GRM Group Weltcup in St. Sebastian

Siege für Lanthaler, Kammerlander und das Duo Pigneter/Clara

Sonntag, 21. Januar 2018 | 15:20 Uhr

Von: mk

St. Sebastian – Am Sonntag, dem 21. Januar 2018, wurden im steirischen St. Sebastian (AUT) vor den Augen von FIL-Präsident Josef Fendt die Finalläufe des vierten GRM Group Weltcups der Saison 2017/2018 durchgeführt. Bei schwierigen Rennbedingungen mit viel Schneefall sorgten neben den Favoriten insbesondere auch zwei Athleten aus der Steiermark für Aufsehen.

„Im Moment läuft es schlichtweg perfekt“, sagte Evelin Lanthaler, die den Damenbewerb mit einer Zeit von 2:23.57 Minuten für sich entscheiden und damit in St. Sebastian ihren dritten Weltcupsieg in Folge feiern konnte, im Anschluss an das Rennen. „Fitness, Kopf, Material – das alles passt momentan einfach. Und wenn alles passt, dann ist es auch einfacher zu fahren.“ Die Südtirolerin, die am Ende 56 Hundertstelsekunden schneller als ihre zweitplatzierte Teamkollegin Greta Pinggera war, bestätigte damit ihre gute Form, die sie natürlich beibehalten möchte. „Aber ich mache mir diese Saison weniger Druck, ich versuche stattdessen, locker zu bleiben, und schaue nur von Rennen zu Rennen. Bisher hat das gut funktioniert“, erläuterte Lanthaler, die ihre Führung im Gesamtweltcup durch ihren Triumph in St. Sebastian ausbauen konnte. Auf den dritten Rang fuhr die Österreicherin Michelle Diepold, die ihren ersten Weltcup-Podestplatz überhaupt erringen konnte. „Mein Ziel nach dem ersten Wertungslauf war es eigentlich, den vierten Platz zu halten. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es noch unter die ersten Drei schaffen würde“, erklärte die Steirerin, die sich besonders freute, diesen Erfolg zuhause feiern zu können: „Meine ganze Familie und meine Freunde waren hier, das war natürlich besonders schön.“

Auch bei den Herren setzte sich der derzeitige Weltcupführende durch – denn Thomas Kammerlander (AUT), der nach dem ersten Wertungslauf hinter Alex Gruber auf Platz zwei gelegen war, gelang es am Ende doch noch, den Italiener einzuholen. „Nach dem ersten Lauf habe ich mich ein bisschen geärgert, denn ich hätte besser sein können. Aber ich wusste, dass auf dieser schwierigen Strecke noch alles möglich war, und freue mich nun, dass der zweite Lauf so gut geklappt hat“, so der Österreicher, der von einem perfekten Wochenende sprach: „Mit meinem zehnten Weltcupsieg konnte ich nicht nur ein kleines Jubiläum feiern, sondern mir auch im Gesamtweltcup ein kleines Polster verschaffen – und das könnte wichtig werden.“ In der Tat ist die Konkurrenz dem Österreicher weiter auf den Fersen, vor allem Gruber, der das Rennen schlussendlich mit einem Rückstand von 23 Hundertsteln als Zweiter beendete und nun auch den zweiten Rang in der Gesamtwertung belegt, zeigte, dass auch in Zukunft mit ihm zu rechnen sein wird. Neben Kammerlander durfte sich noch ein weiterer Österreicher über seine Leistung im Herrenbewerb freuen: Der Steirer Michael Scheikl wurde Dritter in St. Sebastian und schaffte es damit zum ersten Mal seit über zwei Jahren wieder aufs Podest. „Für mich ist das heute ein sehr emotionaler und wichtiger Moment. Das Ergebnis zeigt, dass sich die Arbeit nach meiner Verletzung gelohnt hat und ich noch vorne mitfahren kann“, so der Österreicher, der nun hochmotiviert in die nächsten Rennen geht und sich insbesondere auf die kommenden Europameisterschaften in Obdach-Winterleiten freut.

Im Doppelbewerb fahren Patrick Pigneter/Florian Clara weiterhin in einer eigenen Liga: Die Italiener gewannen auch den vierten Weltcupbewerb der Saison und behalten damit ihre blütenweiße Weste. „Momentan läuft es wirklich perfekt für uns“, sagte Clara nach dem Rennen, das aufgrund der äußeren Bedingungen einiges an Arbeit abverlangte. „Die Bahn hat sich ständig verändert, man musste sich und das Material immer wieder neu darauf einstellen. Das ist uns aber gut geglückt, unser erster Lauf war souverän, deswegen mussten wir im zweiten nicht mehr so viel riskieren.“ Pigneter ergänzte: „Die Strecke ist technisch sehr anspruchsvoll, da können Kleinigkeiten entscheiden. Aber wir mögen die Bahn, sind hier immer gerne gefahren und haben es auch heute geschafft, uns gut darauf einzustellen.“ Auf dem zweiten Platz landeten die Russen Aleksandr Egorov/Petr Popov, die zwar 57 Hundertstel langsamer als Pigneter/Clara, aber dennoch sehr zufrieden mit ihrer Leistung waren – auch, weil sie nun im Gesamtweltcup die ersten Verfolger der Italiener sind. Rupert Brüggler/Tobias Angerer (AUT) wurden Dritter in St. Sebastian, ihr Rückstand auf die siegreiche italienische Paarung betrug allerdings bereits 2.70 Sekunden. Der fünfte GRM Group Weltcup 2017/2018 findet vom 26.–28. Januar 2018 in Deutschnofen/Nova Ponente (ITA) statt, dann könnten bereits die ersten (Vor-)Entscheidungen im Kampf um die Weltcup-Trophäen fallen.

Ergebnisse: http://www.fil-luge.org/de/ergebnisse/grm-group-weltcup-im-rennrodeln-auf-naturbahn-5

Bezirk: Bozen, Burggrafenamt, Pustertal