Monney holte seinen ersten Weltcupsieg

Schweizer Abfahrer auch in Bormio nicht zu schlagen

Samstag, 28. Dezember 2024 | 15:32 Uhr

Von: apa

Auch die dritte Saisonabfahrt hat am Samstag einen Schweizer Doppelsieg hervorgebracht. Alexis Monney bretterte auf der unruhigen “Stelvio” in Bormio zu seinem ersten Weltcupsieg und verwies seinen Landsmann Franjo von Allmen auf Platz zwei (+0,24 Sek.). Dritter wurde der Kanadier Cameron Alexander (+0,72). Die ÖSV-Asse verpassten das erste Abfahrts-Podest der Saison klar, Vincent Kriechmayr belegte als bester rot-weiß-roter Athlet Rang acht.

Der Oberösterreicher war im oberen Abschnitt zwar schneller als Sieger Monney, ein Fehler bei der Einfahrt in die Traverse leitete aber einen bescheidenen Schlussteil ein. Kriechmayr kam schließlich mit über einer Sekunde Verspätung ins Ziel (+1,12). “Es ist nicht das Resultat, das ich mir vorgenommen habe. Letztendlich ist das schon ein großer Rückstand. Es ist ein bisserl deprimierend”, sagte Kriechmayr im ORF. “Jetzt muss ich mich neu fokussieren und die Lehren daraus ziehen.”

Weitere ÖSV-Läufer außerhalb der Top Ten

Auch die weiteren Österreicher verpassten ein absolutes Topresultat. Beachtlich war allerdings, dass der mit Knieproblemen kämpfende Daniel Hemetsberger mit Startnummer 37 noch auf Rang elf vorfuhr. “Es geht in die richtige Richtung. Es war eine richtige Belastungsprobe für mein Bein”, sagte der 33-Jährige. Der als Testpilot mit Nummer eins gestartete Stefan Babinsky belegte Rang 15, alle weiteren ÖSV-Läufer landeten nicht in den Top 20. Stefan Eichberger, zuletzt Sechster in Gröden, kam zu Sturz, dürfte aber nur eine leichte Blessur am Sprunggelenk davongetragen haben.

Kriechmayrs achter Platz als bester ÖSV-Athlet war das bisher schlechteste rot-weiß-rote Ergebnis in Bormio. In den 31 Abfahrten davor fuhr zumindest ein Österreicher immer in die Top Fünf. Deutlich abgeschlagen war Lokalmatador Dominik Paris. Der mehrmalige Abfahrtssieger von Bormio schaffte es in seinem “Wohnzimmer” als 31. diesmal nicht einmal in die Punkte.

Schweizer Dominanz

Die Schweizer Festspiele begannen bereits mit Startnummer drei. Von Allmen legte mit einer fehlerfreien Fahrt eine Zeit vor, an der folgend alle Topfahrer scheitern sollten. Als der 23-Jährige bereits mit seinem ersten Weltcupsieg zu spekulieren schien, fing ihn sein um ein Jahr älterer Landsmann Monney mit Nummer 19 noch ab. “Wie ich durchs Ziel gefahren bin habe ich gedacht, dass es eine gute Fahrt war. Aber nicht, dass es für den Sieg oder ein Podest reicht”, erklärte der Ex-Junioren-Weltmeister, dessen bisher bestes Weltcup-Ergebnis ein achter Platz im Jänner bei der Abfahrt in Kitzbühel war.

Marco Odermatt verpasste mit Rang fünf in der dritten Saisonabfahrt erstmals das Podium. Ein Verschneider im Mittelabschnitt verhinderte eine bessere Platzierung des Ski-Dominators. “Ich habe einen Schlag erwischt, da habe ich Glück gehabt”, sagte Odermatt, der sich auch zu den schwierigen Bedingungen äußerte: “Es ist ein brutaler Kampf.” Mit Justin Murisier (6.) und Marco Kohler (9.) fuhren weitere zwei Athleten des bärenstarken Schweizer Teams in die Top Ten. Die ersten beiden Saisonabfahrten in Beaver Creek und Gröden konnten Murisier beziehungsweise Odermatt für sich entscheiden.

Weiterhin getrübt war die Stimmung am Renntag wegen des schweren Sturzes von Vorjahressieger Cyprien Sarrazin im Abschlusstraining am Freitag. Beim Franzosen war anschließend ein Subduralhämatom, eine Blutung in der Nähe des Gehirns, diagnostiziert worden. Die notwendige Operation verlief erfolgreich, Sarrazin befindet sich aber weiterhin im künstlichen Koma.

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