Von: mk
Sydney – Andreas Seppi hat am Samstagvormittag in Sydney das Finale des ATP 250 Turniers gegen den erst 19-jährigen Australien Alex De Minaur (ATP 29) nach 2:05 Stunden Spielzeit knapp mit 5:7, 6:7(5) verloren. Für Seppi war es die sechste Niederlage in seinem neunten ATP-Endspiel, für De Minaur der erste Titelgewinn überhaupt.
Seppi hat in Sydney nach über dreieinhalb Jahren wieder ein ATP-Finale erreicht. Das erste seit dem 21. Juni 2015, als er in Halle gegen Roger Federer verlor. Sein letzter Turniersieg liegt hingegen schon mehr als sechs Jahre zurück. Im Oktober 2012 holte er sich den Titel in Moskau nach einem hart umkämpften Drei-Satz-Sieg gegen den Brasilianer Thomaz Bellucci.
Heute war Lokalmatador Alex De Minaur, der in Sydney geboren ist, sein Finalgegner. Nur fünf Stunden vor dem Endspiel hatte der 19-jährige Australier im Habfinale, das gestern wegen Regen verschoben werden musste, den Franzosen Gilles Simon klar mit 6:3, 6:2 ausgeschaltet. Seppi erwischte im ersten Satz den besseren Start, nahm seinem Gegner gleich den Aufschlag ab und zog auf 3:1 davon. De Minaur reagierte aber sofort und glich mit einem Break zum 3:3 aus. Beim Stande von 6:5 für den Australier, musste Seppi erneut seinen Aufschlag abgeben, nach einer Stunde verwertete schließlich De Minaur seinen dritten Breakball zum 7:5-Satzgewinn.
Im zweiten Spielabschnitt hielten beide Spieler bis zum 3:3 ihren Aufschlag. Im siebten Game gelang dann Seppi das Break, gleich darauf machte aber De Minaur das Rebreak. Die Chancenauswertung bei den Breakbällen in diesem Match spricht übrigens für den Kalterer: Seppi nutzte zwei von zwei Möglichkeiten (100 Prozent), De Minaur nur 3 von 13 (25 Prozent). So ging dieser Satz in den Tiebreak. Hier führte Seppi 3:1, 4:2 und 5:4, musste sich aber am Ende mit 5:7 geschlagen geben.
Seppi kann jedoch, trotz der Niederlage, mit seinem Turnier in Sydney höchst zufrieden sein. Mit Jeremy Chardy (ATP 36), Martin Klizan (ATP 40), Stefanos Tsitsipas (ATP 15) und Diego Schwartzmann (ATP 19) schaltete er bis ins Finale vier Top-Spieler aus. Mit dem Einzug ins Endspiel sicherte er sich 150 ATP-Punkte sowie 49.215 Dollar Preisgeld. Nun reist er weiter nach Melbourne, wo morgen die Australien Open, das erste Grand Slam Turnier der Saison, beginnen. Seppi trifft in der ersten Runde auf den US-Amerikaner Steve Johnson, Nummer 31 der Setzliste und 33 der Welt.
Seppis neun Endspiele auf der ATP-Tour (drei Siege, sechs Niederlagen):
Gstaad 2007: -Paul Henri Mathieu (Frankreich/ATP-Nummer 28) 7:6, 4:6, 5:7
Eastbourne 2011: +Janko Tipsarevic (Serbien/30) 7:6(5), 3:6, 5:3 Aufgabe
Belgrad 2012: +Benoit Paire (Frankreich/96) 6:3, 6:2
Eastbourne 2012: -Andy Roddick (USA/33) 3:6, 2:6
Metz 2012: -Jo-Wilfried Tsonga (Frankreich/7) 1:6, 2:6
Moskau 2012: +Thomaz Bellucci (Brasilien/41) 3:6, 7:6(3), 6:3
Zagreb 2015: -Guillermo Garcia Lopez (Spanien/33) 6:7(4), 3:6
Halle 2015: -Roger Federer (Schweiz/2) 6:7(1), 4:6
Sydney 2019: -Alex De Minaur (Australien/29) 5:7, 6:7(5)