Von: mk
Luttach –
Luttach – Simon Gietl ist außer sich vor Freude. „Das ist mein Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk zugleich“, erklärt. Vor einigen Tagen gelang ihm gemeinsam mit dem Schweizer Bergführer Marcel Schenk die Erstbegehung der Eislinie am schweizerisch-italienischen Grenzberg Piz Badile (3305 Meter).
"AMORE DI VETRO " 😍🍸
Posted by Simon Gietl on Monday, November 21, 2016
„Diese Linie hat schon viele Jahre lang sehr viele Bergsteiger gereizt“, erklärt Gietl laut einem Bericht des Tagblatts Dolomiten.
Vergangene Woche haben er und Schenk es gewagt. „Wir haben unser ganzes Biwakzeug mitgenommen, weil wir davon ausgegangen sind, biwakieren zu müssen“, erklärt der Salewa-Athlet. Die Bedingungen waren jedoch so gut, dass am senkrecht aufsteigenden Fels nur sehr dünnes und aber absolut kompaktes Eis vorhanden war.
Um 7.00 Uhr stiegen die beiden Alpinisten in die Wand ein, kurz nach 15.00 Uhr befanden sie sich am Gipfel und entgegen den eigenen Erwartungen gelangten sie am selben Tag auch wieder zurück zum Wandfuß.
Ihrer neuen Linie haben Gietl und Schenk den Name „Amore di vetro“ (Gläserne Liebe) gegeben.
Die Nordwand am Piz Badile zählt in Bergsteigerkreisen zu den sechs begehrtesten im Alpenbogen. Oft werden diese Nordwände auch als „letzte Probleme“ bezeichnet, da sie sich durch ihre besondere Größe, ihre Schwierigkeit oder Gefährlichkeit auszeichnen. Konkret handelt es sich um die Nordwände von Eiger, Grandes Jorasses, Matterhorn, Petit Dru, Piz Badile und der Großen Zinne.
„In dreien dieser sechs habe ich bereits meine Spuren hinterlassen dürfen“, erklärt Gietl freudestrahlend gegenüber den „Dolomiten“.