Shiffrin machte den Hunderter voll

Shiffrin knackt magische Marke – 100. Weltcupsieg

Sonntag, 23. Februar 2025 | 14:45 Uhr

Von: apa

Mikaela Shiffrin hat den 100. Weltcupsieg ihrer Karriere gefeiert und damit als erste Skirennläuferin die magische Marke geknackt. Die US-Amerikanerin setzte sich am Sonntag in Sestriere im Slalom 0,61 Sek. vor der Kroatin Zrinka Ljutic und 0,64 vor ihrer Landsfrau Paula Moltzan durch. Die WM-Dritte Katharina Liensberger landete auf Platz vier (+0,76). Für Shiffrin war es ein Wochenende, das sie mental sehr forderte, ehe die 29-Jährige sich dem Jubeln hingeben durfte.

Für Shiffrin war es aber auch der 155. Podestplatz ihrer Karriere, damit stellte sie den Rekord des Schweden Ingemar Stenmark ein. Sie war bereits im November 2024 in Killington auf Angriff 100. Sieg. Beim Ausfall im Riesentorlauf zog sie sich aber eine Bauchmuskelverletzung mit einer sieben Zentimeter tiefen Wunde zu und musste operiert werden. Kurz vor der WM gab sie ihr Comeback, in Saalbach-Hinterglemm wurde sie Teamkombi-Weltmeisterin und Slalom-Fünfte.

Wechselbad der Gefühle in Sestriere

In den Riesentorläufen in Sestriere war Shiffrin 25. bzw. hatte die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasst. Sie schien kraftmäßig am Limit. “Es war schwierig für sie gestern, sie war auch mental nicht in einer sehr guten Verfassung. Heute hat sie genau das Richtige gemacht”, sagte ihr Manager Kilian Albrecht im ORF-TV-Interview. Nach dem Jubiläumssieg schien Shiffrin zunächst ungläubig, sie blieb länger im Schnee im Zielraum liegen, ehe sich die große Freude einstellte.

“Das ist sehr viel zu verarbeiten. Es ist überwältigend, und es ist aufregend. Ich denke, es ist etwas ganz Besonderes, das mit meiner Teamkollegin Paula zu teilen”, sagte Shiffrin, die als Halbzeitführende gemeint hatte, sie werde ohne Erwartungen und Druck in das Finale gehen. Sie habe es dann wie einen Trainingstag mit Paula gesehen, in dem beide Gas geben. “Und wir haben es möglich gemacht.” Mit Tränen in den Augen dankte sie ihren Kolleginnen und dem Trainerteam. Und erläuterte einmal mehr, dass man Siege nicht als selbstverständlich nehmen sollte, um einen zu erreichen, müsse man angesichts der unglaublich starken Konkurrentinnen sein Bestes geben.

“Mikaela Shiffrin ist wirklich einzigartig. Sie stellt in ihrem Sport nicht nur einen Rekord nach dem anderen auf, sondern tut dies auch mit einem Gefühl von Bescheidenheit und Anmut”, sagte Sophie Goldschmidt, die Präsidentin des US-Verbandes Ski und Snowboard, in einer Aussendung. “Wir sind so glücklich, dass wir die Größte aller Zeiten dabei beobachten konnten, wie sie diese Hunderter-Marke in diesem Sport erreicht und ihren Namen weiter in die Geschichtsbücher eingraviert.”

Für Liensberger nicht mehr als Platz vier möglich

Für Liensberger war es nach einem zweiten und einem dritten Rang nun der dritte vierte Rang in Folge. “Es war wichtig, die Spuren zu treffen. Ich war im Mittelteil zu gerade. Im Flachen habe ich probiert, nochmals alles zu geben, aber für mich war nicht mehr mehr drinnen heute. Es waren jetzt doch schon einige vierte Plätze in dieser Saison.” Sie werde nun die Batterien aufladen und in den letzten Rennen nochmals attackieren.

Für Katharina Truppe ging es von Platz fünf auf zwölf zurück: “Es war schwierig, man musste die Spuren treffen, das habe ich nicht so geschafft”, meinte die Kärntnerin. “Ich muss einfach lockerer sein, ich war im zweiten zu verbissen, dann funktioniert das nicht.” Auf Platz 18 reihte sich Katharina Huber ein, die einfachen Kurssetzungen hätten es schwierig gemacht, schnell zu sein. “Ich habe versucht zu pushen, ich verstand es im Ziel nicht. Es war ein ganz spezielles Rennen heute.”

Gallhuber hatte Zielankunft im Kopf

Katharina Gallhuber kam über Platz 24 nicht hinaus. Sie habe gemerkt, dass eine “Zielankunft” bei ihr im Kopf mitgefahren sei. “Ich hätte cooler bleiben müssen, es war ein Lauf zum Attackieren.” Den zweiten Durchgang verpasst hatten Franziska Gritsch als 40., Leonie Raich als 49., Natalie Falch als 50. sowie Lisa Hörhager wegen eines Ausfalls.

Die 19-jährige Schwedin Cornelia Öhlund fuhr mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang von Platz 23 auf fünf nach vorne. Im Disziplinweltcup übernahm Ljutic die Führung vor der Schweizer Weltmeisterin Camille Rast (minus 39 Punkte), die am Sonntag im ersten Durchgang ausschied und sich eine schmerzhafte Prellung auf der linken Körperseite zuzog. 105 Punkte hinter Ljutic zurück liegt Liensberger auf Platz drei.

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