Von: mk
Moskau – Andreas Seppi hat am Freitagnachmittag in Moskau sein 31. Halbfinale auf der ATP-Tour erreicht, das zweite in dieser Saison nach Sydney. Der 35-jährige Kalterer besiegte heute im Viertelfinale des „Kremlin-Cups“ den russischen Superstar und Titelverteidiger Karen Khachanov (ATP 8) nach 2:09 Stunden Spielzeit mit 3:6, 6:3, 6:3. Im Halbfinale trifft Seppi morgen auf den Franzosen Adrian Mannarino (ATP 44).
Seppi hat zum zweiten Mal in seiner Karriere gegen den 23-jährigen Khachanov, der aktuell die Nummer 8 der Welt ist, gespielt. Der Russe setzte sich gegen Seppi vor drei Jahren in Wien mit 6:4, 6:4 durch. Seppi bestritt heute sein 69. ATP-Viertelfinale, das vierte in diesem Jahr. In Moskau stand der Überetscher schon sechs Mal im Viertelfinale, zum dritten Mal in Serie. In der russischen Hauptstadt erreichte er außerdem 2013 und im Vorjahr das Halbfinale, 2012 feierte Seppi hier seinen dritten und bisher letzten ATP-Turniersieg.
Das Spiel heute war sehr ausgeglichen. Der 23-jährige Gastgeber Khachanov erwischte den besseren Start und ging gleich mit 3:1 in Führung. Seppi hatte im Gegenzug sogar drei Chancen zum Rebreak, konnte aber keine ausnutzen. Im neunten Game holte sich Khachanov das nächste Break zum 6:3-Satzgewinn.
Im zweiten Spielabschnitt zeigte Seppi eine tolle Reaktion: Der Überetscher nahm Khanchanov im dritten Game erstmals den Service zum 2:1 ab. Beim Stande von 4:3 wehrte das Südtiroler Tennisass gleich vier Breakchancen ab, ehe er im darauffolgenden Game Khachanov gleich mit seinem ersten Satzball zum 6:3 breakte.
Im entscheidenden, dritten Satz zeigte der „Azzurro“ ein bärenstarkes Tennis. Zwar lag er prompt mit 0:2 hinten, gewann dann aber sechs der nächsten sieben Games zum 6:3-Endstand. Für den Südtiroler war es zudem der 10. Sieg im 93. Duell gegen einen Top-Ten-Spieler.
Im Halbfinale gegen Mannarino
Seppi hat in seiner Karriere schon acht Mal gegen den Mannarino gespielt, kurioserweise standen sie sich vor 12 Monaten ebenfalls im Halbfinale von Moskau gegenüber, wo sich der Franzose mit 7:5, 7:5 behaupten konnte. Die Bilanz ist mit vier Siegen und vier Niederlagen ziemlich ausgeglichen. Seppi bezwang den Franzosen 2015 in Düsseldorf, das Jahr darauf beim Masters 1000 in Cincinnati, 2016 in Nottingham und im Vorjahr beim Masters 1000 von Shanghai mit 6:4 und 6:4. Mannarino gewann hingegen im Juni 2017 das Halbfinale von Antalya. Zuvor hatte er Seppi auch 2008 in Metz und 2016 in s-Hertogenbosch besiegt. Mit dem Einzug ins Halbfinale hat sich der Kalterer bereits 43.250 US-Dollar Preisgeld sowie 90 ATP-Punkte gesichert.
Heute noch im Doppel-Halbfinale mit Fabbiano
Für Seppi ist das Turnier in Moskau aber noch nicht zu Ende. Der Kalterer und Landsmann Thomas Fabbiano stehen im Doppel-Halbfinale, wo sie am Abend auf die als Nummer 4 gesetzten Marcelo Demoliner (BRA)/Matwe Middelkoop (NED) treffen. Seppi bestreitet sein 14. ATP-Doppel-Halbfinale. Zuletzt stand er vor drei Jahren in Dubai mit Simone Bolelli in der Vorschlussrunde. Die Italiener holten sich danach auch den Titel.
Seppis bisherige 30 Halbfinalspiel-Duelle auf der ATP-Tour
(neun Siege, 21 Niederlagen)
Palermo 2005: -Igor Andrejew (Russland/ATP 52) 2:6, 4:6
Sydney 2006: -Igor Andrejew (Russland/26) 2:6, 6:2, 2:6
Nottingham 2006: -Jonas Björkman (Schweden/77) 3:6, 1:6
Gstaad 2007: +Igor Andrejew (Russland/59) 6:4, 3:6, 7:6
Wien 2007: -Novak Djokovic (Serbien/3) 4:6, 3:6
Hamburg 2008: -Roger Federer (Schweiz/1) 3:6, 1:6
Belgrad 2009: -Novak Djokovic (Serbien/3) 6:4, 1:6, 2:6
Umag 2009: -Juan Carlos Ferrero (Spanien/36) 1:6, 7:6, 5:7
Hamburg 2010: -Jürgen Melzer (Österreich/15) 4:6, 2:6
Umag 2010: -Juan Carlos Ferrero (Spanien/22) 4:6, 2:6
Eastbourne 2011: +Igor Kunitsyn (Russland/71) 6:4, 2:6, 6:4
Belgrad 2012: +David Nalbandian (Argentinien/49) 2:6, 6:2, 7:5
Eastbourne 2012: +Ryan Harrison (USA/53) 7:5, 6:1
Metz 2012: +Gael Monfils (Frankreich/44) 3:6, 6:1, 6:4
Moskau 2012: +Malek Jaziri (Tunesien/112) 6:3, 6:1
Sydney 2013: -Bernard Tomic (Australien/64) 6:7, 4:6
Oeiras 2013: -David Ferrer (Spanien/4) 1:6, 4:6
Eastbourne 2013: -Gilles Simon (Frankreich/17) 4:6, 3:6
Umag 2013: -Tommy Robredo (Spanien/28) 3:6, 6:2, 4:6
Moskau 2013: -Mikhail Kukushkin (Kasachstan/102) 1:6, 6:1, 4:6
Doha 2015: -Tomas Berdych (Tschechien/7) 2:6, 3:6
Zagreb 2015: +Marcel Granollers (Spanien/55) 7:6, 6:1
Halle 2015: +Kei Nishikori (Japan/5) 4:1 Aufgabe
Hamburg 2015: -Rafael Nadal (Spanien/10) 1:6, 2:6
Nottingham 2016: -Steve Johnson (USA/38) 4:6, 4:6
Antalya 2017: -Adrian Mannarino (Frankreich/62) 4:6, 4:6
Rotterdam 2018: -Roger Federer (Schweiz/2) 3:6, 6:7
Budapest 2018: -Marco Cecchinato (Italien/ATP 92) 7:5, 6:7(4), 3:6
Moskau 2018: -Adrian Mannarino (Frankreich/ATP49) 5:7, 5:7
Sydney 2019: +Diego Schwartzman (Argentinien/ATP 19) 7:6(3), 6:4