte im Sommer schon bei den Olympischen Spielen triumphiert. Nach dem Rennen bestätigte die 32-Jährige, dass sie ihre Karriere beenden wird. Die Australierin plagt das Heimweh, sie kann im Gegensatz zu den Kolleginnen aus Europa oder den USA nicht einfach rasch nach Hause reisen, um Energie zu tanken. Rang zwei sicherte sich die Niederländerin Demi Vollering (+16,79 Sekunden), Dritte wurde die US-amerikanische Titelverteidigerin Chloe Dygert (+56,42). Die deutsche Antonia Niedermaier, eine Wahl-Tirolerin, zeigte mit Rang vier und dem Gewinn der U23-Wertung auf.
Schweinberger war mit Rang sechs nicht unzufrieden. “Die Abfahrt war nicht einfach, da war ich am Limit, das war richtig schwierig. Ich bin glücklich mit meiner Leistung, es waren keine großen Fehler dabei. Der sechste Platz ist das, was ich leisten konnte”, resümierte die EM-Dritte. Österreichs zweite Starterin Tabea Huys landete auf dem 27. Platz (+3:43,67). Die 18-Jährige hatte sich bei der internen Qualifikation gegen Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer durchgesetzt.