Von: ka
Mailand – Historischer Tag für Jannik Sinner. Der 18-jährige Sextner setzte sich am Samstagabend im Finale der Next Gen ATP Finals gegen den Australier Alex De Minaur (ATP 18) in drei Sätzen mit 4:2, 4:1, 4:2 durch und gewinnt somit seinen ersten ATP-Titel.
Das heutige Match war vielmehr als nur die dritte Finalauflage der inoffiziellen U21-Weltmeisterschaft. In Mailand ist heute auch ein neuer Tennisstar geboren: Jannik Sinner. In der ausverkaufen Allianz-Cloud-Arena standen sich im Endspiel der australische Turnierfavorit Alex De Minaur und Sinner gegenüber, der in diesen vier Tagen die italienischen Tennisfans mit sensationellen Vorstellungen verwöhnte. Nach dem Auftaktsieg gegen Frances Tiafoe, schoss der Rotschopf aus Sexten am Mittwoch Mikael Ymer vom Platz. Am Donnerstag unterlag er zwar Ugo Humbert, stand aber bereits vor dem Match als erster Halbfinalist fest. In der Vorschlussrunde schickte der „Azzurro“ gestern nach einer fehlerfreien Leistung auch den Weltranglisten-60. Miomir Kecmanovic in vier Sätzen nach Hause.
Gegen De Minaur ging Sinner trotzdem als leichter Außenseiter ins Match, auch weil der Australier – der bereits im Vorjahr im Finale stand – ungeschlagen ins Endspiel eingezogen war. Auch heute zeigte das Sextner Wunderkind aber wieder eine sensationelle Leistung. Im ersten Game musste Sinner zwar zwei Breakchancen abwehren, ließ gleich darauf aber selbst zwei Möglichkeiten zum 2:0 aus. Wenig später zeigte der „Azzurro“ einmal mehr seine ganze Klasse und nahm De Minaur den Service zu Null zum 4:2 ab.
Der Pusterer dominierte auch den zweiten Spielabschnitt, wo er prompt auf 3:0 davonzog. Im fünften Spiel setzte sich Sinner mit 4:1 durch. Die Halle bebte, Sinner zeigte ein Weltklasse-Tennis. De Minaur, einer der besten Spieler auf der ATP-Tour, fand keine Lösung gegen das aggressive Tennis von Sinner. Der Sextner sicherte sich im dritten Satz das nächste Break zur 2:1-Führung. Nach 64 Minuten war die Sensation perfekt: Sinner bejubelte den 4:2-Sieg. Standing-Ovation für Sinner, am 9. November 2019 um 22.14 Uhr ist ein neuer Superstar geboren.
„Ich bin sprachlos. Ich wollte mein Spiel machen, das ist mir heute zweifelslos gelungen. Es war eine unglaubliche Woche für mich, ich bin überglücklich“, freut sich das Südtiroler Wunderkind. Nicht nur sportlich gesehen waren die „Finals“ in Mailand ein Riesenerfolg für Sinner. Der Sextner lässt sich nach dieser Traumwoche auch die unglaubliche Summe von 372.000 Dollar Preisgeld (knapp 338.000 Euro) überweisen.